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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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an ihre Seiten. Was, wenn er ihre Brüste berührt hätte? Wenn er sie mit seinem Mund liebkost hätte? Allein bei dem Gedanken meinte sie dahinschmelzen zu müssen. Ein klagender Laut entrang sich ihr. In dem stillen Haus schien er überlaut, der Kater schaute von seiner Milchschale auf und miaute, um sich dann wieder über sein Abendessen herzumachen.
    Wäre sie in der Lage gewesen, Wolf aufzuhalten? Hätte sie überhaupt versucht, ihn aufzuhalten? Oder würde sie jetzt in seinen Armen liegen, anstatt hier zu stehen und sich in erotischen Fantasien zu ergehen? Alles in ihr prickelte, es waren soeben erst erwachte Instinkte, nicht Wissen oder Erfahrung.
    Bis auf die Leidenschaft für Bücher und Lehren hatte sie bisher nicht gewusst, was dieses Gefühl bedeutete. Dass ihr Körper zu solch starken Emotionen fähig war, erschreckte sie. Bisher hatte sie immer geglaubt, sich gut zu kennen. Plötzlich war sie sich selbst fremd, die eigenen Gedanken und Bedürfnisse waren mit einem Mal ungebührlich. Fast wie ein Verrat.
    Es war pure Lust. Kaum zu fassen, aber Mary Elizabeth Potter sehnte sich nach einem Mann! Und nicht irgendeinem Mann, sondern nach Wolf Mackenzie.
    Sie fand es sowohl erstaunlich als auch extrem peinlich.
    Joe erwies sich als auffassungsfähiger und intelligenter Schüler, ganz wie Mary vorausgesehen hatte. Er kam pünktlich und glücklicherweise allein. Nachdem Mary den ganzen Nachmittag über die Ereignisse am Morgen nachgedacht hatte, wäre sie kaum in der Lage gewesen, Wolf Mackenzie gegenüberzutreten. Was musste der Mann von ihr denken? Sie hatte ihn ja praktisch angefallen.
    In den folgenden drei Stunden musste Mary feststellen, dass sie Joe mehr und mehr mochte. Er war wissbegierig und sog jede Information wie ein Schwamm auf. Während er an den Aufgaben arbeitete, die sie für ihn zusammengestellt hatte, bereitete sie eine Tabelle vor, in die sie Arbeitsdauer und durchgenommenen Stoff zu jedem Fach eintrug. Später würden die erreichten Noten hinzukommen. Das gesteckte Ziel war viel höher als ein simpler Highschool-Abschluss. Auch wenn Mary nichts versprochen hatte ... sie würde nicht eher zufrieden sein, bis Joe an der Air Force Academy angenommen wurde. Etwas hatte in seinen Augen gestanden, an dem sie erkannt hatte, dass er nie wirklich glücklich sein würde, solange er nicht fliegen konnte. Er kam ihr wie ein am Boden gefangener Adler vor, dessen Seele sich danach verzehrte, sich in die Lüfte zu schwingen.
    Um neun Uhr beendete Mary den Unterricht und schrieb die Zeit in ihre Tabelle. Joe gähnte und balancierte mit dem Stuhl auf den Hinterbeinen. „Wie oft machen wir das jetzt?“
    „Jeden Abend, wenn du kannst“, antwortete sie. „Zumindest so lange, bis du den Anschluss an den Unterrichtsstoff der Klasse geschafft hast.“
    Seine blauen Augen blitzten auf, und wieder musste Mary feststellen, wie reif und erwachsen diese Augen blickten. „Werde ich im nächsten Jahr regelmäßig zum Unterricht erscheinen müssen?“
    „Es wäre sicherlich angebracht. Du würdest viel mehr schaffen, und wir könnten uns auf den Fortgeschrittenenstoff konzentrieren.“
    „Ich denke darüber nach. Ich will Dad jetzt nicht hängen lassen. Wir vergrößern gerade die Ranch, das bedeutet also sehr viel mehr Arbeit. Wir haben mehr Pferde denn je.“
    „Ihr züchtet Pferde?“
    „Quarter Horses, ja. Die besten für den Viehtrieb. Wir züchten sie nicht nur, die Leute bringen uns auch ihre Pferde, damit Dad sie einreitet. Er ist der Beste. Wenn es darum geht, Pferde zu trainieren, ist es den Leuten egal, dass er Indianer ist.“
    Die Worte klangen verbittert. Mary stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn in die Hände. „Und du?“
    „Ich bin ebenfalls Indianer, Miss Potter. Halb indianisch, das ist für die meisten Menschen mehr als genug. Als ich noch jünger war, war es nicht so schlimm. Ein kleiner indianischer Junge ist keine große Bedrohung. Aber Kinder werden älter, und wenn sie dann den weißen Anglo-Töchtern nachsehen, ist der Teufel los.“
    Also war doch ein Mädchen einer der Gründe gewesen, warum Joe die Schule geschmissen hatte. Mary zog eine Augenbraue hoch. „Ich gehe davon aus, dass die weißen Anglo-Töchter zurückgeschaut haben“, schmunzelte sie. „Du siehst doch sehr gut aus.“
    Fast hätte er sie angegrinst. „Stimmt. Wenn ich aus dem Nähkästchen plaudere, kriege ich eine Tasse Kaffee von Ihnen, abgemacht?“
    „Also haben sie

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