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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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Erinnerungen! Klaus hatte schließlich eine Aufgabe zu erledigen.
    Behände w ie ein Ninja hatte er sich vor ein paar Minuten in L12 geschlichen und den Privatmodus aktiviert, um seine eigenen Experimente durchzuführen. Im Labor hinter den Scheiben war nichts zu sehen. Ihr erstes Team zwei hatte inzwischen offenbar das Zeitliche gesegnet oder jemand hatte es entsorgt. Aber wo war jetzt der Cluster hin? Also der für die Uthrii-Insekten… Klaus war sich sicher, dass er an der richtigen Stelle im Bordnetz war.
    Ach ja , dachte er dann. wir hatten ihn ja in den geschützten Bereich geschoben, damit ihn niemand ausversehen starten kann.
    Natürlich war ihm das schon nach wenigen Sekunden klar geworden, andere hätten bestimmt ewig danach gesucht. Und natürlich hatte er die Berechtigung, diesen geschützten Bereich zu betreten. Wer, wenn nicht er? Er startete den Cluster und stellte ihn auf hunderttausend Tiere ein, schließlich sollten seine Ergebnisse so genau wie möglich werden.
    Na dann mal los.
    Die Repec begann zu arbeiten.
    Während die ersten Tiere produziert wurden und die Anzeige langsam und stetig hochzählte, kehrte Klaus‘ Verstand von selbst zum Frauenthema zurück und er dachte an seine Exfreundin. Nancy hieß sie und war mit den Leuten auf Wad’Akh’Wian umgekommen. Ihre gemeinsame Trennung war schon eine Weile her und sie waren ganze zwei Wochen zusammen gewesen, wodurch es bisher seine längste Beziehung gewesen war.
    Manchmal fragte Klaus sich, ob er überhaupt für eine Beziehung gemacht war. Frauen waren für ihn humormäßig irgendwie unterentwickelt. Für einen normalen Kerl war das vermutlich okay, für Klaus jedoch nicht. Natürlich hatte es darum mit Nancy auch nicht funktionieren können. Er war einfach viel zu schlau für sie gewesen. Das musste sie auch bemerkt haben, bevor sie ihm sagte, dass es vorbei war. Nie hatte sie seinen Humor verstanden, war immer still geblieben und hatte die Augen verdreht, wenn er einen seiner grandiosen Witze gerissen hatte. Frauen eben…
    Also würde er mit dieser Nina wohl auch nur einen auf Freundschaft plus machen, wenn er hier fertig war. Darauf würde sie sich einlassen. Besser als nichts. Und als Jungfrau war er bestimmt wie ein Juwel für die Frauen.
    Langsam bildete sich eine erneute Wolke im Labor.
    Okay, jetzt wird es Zeit, Team zwei reinzupusten , dachte er. Die Anzeige stand auf 78.221 . Er hatte eine zweite Replikationskammer vorbereitet, damit er beide Schwärme gleichzeitig produzieren konnte. Er wollte ein paar gute Aufnahmen der Erstreaktion des Teams zwei bekommen, um sie genau beobachten zu können. Klaus startete eine hochauflösende Abtastung des Labors und danach die zweite Repec. Zumindest wollte er es…
    Was ist denn jetzt , wunderte er sich, als die zweite Replikationskammer nicht in Gang kam.
    Natürlich hatte er keinen Fehler gemacht, dieses verdammte Ding musste kaputt sein. Da seine Einstellungen völlig in Ordnung waren, musste er also hinein, um zu überprüfen, was da los war. Er machte sich keine Sorgen, denn solange die Anzahl der Tiere unter einhundertfünfzigtausend blieb, konnte ihm schließlich nichts geschehen, und es waren gerade einmal knapp neunzigtausend. Außerdem war er ja clever genug gewesen, so wenige Tiere einzustellen, dass es ohnehin ungefährlich blieb.
    Er stand auf und ging durch die Schleuse , kurz darauf lief er durch die Insektenwolke und schlug das Gewimmel mit den Händen beiseite. Bei der zweiten Replikationskammer angelangt, begann er die Schächte und Schnittstellen zu prüfen.
    Sah alles völlig in Ordnung aus. Vielleicht war es ein Problem mit der Energieversorgung …
    Wer hat diese s Ding denn gebaut, gottverdammt?
    Klaus bemerkte nicht, wie sich die flimmernde Wolke hinter ihm verdichtete und das Labor zunehmend mit Schwärze füllte. Zu vertieft war er darin, das Leitungsinterface mit einem 3S nach Mikrofrakturen zu prüfen. Er machte das lieber selbst, das Bordnetz war dazu bestimmt nicht feinfühlig genug und würde etwas übersehen.
    Er spürte zunächst nicht , wie sich ein leichtes Kribbeln auf seiner Haut ausbreitete und sich sein Blick verdunkelte.

Pandora
     
    „Noch acht Minuten, bis wir wieder bei Ceres sind“, bemerkte Kantar.
    Er saß im hinteren Bereich der Brücke an seiner Steuerkonsole. Johannson war zuerst der buschige Oberlippenbart an dem jungen Mann aufgefallen. Solche Bärte hatte er eigentlich längst für ausgestorben gehalten und irgendwie erinnerte er

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