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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich ins Bett genommen, um sie die Schatten vergessen zu machen, doch er sah an ihren Bewegungen, dass sie Zeit brauchte. Wenn sie sich erst an ihn gewöhnt hatte ... Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sich die Stunden der körperlichen Freuden mit ihr ausmalte.
    Doch erst würde er den Mann finden, der sie überfallen hatte.
    Als seine Kleider trocken waren und Wolf sich angezogen hatte, zog er Mary mit sich hinaus auf die Veranda. Der Regen war in schwaches Nieseln übergangen.
    „Komm mit in die Scheune.“
    „Warum?“
    „Ich möchte dir etwas zeigen.“
    „Ich war in der Scheune. Da gibt es nichts Interessantes zu sehen.“
    „Heute schon. Es wird dir gefallen.“
    Sie rannten durch den leichten Regen zu der alten Scheune. Drinnen war es dunkel und roch modrig, nicht so wie im Stall der Ranch, wo es warm war und der Geruch von Tieren und Leder in der Luft hing. Staub kitzelte Mary in der Nase. „Es ist sowieso zu dunkel, um irgendetwas sehen zu können“, wandte sie ein.
    „Das Licht reicht. Komm.“ An der Hand führte er sie zu einer Box, an deren Außenwand zwei Bretter herausgebrochen waren und etwas Licht hereinließen.
    „Was ist es denn?“, fragte Mary neugierig.
    „Sieh mal unter den Futtertrog.“
    Mary beugte sich hinunter. Unter dem Trog, zusammengerollt in einem Nest aus altem Stroh und einem Handtuch, das Mary schon seit Längerem vermisste, lag Woodrow. An seinen Bauch schmiegten sich vier winzige Wesen, nass und zerzaust.
    Abrupt richtete Mary sich auf. „Woodrow ist Vater geworden.“
    „Woodrow ist Mutter geworden“, verbesserte Wolf.
    „Mutter!“ Entgeistert starrte sie die Katze an, die sich daranmachte, ihre Jungen trocken zu lecken. „Man hat mir versichert, dass Woodrow ein Kater ist!“
    „Nun, Woodrow ist eine Katze. Hast du denn nicht nachgesehen?"
    Mary bedachte ihn mit einem tadelnden Blick. „Ich mache es mir nicht zur Angewohnheit, die Geschlechtsteile von Tieren zu begutachten."
    „Nur meine, was?"
    Mary lief puterrot an, konnte es aber nicht abstreiten.
    Er schlang einen Arm um ihre Taille und küsste sie. Sie ließ sich seufzend gegen ihn sinken und erwiderte den Kuss mit Hingabe. Er gab ihr Sicherheit und ließ sie sich geborgen fühlen. In seinen Armen konnte ihr nichts und niemand etwas anhaben.
    „Ich muss auf die Ranch zurück", murmelte Wolf, als er den Kopf hob. „Joe wird so viel er kann erledigen, aber er schafft nicht alles allein."
    Sie war sicher gewesen, dass sie damit klarkommen würde. Doch der Gedanke, jetzt allein zu bleiben, löste Panik in ihr aus. Eiligst riss sie sich zusammen und nahm die Arme von seinem Hals. „Ja, natürlich."
    Sie wollte ihn fragen, wann sie sich Wiedersehen würden, doch die Worte kamen ihr nicht über die Lippen. Seltsam, nachdem ihre Beziehung nun so intim geworden war, fühlte Mary sich unsicherer als zuvor. Durch die Liebesnacht hatte sie eine Verletzlichkeit bekommen, die sie vorher nie verspürt hatte.
    „Hol dir eine Jacke", sagte Wolf, als sie die Scheune verließen.
    „Ich habe doch schon eine Jacke."
    „Ich meinte, jetzt. Zieh dir eine Jacke über, du kommst mit mir.“
    Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Doch als sie das Verstehen in seinen Augen erkannte, wandte sie hastig den Blick ab. „Irgendwann muss ich ja allein bleiben.“ „Nicht heute. Geh schon, hol deine Jacke.“
    Sie ging ins Haus und kehrte mit der Jacke zurück. Sie war so erleichtert, als sie in seinen Truck kletterte, als hätte man sie aus der Todeszelle freigelassen. Vielleicht werde ich bis heute Abend meine Ängste unter Kontrolle haben, hoffte Mary.
    Joe kam ihnen aus der Scheune entgegen, als sie vorfuhren, und ging direkt auf die Beifahrerseite, um Mary beim Aussteigen zu helfen. Er umarmte sie fest. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Sie schloss ihn in die Arme. „Er hat mir nichts getan. Ich hatte nur schreckliche Angst.“
    Über ihren Kopf sah Joe zu seinem Vater und erkannte die kalte kontrollierte Wut in dessen Augen. Jemand hatte es gewagt, diese Frau zu verletzen, und wer immer es gewesen war, würde dafür bezahlen. Joe verspürte tief in sich heißen Ärger und wusste, dass es nur ein Bruchteil von dem sein konnte, was sein Vater empfand. Ihre Blicke trafen sich, und Wolf schüttelte unmerklich den Kopf. Joe sollte das Thema nicht ansprechen. Mary war auf der Ranch, um sich zu entspannen, nicht um den Überfall in Gedanken noch einmal zu durchleben.
    Wolf legte ihr einen Arm um die Schultern und

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