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Das Landmädchen und der Lord

Das Landmädchen und der Lord

Titel: Das Landmädchen und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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machen Sie die beiden anderen Päckchen auf.“
    Natürlich merkte Susannah, wie neugierig ihre Zofe war, und so tat sie ihr den Gefallen. Das zweite Päckchen enthielt Ohrgehänge mit Perlen und Diamanten, ein Geschenk von Amelia. Zu dem dritten gehörte keine Karte. „Eigenartig. Wer hat mir das geschickt?“
    „Vielleicht ist die Karte runtergefallen. Wenn ich nach unten gehe, werde ich danach suchen. Schauen Sie doch, was drinsteckt, Miss.“
    Susannah packte einen zierlichen Halter für Blumensträußchen aus, aus Goldfiligran, mit einem großen Diamanten besetzt. „Zauberhaft! Da kann man kleine Blumensträußchen hineinstecken und ans Kleid heften.“
    „Ja, wundervoll. Ein echter Diamant! Wahrscheinlich hat Ihre Mama das für Ihren Ball gekauft.“
    „Ja, vielleicht“, stimmte Susannah zu.
    Etwas später ging Susannah ins Zimmer ihrer Mutter, bedankte sich für die Haarspange und zeigte die anderen Geschenke.
    „Wer hat dir denn den Blumenstraußhalter geschickt?“, fragte Mrs. Hampton.
    „Nun, ich dachte, du hast ihn gekauft. Eine Karte lag nicht dabei, und Iris nahm an, vielleicht wäre sie hinuntergefallen, und wollte sie suchen. Die Ohrringe hat mir Amelia geschenkt. Meinst du, auch der Sträußchenhalter könnte von ihr stammen?“
    „Sicher nicht, denn wir haben besprochen, was wir dir schenken würden.“ Mrs. Hampton runzelte die Stirn. „Vielleicht hat dir ein heimlicher Verehrer das Geschenk geschickt? Wenn er keine Karte beigefügt hat, sollst du vielleicht nicht wissen, wer er ist.“
    „Oh … Wie aufregend, ein heimlicher Bewunderer! Was soll ich machen, Mama? Darin wollte ich ein Sträußchen an meiner Taille befestigen. Aber nun bin ich mir nicht sicher.“
    „An deiner Stelle würde ich es tun. Verständlicherweise willst du dich bedanken. Und da er keine Karte dazugelegt hat … Wenn du das Sträußchen trägst, gibst du ihm ein Zeichen.“
    Susannah nickte. Soviel sie wusste, schickte ein Gentleman einer jungen Dame nur dann so kostbare Geschenke, wenn er ernsthafte Absichten hegte. Wenn es Lord Pendleton war …? Wie inständig sie sich das wünschte … Doch sie wagte nicht, darauf zu hoffen.
    Obwohl Susannah zweifelte, dass das Präsent von Harry Pendleton stammte – Mrs. Hampton war sich umso sicherer. Nach ihrer Ansicht konnte nur ein einziger Gentleman den Sträußchenhalter geschickt haben. Deshalb hatte sie ihrer Tochter empfohlen, das Geschenk auf ihrem Ball zu tragen. Falls sich herausstellte, dass der Sträußchenhalter von einem anderen Bewunderer stammte, konnte Susannah das Geschenk mit der Erklärung zurückschicken, die Karte sei verloren gegangen.
    Den ganzen Tag wurden Blumen und kleine Geschenke abgegeben – Bonbonnieren, Bücher und hübsche Schmuckstücke. Nichts war so kostbar wie der Sträußchenhalter. Zu ihrer freudigen Überraschung hatte Lord Pendleton ihr Schokolade und ein hübsches Rosensträußchen gesandt, das gut in den goldenen Halter passen würde.
    Wenn sie das Sträußchen trug, würde sie ihm bedeuten, sie ziehe ihn allen anderen Verehrern vor. Und falls derjenige, der ihr das Präsent gemacht hatte, sich zu erkennen gab, würde sie ihm danken und erklären, die Karte sei verschwunden.
    Nach dieser Karte hatte Iris vergeblich gesucht und auch die anderen Dienstboten befragt, ohne Erfolg. Möglicherweise war die Karte schon auf dem Weg zu Amelias Haus abhandengekommen. Oder der Gentleman wollte tatsächlich anonym bleiben.
    Wenn sie den Gedanken an einen heimlichen Verehrer auch aufregend fand – darüber würde sie sich nur freuen, wenn sie den Gentleman mochte. Sollte es jemand wie Northaven sein, würde sie den Sträußchenhalter gewiss nicht tragen. Aber weil das Geschenk so perfekt zu ihr passte, musste es von einem Freund stammen.
    Vielleicht doch von Lord Pendleton?
    Harry betrat den Ballsaal und schaute sich nach Susannah um. So wie bei der ersten Begegnung trug sie ein weißes Kleid aus Seide und Spitze. Und an ihrer Taille steckte das rosa Rosensträußchen, das er ihr geschickt hatte.
    Dass sie in Weiß erscheinen würde, hatte er nicht gewusst, aber gehofft und zunächst überlegt, ob er ihr rote Rosen senden würde. Doch das wäre ein zu auffälliges Zeichen seiner Gefühle gewesen, und er wollte Susannah nicht erschrecken. Wie er jetzt feststellte, waren die rosa Röschen eine gute Wahl. Außerdem trug sie den Sträußchenhalter, den er ebenfalls ausgesucht hatte. Lächelnd dachte er an die Zeilen auf seiner Karte.
    Tragen

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