Das Leben dahinter (German Edition)
sie sie in einem Brutkasten züchten wollen. Dauernd neue. Und wenn wir angegriffen werden, wollen sie sie einfach rauslassen.“
Clara nickte.
Stille.
Tick-tack…
„Irgendwie“, sagte Caitlin dann leise. „hab ich das dumpfe Gefühl, dass das noch nicht alles war. Dass wir irgendwas übersehen haben.“
„Was meinst du?“, wollte Miles wissen.
„Na ja, irgendwie hab ich das Gefühl, dass irgendwas auf Ceres auf uns wartet, mit dem wir nicht gerechnet haben. Dass die Uthrii nicht so schnell aufgeben werden. Ich glaube, das ist noch nicht vorbei…“
---
Pauli befand sich wieder in seinem Shuttle und hatte keine Ahnung, wie er dahin zurückgekehrt war, aber einer Sache war er sich absolut sicher:
Die haben mich von vorn bis hinten verarscht , dachte er und fühlte nichts als Hass in sich. Müde war er jetzt aber nicht mehr. Ganz im Gegenteil – er war hellwach und wusste, was er zu tun hatte; er würde die bezahlen lassen! Es stimmte, dass die Einwohner von Wad’Akh‘Wian alle getötet worden waren. Ganz allein war er auf dem leeren Planeten gewesen, auch das Haus seiner Eltern war verlassen. Was auch immer wirklich geschehen war, das alles war nur wegen der Organisation passiert und nun war es an Pauli, diese Toten zu rächen. Und er wusste, wo die Argo war und hinflog.
Woher er das wusste, war unerheblich.
Ihr habt euch mit dem Falschen angelegt, Freunde.
---
Klaus Fischer wusste, dass da irgendwo ein Fehler war.
Jedenfalls vertraute er nicht auf die Ergebnisse, solange er s ie nicht persönlich geprüft hatte, denn schließlich war er sehr gut und wahrscheinlich sogar der beste Mediziner und Biologe auf der Argo. Darum würde er sicher etwas finden, das die anderen übersehen hatten. Es passierte ihm schließlich immer wieder, dass er die Fehler anderer ausbügeln musste.
Einmal hatte er nur dadurch, dass er einen Patienten aus der Ferne angesehen hatte, bemerkt, dass dieser einen Ohrinfarkt erlitten hatte. Das hatte natürlich keiner außer ihm bemerkt, nicht einmal das Bordnetz. Klaus hatte eine Art sechsten Sinn, was solche Dinge anging. Er war es schließlich auch gewesen, der die richtige Konfiguration für Team zwei gefunden hatte. Sonst hatte es ja niemand hinbekommen.
Gut, dass ich an Bord bin, sonst würden die hier total untergehen , dachte er und schob seine Hornbrille weit nach oben. Dann schaltete er sein Terminal ein und begann, durch das Bordnetz zu navigieren.
Da er ebenso ein echter Könner bei der Verwendung des Netzes war, war er wahrscheinlich auch besser als diese sogenannten Nettec- Spezialisten . Immer wieder kamen Kollegen zu ihm, um zu fragen, wie dies oder jenes Problem zu lösen wäre. Aber das war okay, schließlich war Klaus ein Hacker und die meisten Leute hier waren ohnehin unfähig. Auch Korhonen oder dieser Johannson, der alte Angeber. Wahrscheinlich war er auch schon dement und hatte nur Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert war, als er mit dem Doktor experimentiert hatte. Zum Glück hatte Klaus selbst die Reanimation zum Erfolg geführt.
Und jetzt würde Klaus das Experiment einfach noch einmal wiederholen, um zu sehen, wo wieder einmal ein Fehler unterlaufen war. Er konnte Team zwei noch effizienter machen, das war klar.
Und die Kleine, die ihn immer versteckt beobachtete, würde er dann nach einem Date fragen. Sie traute sich ja nicht. Wie hieß sie gleich? Nina? Irgendwie so… Wahrscheinlich wartete sie jedenfalls schon lange darauf, denn immer, wenn sie Klaus ansah, sah sie ziemlich wütend aus. Sicher war sie sauer darüber, dass er sie noch nicht gefragt hatte.
Und dieser komische Kerl, der sich immer in ihrer Nähre herumtrieb, hatte sowieso keine Chance gegen ihn. Manche Männer hatten eben eine natürliche Ausstrahlung, die auf Frauen wie ein Aphrodisiakum wirkte, andere nicht.
Er konnte sich noch daran erinnern, dass er in der Schule einen Jungen kannte, der ewig hinter einer guten Freundin von ihm her war. Es war jämmerlich! Sie hatte es zwar nie gesagt, aber Klaus wusste, dass sie in Wirklichkeit heimlich in ihn verliebt gewesen war, aber sie spielte einfach nicht in seiner Liga. Darum hatte Klaus ihr gesagt, dass es mit ihnen nie klappen würde, und jetzt war sie mit dem anderen Kerl verheiratet, weil ihr eben nichts anderes übrig geblieben war in ihrem Liebeskummer. Auch das hatte sie ihm zwar nicht gesagt, aber er wusste es trotzdem.
Manchmal dachte er noch an sie …
Doch jetzt war es genug der
Weitere Kostenlose Bücher