Das Leben dahinter (German Edition)
Junge.“
Er sprang auf und wich vor dieser Frau zurück , als ihr Gesicht langsam schmaler zu werden schien. Auch ihre Frisur änderte sich, als wurde sie von ihrem Kopf eingesogen. Ihr Zopf löste sich und ihre wunderschönen braunen Haare verwandelten sich zu einer roten Bürste. Ihr Gesicht wurde kantig, ihr Kinn bildete einen buschigen Damenbart aus. Nein, das war kein Damenbart. Sie war plötzlich jemand anders!
„Beruhige dich, Frank!“
Jetzt saß Daniel vor ihm und ein Schreck durchfuhr Frank. Was war hier los? Was war das nur für ein seltsamer Traum?
Er versuchte aufzuwachen, indem er sich konzentrierte, doch es klappte nicht.
„Du kannst dich jetzt nicht verdrücken, Brüderchen“ , sagte Daniel zu ihm.
„Was willst du von mir?“ Er ging mehrere Schritte zurück, um von Daniel – oder wer auch immer das war – wegzukommen. Inzwischen hatte er eine verdammte Angst, denn dieser Traum schien ihm sehr real. Und er kam hier nicht raus!
„Ich brauche deine Hilfe, Frank.“
„Lass mich in Ruhe“, zischte Frank ihn panisch an.
Gleichzeitig stand Daniel langsam auf. Er war größer als der wirkliche Daniel … und er schien sogar immer größer zu werden.
„Wirklich“, redete Daniel einfach weiter und kam immer näher, wurde größer und größer. „du musst mir helfen.“
„ Nein“, kreischte Frank und wollte so schnell wie möglich aus dem Haus flüchten. Bloß weg hier! Sein verhasster Bruder machte ihm einmal mehr eine Heidenangst.
Doch die Tür war verschwunden. Frank war gefangen! Hinter ihm befand sich nur noch eine glatte Wand.
„Geh weg! Ich hab Angst vor dir!“
„Mein armer, kleiner, zart besaiteter Bruder“, grinste ihn dieses Danielding an. „Du brauchst keine Angst zu haben, wenn du etwas für mich tust.“
Ein riesiger Arm streckte sich zu Frank aus, doch die Finger waren nicht mehr die eines Menschen; sie waren lang und spitz geworden und von rotem Fleisch umschlossen. Es waren keine Knöchel mehr auf ihnen zu erkennen, sie waren stattdessen wie Gartenschläuche geborgen. Daniels Gesicht verschmierte gleichzeitig zu einer rötlich pulsierenden Maske ohne Konturen. Zwei große, feurig leuchtende Augen starrten ihn an. Der jetzt zahnlose Mund war riesig geworden, schien seinen kompletten Kopf zu umrunden, doch noch immer sah es aus, als würde er lächeln.
Frank wollte sich wegducken oder zur Seite springen, doch sein astraler Körper gehorchte ihm nicht mehr und der Raum um ihn herum war verschwunden. Hier gab es nur noch Schwärze und dieses riesige Monster, von dem er einmal gedacht hatte, es wäre seine Mutter gewesen.
Er blieb wie versteinert stehen. Der Geruch aus der Küche…
Welche Küche?
…war zu einem fauligen Gestank geworden.
„Was soll ich denn tun?“ , schrie Frank und versuchte seine Augen zu schließen. Es gelang jedoch nicht. Jetzt war dieses Ding nur noch Zentimeter von ihm entfernt und er spürte, wie diese unförmigen Finger seine Schulter berührten.
Er kreischte auf.
„Du hast recht gehabt, Frank“, sagte die Kreatur mit einer gluckernden, fauchenden, unmenschlichen Stimme. Sein Maul schien sich dabei nicht zu bewegen.
„ Die Organisation war schuld daran, wie du erwartet hattest. Aber du wirst sie bezahlen lassen, nicht wahr? Wir können nichts mehr tun. Du schon!“
Die Pranke wanderte zu seinem Gesicht hinauf und umschloss es. Jetzt sah er nichts mehr.
„Und jetzt schlaf! Wir haben noch mehr zu besprechen.“
Aber ich träume doch schon , dachte er in seiner namenlosen Furcht.
Doch nur eine Sekunde später verblasste sein Bewusstsein.
Tiefschlaf!
Rekonvaleszenz
„Clara?“
Wer sprach da? War es Nick? Eben hatten sie und er sich noch geliebt. Aber diese Stimme war weiblich, oder nicht?
„Ja?“, fragte sie mit seltsam rauer Stimme und merkte, dass ihre Augen plötzlich geschlossen waren.
„Wach auf!“
Jetzt spürte sie, dass sie nicht in ihrem Bett, sondern auf einer harten Oberfläche lag. Ganz langsam drang ein neues Körpergefühl in Claras Geist. Eben war es noch so schön und warm gewesen, doch nun war ihr plötzlich kalt und alles fühlte sich unbequem an. Nur das kribbelnde Gefühl war erhalten geblieben.
„Was?“ Sie öffnete die Augen und sah verschwommen Caitlin Finley vor sich stehen. Auf einmal war Clara peinlich berührt, als hatte Caitlin sie bei irgendetwas erwischt.
Aber sie hatte ja nur geträumt…
„Was machst du hier?“, fragte Caitlin lachend.
„Ich glaube“, antwortete Clara
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