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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Augen sehen. Doch der Kontrast seiner gebräunten Hände an ihrer hellen Haut ließ erneut die Hitze in ihr auflodern. Sie schluckte und richtete den Blick starr auf Wolfs Gürtelschnalle. Wolf zog den Reißverschluss seiner Jeans hoch und schloss den Gürtel, doch die Ausbuchtung in dem Stoff sagte Mary, dass es ihm ähnlich erging wie ihr. Sie fühlte sich ein wenig besser und drängte die Tränen zurück, während Wolf ihr in das Kleid half und den Verschluss wieder zuzog.
    „Du hast Stroh im Haar", neckte er sie liebevoll und zupfte mit geschickten Fingern einen Halm fort.
    Mary fühlte mit beiden Händen nach ihrem Knoten und musste feststellen, dass er sich komplett gelöst hatte. „Lass es“, sagte Wolf. „Ich mag es, wenn du es offen trägst. Dann sieht es aus wie Seide.“
    Nervös versuchte sie sich mit den Fingern zu kämmen, während Wolf sein Hemd aufhob. „Was wird Joe nur denken?“, sprudelte es verlegen aus ihr heraus.
    „Dass er froh sein kann, mein Sohn zu sein“, murmelte Wolf grimmig. „Denn sonst würde ich ihn jetzt umbringen.“
    Mary hätte nicht sagen können, ob das als Scherz gemeint war. Wolf zog sein Hemd über, machte sich aber nicht die Mühe, die Knöpfe zu schließen, bevor er nach draußen trat. Mary atmete tief durch und folgte ihm.
    Joe stieg gerade aus dem Truck. Seine eisblauen Augen wanderten von seinem Vater zu Mary und wieder zurück. Er sah die steinerne Miene seines Vaters, das offen stehende Hemd, Marys wirres Haar, und knallte mit einem Fluch die Autotür zu. „Hätte ich mir doch nur eine halbe Stunde mehr Zeit gelassen.“
    „Genau das denke ich auch“, kam es von Wolf.
    „Hey, ich kann noch mal wegfahren und ...“
    Wolf seufzte. „Nein. Sie ist sowieso deinetwegen gekommen.“
    Joe grinste breit. „Das hast du beim ersten Mal auch gesagt.“
    „Und jetzt sage ich es wieder.“ Wolf drehte sich zu Mary um, und die Freude und der Stolz kehrten in seine Augen zurück. „Sag es ihm.“
    Sie konnte nicht denken. „Ihm was sagen?“ Nur langsam klärten sich ihre Gedanken. Verdutzt blickte sie auf ihre leeren Hände. Wo waren die Briefe geblieben? Lagen sie irgendwo unter dem Stroh? Sie würde es nicht überstehen, im Heu nach ihnen zu suchen! Da sie nicht wusste, was sie sonst tun konnte, spreizte sie die Finger und sagte schlicht: „Du bist angenommen. Der Brief kam heute bei mir an.“
    Mit bleichem Gesicht starrte Joe Mary an. „Ich bin angenommen? Auf der Akademie? Ich bin drin?“
    „Du hast die Empfehlung bekommen. Jetzt liegt es an dir, ob du die Prüfungen bestehst.“
    Joe warf den Kopf in den Nacken und stieß einen markerschütternden Triumphschrei aus, dann rannte er auf Wolf zu. Die beiden umarmten sich und klopften sich auf Rücken und Schultern, lachten und riefen durcheinander, und dann standen sie einfach nur da und hielten sich ergriffen fest. Mary sah ihnen mit einem seligen Lächeln zu, ihr Herz schien vor Glück überzufließen. Und dann fand sie sich gepackt und hart in die Umarmung der beiden Mackenzies eingeschlossen.
    „Ihr zerquetscht mich noch!“, stieß sie lachend aus und versuchte, beide mit den Handflächen wegzustoßen. Vater und Sohn lachten, aber sie gaben ihr sofort mehr Raum und traten von ihr zurück.
    Mary strich sich das Kleid glatt. „Die Briefe müssen hier irgendwo sein. Sie müssen mir wohl aus der Hand gefallen sein.“
    Wolf warf ihr einen provozierenden Blick zu. „Ja, müssen sie wohl.“
    Dass er sie neckte, machte sie glücklich, und sie lächelte ihn an. Es war ein vertrautes, intimes Lächeln, die Art Lächeln, die eine Frau einem Mann schenkt, den sie liebt und in dessen Armen sie gelegen hat. Diese Geste wärmte ihn. Um seine Reaktion zu überspielen, sah Wolf sich nach den Briefen um. Einen fand er auf der Auffahrt, den anderen nahe beim Scheunentor.
    Obwohl Joe den Inhalt bereits kannte, zitterte seine Hand, als er den an ihn adressierten Brief von seinem Vater entgegennahm und aufriss. Er konnte kaum glauben, dass alles so schnell gegangen war. Einen Traum zu verwirklichen sollte schwierig sein, er hätte Blut schwitzen müssen, um diese Empfehlung zu erhalten. Sicher, noch flog er keine von diesen Maschinen, aber das würde er! Er würde alles dafür tun, denn ohne zu fliegen würde er nie wirklich leben.
    Mary betrachtete Joe mit zufriedenem Stolz, während er las, doch auf einmal spürte sie, wie Wolf sich neben ihr verspannte, so als wittere er Gefahr. Sie sah fragend zu ihm auf. Sein

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