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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Gesicht war regungslos, wie aus Stein gemeißelt. Und dann hörte auch sie das Motorengeräusch und drehte sich um, gerade als der Wagen des Deputy Sheriffs hinter Joes Truck hielt.
    Jetzt drehte sich auch Joe um, mit der gleichen steinernen Miene wie sein Vater sah er zu, wie Clay Armstrong ausstieg.
    „Ma’am." Clay grüßte Mary als Erste und tippte sich an den Rand des Huts.
    „Deputy Armstrong." Jahre der strengen Erziehung im korrekten gesellschaftlichen Umgang lagen in Marys Stimme. Tante Ardith wäre stolz auf sie gewesen. Doch Mary spürte auch, dass Gefahr für Wolf in der Luft lag, und sie musste sich zusammennehmen, um sich nicht zwischen ihn und den Deputy zu stellen.
    Clays freundliche blaue Augen blickten jetzt überhaupt nicht freundlich. „Wieso sind Sie hier, Miss Potter?"
    „Wieso fragen Sie?", schoss sie zurück und stemmte die Hände in die Hüften.
    „Kommen Sie zum Wesentlichen, Armstrong", mischte Wolf sich ein.
    „Von mir aus." Clay wandte sich Wolf zu. „Sie sollen aufs Revier kommen, zu einer Vernehmung. Sie können es sich einfach machen und jetzt mit mir kommen, oder ich kann auch mit einem Haftbefehl zurückkehren."
    Joe stand da wie erstarrt, eiskalte Wut blitzte in seinen Augen. Das war schon einmal passiert, und er hatte seinen Vater für zwei Jahre verloren. Jetzt schien es ihm noch schlimmer zu sein, weil sie eben noch gefeiert hatten, auf dem Gipfel des Glücks.
    Wolf begann sein Hemd zuzuknöpfen. „Was ist es diesmal?", fragte er mit einer Stimme wie Donnergrollen.
    „Darüber reden wir im Büro des Sheriffs.“
    „Darüber reden wir jetzt.“
    Schwarze Augen trafen auf blaue Augen, und Clay wurde abrupt bewusst, dass der Mann vor ihm keinen Schritt machen würde, bevor er eine Antwort bekam. „Heute Morgen ist ein Mädchen vergewaltigt worden.“ Höllenglut brannte in den schwarzen Augen. „Und da denken natürlich alle sofort an den Indianer.“ Wolf presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das konnte nicht schon wieder passieren! Kein Mensch verdiente das zweimal im Leben. Das erste Mal hatte es ihn schon fast umgebracht. Er würde nie wieder ins Gefängnis gehen, ganz gleich, was er tun musste, um es zu verhindern.
    „Wir holen vorerst verschiedene Leute zur Vernehmung aufs Revier. Wenn Sie ein Alibi haben, gibt es ja kein Problem. Dann können Sie wieder gehen.“
    „Dann haben Sie also jeden Rancher hier in der Gegend abgeholt? Sitzt Eli Baugh jetzt auch im Büro des Sheriffs und beantwortet Fragen?“
    Clays Gesicht lief vor Arger rot an. „Nein.“
    „Ah, nur der Indianer, was?“
    „Sie sind kein unbeschriebenes Blatt.“ Aber Clay fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut.
    „Ich habe nicht eine einzige Vorstrafe“, entgegnete Wolf verächtlich. „Ich wurde komplett rehabilitiert.“ „Verdammt, Mann, das weiß ich!“, schrie Clay plötzlich. „Mir wurde aufgetragen, Sie abzuholen, und ich werde meine Arbeit tun."
    „Ja dann, warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Nichts läge mir ferner, als einen Mann davon abzuhalten, seinen Job zu erledigen." Mit dieser sarkastischen Bemerkung ging Wolf zu seinem Truck. „Ich folge Ihnen."
    „Sie können mit mir kommen. Ich bringe Sie wieder zurück."
    „Nein danke. Ich benutzte lieber den eigenen Wagen, nur für den Fall, dass der Sheriff meint, ein Spaziergang täte mir gut."
    Mit einem gemurmelten Fluch stapfte Clay zu seinem Streifenwagen. Kies und Staub wirbelten auf, als er den Berg hinunterfuhr, Wolf mit dem eigenen Truck direkt hinter ihm.
    Mary begann zu zittern wie Espenlaub. Joe stand immer noch da wie erstarrt, die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt. Plötzlich wirbelte er herum und hieb mit der Faust auf die Motorhaube seines Wagens. „Bei Gott, sie werden ihm das nicht wieder antun! Das dürfen sie nicht!"
    „Nein, das werden sie mit Sicherheit nicht." Mary zitterte immer noch, aber sie straffte die Schultern. „Und wenn ich jeden Richter und jedes Gericht in diesem Land einschalten muss. Ich werde Zeitungen anrufen, Fernsehsender informieren, ich rufe ... oh, die wissen ja gar nicht, wen ich alles anrufen kann." Das Netzwerk der Familienkontakte und Beziehungen in Savannah war immer noch intakt. Sie würde mehr Gefallen einfordern, als der Sheriff dieses Bezirks zählen konnte. Sie würde ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, in Grund und Boden rammen!
    „Warum fahren Sie nicht nach Hause“, sagte Joe tonlos.
    „Weil ich nicht will. Ich will

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