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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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reden zu können und um von einer anderen Richtung an Korhonen heranzutreten. Diese Frage beschäftige Johannson zudem tatsächlich seit einiger Zeit. Ohne einen Geruchssinn – sie atmeten ja nicht und auch sonst waren keine Organe dafür zu erkennen – konnte er sich nicht vorstellen, wie diese Spezies so gezielt auf Menschen losgehen konnte.
    Diesmal war es an Korhonen den Kopf zu schütteln.
    „Keine Ahnung“, sagte er. „aber wir gehen davon aus, dass sie irgendwie die Signatur eines Menschen erspüren können. Es gibt da ein paar Hirnbereiche, die als Kandidaten dafür infrage kommen würden, die sonst keine Funktion zu haben scheinen und direkt an den Bewegungsapparat angeschlossen sind. Weshalb fragen Sie?“
    „Ich würde vorschlagen“ , sagte Johannson wieder gedämpfter und extrem ruhig. „zur Abwechslung einmal dort anzusetzen.“
    „Warum?“
    „Weil wir einen schnellen, effektiven Gegner gegen diese Viecher brauchen.“
    „Und?“
    „Und wir haben nichts, was auch nur ansatzweise an diese Tiere heranreicht. Also ist die logische Konsequenz wohl, dass wir uns an dieses Modell halten.“
    Korhonen blickte ihn plötzlich wie vom Donner gerührt an, griff sich an die Stirn, als war er Archimedes persönlich.
    Sind Sie tatsächlich noch nicht selbst auf diese Idee gekommen, Doktor Korhonen?
    „Natürlich“, schrie der Doktor begeistert. „Natürlich, natürlich!“
    Er packte Johannson an den Schultern und schüttelte ihn unkontrolli ert. Erschrockene Augen wandten sich zu ihnen um. Der Wahnsinn war Johannson nie so nah wie jetzt, dabei hatte er sogar arge Zweifel daran, ob dieser Ansatz überhaupt eine Chance hatte. Aber immer noch besser als mit Viren herumzuspielen.
    Oh Mann…
    Johannson fühlte sich wie ein Apfelbaum. Seine vornehmliche Aufgabe war einmal bei der Organisation gewesen, Codes aus Basispaaren zu pervertieren. Genau diesen Ansatz hatte er nun Korhonen vorgeschlagen, aber diese Idee war ihm bereits gekommen, bevor er das Labor von innen zu sehen bekommen hatte und sich wie einen Cocktail durchschütteln lassen musste.
    Wahrscheinlich hat die Organisation auch in diese Richtung schon geforscht , dachte er. Denen hatte nur das Genom gefehlt. Aber diese Aushilfsbiologen haben doch inzwischen alles, was sie brauchen, durch die hochauflösenden Scans vor der Nase. Wieso haben die das noch nicht getestet?
    Johannson fragte sich, wie es diese Figuren eigentlich auf das Flaggschiff geschafft hatten, als Korhonen ihn endlich losließ. Er nahm sich fest vor, auf diesem Schiff niemals krank zu werden, wenn er bedachte, dass diese Leute seine Ärzte sein würden.
    „Kommen Sie bitte alle zu mir“, trommelte der Doktor sein erschrockenes Team zusammen.
    Junge Leute in ultrasteriler Montur und auch welche in Freizeitkleidung kamen sofort angelaufen. Alle hatten den gleichen schlaffen, müden Gesichtsausdruck, sahen aus wie aus einem einzigen, fehlerhaften Guss. Auch Lisa Stein begab sich aus der Deckung einer dunklen Ecke und kam nun zu ihnen herüber. Sie fühlte sich in der Umgebung von Ärzten scheinbar nicht besonders wohl.
    Korhonen klatschte in die Hände.
    „So, meine Damen und Herren“, strahlte er in die Runde. „wir werden ab jetzt, gemäß einem Vorschlag von Mikael Johannson hier, in die Zunft der Züchter eintreten.“
    Natürlich war die Reaktion pures Unverständnis der Gruppe. Mit heruntergezogenen Augenbrauen musterte auch Stein das Geschehen.
    Korhonen verschränkte die Arme und blickte dann zwei der verhüllten Teammitglieder an.
    „Sie da! Sie beide werden mir eine Repec fertig machen.“
    Die beiden sahen erst ihn und sich dann gegenseitig ungläubig an.
    „Das ist mein Ernst“, herrschte Korhonen sie an. „Ich will diese Kreaturen züchten. Ich weiß, zu Zeiten des globalen Netzes hätten wir es einfacher gehabt, wir hätten aus dem genetischen Material eine Simulation erstellen können und keines dieser kleinen Monster leibhaftig erwecken müssen, aber Sie wissen ganz genau, dass das leider keine Option mehr ist, dass wir für solche Spielchen keine Kapazitäten mehr haben. Und auch keine Zeit mehr zu verlieren. Es muss also sein!“
    Den Teammitgliedern im Raum war das Unbehagen in die Gesichter geschrieben.
    In Steins stand Unverständnis.             
    „ Keine Sorge“, setzte Korhonen deshalb nach. „es wird erst einmal nur ein einziges dieser Biester werden. Und ich werde mich selbst als Zielscheibe zur Verfügung stellen. Aber wir müssen

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