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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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Bezeichnung für Johannson und in seiner Stimme entging Stein nicht und Wut stieg wieder in ihr auf, doch sie schluckte sie diesmal gekonnt herunter.
    „Er hat sich etwas überlegt, ja.“
    „Und was?“
    Die Anspannung, die nun in der Luft lag, ließ in Stein das Bedürfnis entstehen, so schnell wie möglich wieder aus dem Quartier des Käpt‘n zu verschwinden oder richtig sauer auf ihn zu werden. Sie blickte zu ihrer Kleidung neben dem Bett und dachte darüber nach, wie schnell sie sich angezogen haben könnte. Nur würde Jason es einfach so hinnehmen? Was wären die Konsequenzen? Sie entschied sich dazu, noch zu bleiben. Dafür entschied sich ihre Wut aber auch dazu, weiter nach oben zu schwimmen.
    „Ich hab’s nicht kapiert“, sagte sie mit einem brodelnden Unterton. „Er hat Korhonen dazu gebracht, eins dieser Insekten zu züchten.“
    „Wie bitte?“ Jason zeigte die Zähne.
    „Keine Sorge, Domenic. Es wird nur ein einziges sein. Ich glaub, er hat eine gute Idee.“
    Jason grunzte. „Wird schon wissen, was er damit erreichen will, der alte Knacker.“
    Der Pegel von Steins Wut kam ihr wie eine seismische Messung vor, die plötzlich einen ziemlich starken Ausschlag erfasste. Ein Erdstoß rückte ihr Inneres nach oben.
    „ Was hast du eigentlich gegen Mikael?“, zischte sie Jason unbeherrscht an und wartete auf eine Antwort, die einige Sekunden brauchte.
    „Ich habe doch gesehen, wie du ihn ansiehst“, gab der Käpt’n dann düster, doch in aller Ruhe zurück. „Treibt ihr’s schon?“
    Was? Ist der noch ganz richtig im Kopf?
    Lisa Stein fühlte, dass die Messung nun über ein Maximum sprang. Zwanzig auf der Richterskala oder so! Und bevor sie sich aufrichten und Jason eine verpassen würde, schnappte sie sich kurzerhand ihre Klamotten mit der linken Hand und floh aus dem Bett. So schnell hatte sie sich noch nie angezogen.
    „Es geht dich nichts an“, brüllte sie den Käpt’n an , während sie ihren Kragen richtete. „aber wenn du es wissen musst: Ja, wir treiben es! Zufrieden?“ Das Schnauben eines gereizten Stiers entfuhr ihr, doch Jason nickte nur mit entgeistertem Gesicht.
    „Geht mich nichts an?“, fragte er beinahe flüsternd. Seine Fäuste waren geballt, seine Zähne mahlten.
    „Natürlich nicht!“ , explodierte auch er dann urplötzlich. Sie konnte eine Ader auf seiner Schläfe pulsieren sehen. „Warum sollte es denn auch? Seit drei Jahren sind wir ja gerade mal zusammen. Mal ehrlich, hast du den Verstand verloren, Lisa?“
    „Moment . Gib mir einen Moment!“ Ihr wurde schwindelig.
    War es ihm wirklich so wichtig? Die ganzen Jahre hatten sie nur das Bett geteilt und ein paar Besprechungen. Nicht zu vergessen, die Brücke. Aber hatte sie Gefühle seinerseits wirklich übersehen, wenn er schweigend und teilnahmslos neben ihr eingeschlafen war? Sie hatten nie wirklich darüber gesprochen, aber die Art ihres Verhältnisses schien doch so klar zu sein.
    „Hast du dich in mich verliebt?“, fragte Stein schlicht. Er antwortete nicht. Das war auch nicht nötig, sein Blick war beredt wie Worte. In ihr kam ein ganz mulmiges Gefühl auf.
    „Domenic…“
    Sie ging einen Schritt auf das Bett zu, in dem er noch immer lag, unter der Decke, die bis zur Brust hochgezogen war, mit von sich gestreckten Beinen und den Armen unter dem Kopf.
    „ Ich wusste doch nicht, dass du unsere Beziehung so siehst!“ Ihre Stimme war klein geworden. Schwach und defensiv. Er wendete sich ab, indem er sich auf die Seite rollte wie ein bockiges Kind.
    „Besser, du gehst“, drang seine Stimme unter seiner Hand hervor, die nun auf seinem Gesicht lag und den Eindruck des Kindes unterstützte. Bei anderen Menschen hätte sie vielleicht einen verdächtig tränenschwangeren Unterton gehört, doch seine Stimme klang noch immer hart und mächtig, auch wenn sie etwas leiser war als sonst und sich in seinem Quartier verlor. Sie verließ es wortlos.
    Scheiße!
     
    ---
     
    Irgendwie kam Johannson die Idee plötzlich doch nicht mehr so grandios vor. Ein leises Gefühl der Ohnmacht breitete sich in seinen Eingeweiden aus, als er durch die Scheiben des Labors blickte und Doktor Korhonen ansah, wie er ganz allein in der Schleuse dastand und auf eines der Insekten wartete.
    Das ist ein ziemlich wackeliges theoretisches Konstrukt, Mikael. Was, wenn es schiefgeht?
    Sie hatten ein neues Labor aufgesucht, weil die Frage aufkam, was überhaupt mit dem Tier geschehen sollte, wenn es einmal auf das Schiff losgelassen worden

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