Das Leben dahinter (German Edition)
und versuchte die Bilder von Nick aus ihrem Kopf und das Gefühl von Begierde aus ihrem Unterleib zu vertreiben. „ich bin eingeschlafen.“
„Hab ich gesehen.“
Clara richtete sich wieder auf und streckte sich. Ihre Schulter schmerzte.
Caitlin setzte sich neben sie.
„Wir haben dich schon gesucht“, sagte sie dann. „Du hast was verpasst!“
„Ach ja?“
„Japp… Stell dir vor, es gibt etwas gegen die Insekten!“
„Und was?“ Clara war noch nicht ganz auf der Höhe und begriff kaum, was zu ihr gesagt wurde.
„Na ja, andere Insekten“, lachte Caitlin. „Komm mit, du willst doch nicht unsere Landung verpassen.“
Landung? Clara verstand jetzt überhaupt nichts mehr. Entweder lag es an den Überbleibseln ihres erotischen Traums, an ihrer Müdigkeit oder daran, dass Caitlin nur wirres Zeug redete. Trotzdem stand sie auf, als Caitlin sie am Ellbogen nahm und sie von der Bank wegbrachte.
Waren hier nicht vorhin noch so viele Menschen gewesen? Wie lange hatte sie denn geschlafen?
„Clara?“ Caitlin schlenderte inzwischen neben ihr und grinste schelmisch. „Wer ist eigentlich Nick?“
Verdammt! Schon wieder im Schlaf geredet…
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Die Nase des Käpt’n machte wieder einen guten Eindruck. Scheinbar hatten die jungen Ärzte sich umgehend um ihn gekümmert und nur noch ein kleines Pflaster zierte seinen Nasenrücken.
Cameron sah hingegen etwas schlechter aus, seine Hand war noch immer ungesund verdreht. Er lag auf einem der Krankenbetten und stöhnte leise.
„Tja“, sagte Jason , der ihnen gegenüberstand. „sieht so aus, als hätten Sie das Schlimmste verhindert.“ Sein musternder Blick auf Mikael gefiel Stein ganz und gar nicht.
Obwohl sie natürlich nichts von ihrem Kuss erwähnt hatte, strahlte sie wahrscheinlich etwas aus. Nämlich eine Zufriedenheit, ein inneres Glück, das Jason unmöglich übersehen konnte. Sie war schließlich noch immer mehr als euphorisiert, obwohl sie eigentlich traurig über das, was auf der Brücke geschehen war, hätte sein sollen.
„Ach wirklich ?“, knurrte Cameron von der anderen Seite des Raumes und hielt seinen verletzten Arm.
„Es hätte leicht noch schlimmer kommen können, John“, meinte Stein zu ihm.
„Fragen Sie mal Gordon und Lewaru“, antwortete er und ließ sich zurück auf den Rücken fallen. „Ach nein, geht ja nicht mehr. Die sind tot!“
„Beruhigen Sie sich bitte“, sagte Jason.
Cameron grunzte nur.
„Wir können jedenfalls jetzt raus aus dem Sub “, sagte Stein. „Die kleine Finley hat den Cluster wiederhergestellt.“
Der Käpt’n hob die Hand.
„Steuer“, sagte er herrisch, als sich die Kommunikationswege öffneten.
„Steueroffizier Kantar hier , Käpt’n“, kam die prompte Antwort über das Bordnetz. Der Mann am anderen Ende klang entspannt. Die Lage auf der Brücke hatte sich ganz offensichtlich wieder normalisiert.
„Wie weit sind wir noch von Ceres entfernt?“
Ein Sekunde Pause, in denen Jason weiter eindringlich Johannsons Gesicht musterte.
„Ich fürchte, wir sind bereits daran vorbei“, antwortete Kantar dann. „Zirka zwei Parsec, laut der Konversion.“
„Sofort zurück“, befahl Jason. „ Und wenn wir da sind, schalten Sie den Sub ab und machen einen Anflug auf die designierten Landekoordinaten!“
„Jawohl, Käpt’n.“
Steueroffizier Kantar fragte nicht weiter nach. Jeder auf der Brücke war daran gewöhnt, dass Jason wusste, was er tat, und wenn er glaubte, dass der Anflug auf Ceres dieses Mal klappen würde, dann war das auch so. Nicht einmal seine schmähliche Niederlage gegen diesen dürren Asiaten hatte etwas an seiner Autorität ändern können.
„Nun ja“, sagte er mit einer wenig entspannten Stimme. „scheint, als würde jetzt doch noch alles gut werden.“
Stein hatte ein seltsames Gefühl, nachdem sie Jason die ganze Zeit über beobachtet hatte. Vermutlich wäre es außer ihr niemandem aufgefallen, weil ihn niemand so genau kannte, wie sie, doch in seinen Augen schwamm ein unbestimmter Ausdruck, der ihr ganz und gar nicht gefiel. Sie fragte sich, was in seinem Kopf vorging, während er sie und Johannson permanent versteckt beobachtete.
„Also landen wir auf Ceres?“, fragte Johannson. „Was ist da unten?“
„Nicht allzu viel“, antwortete der Käpt’n. „Er ist auf dem Stand des Mesophytikums auf der Erde. Das heißt, viel mehr als ein paar Pflanzenarten gibt es dort nicht, dafür hat er eine ordentliche Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre entwickelt.
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