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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bergner
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Unterarten aufgefächert; bunt, trist, mit wunderschönem Gesang, zu fliegerischen Höchstleitungen fähig oder auch so stumm und fluguntauglich wie ein Stein. Sie hatten sich, obwohl es mehr als unwahrscheinlich war und unter anderen Vorzeichen, zur selben Artenvielfalt wie auf der Erde entwickelt.
    Clara ärgerte sich, dass sie dieses Thema einfach nicht aus ihrem Kopf bekam.
    Das ist eine verdammte Energieverschwendung , schalt sie sich.
    Weg von dem Thema! Ich sollte mir lieber mal überlegen, was ich meinem Onkel erzähle. Die Wahrheit? Oder zumindest das, was wir dafür halten?
    Doch bevor Clara wirklich mit Nachdenken beginnen konnte, begann dieser Cheung unvermittelt eine Plauderei:
    „ Ihr seid ein ziemlich zusammengewürfelter Haufen, was? Woher kennt ihr euch?“
    Der Memaksa fuhr selbststeuernd weiter.
    „Also Caitlin da hinten“, antwortete Miles. „habe ich vor zweiundzwanzig Jahren im Kreißsaal kennengelernt. Die beiden anderen sind Freunde von uns.“
    „Dreiundzwanzig“, murmelte Caitlin erbost.
    „Sie ist deine Tochter ?“ Hinter seiner steinernen Fassade schien Cheung ernsthaft überrascht. Er kicherte sogar kurz. „Ich hätte nie gedacht, dass du ein Familienmensch sein könntest.“
    „Tja, ich hätte ja auch nie gedacht, dass du alleinstehend bleiben würdest oder dass du heute eine eigene Transportfirma besitzen könntest. Aber seit wann entwickelt sich das Leben denn so wie man es sich vorstellt? Besonders wenn man noch jung ist und noch keine Ahnung von den Möglichkeiten oder der Gemeinheit des Universums hat.“
    „Ich hoffe“, drehte sich Cheung zu Caitlin. „er behandelt dich gut.“
    Sie reagierte gar nicht erst und starrte weiter nach draußen, als hätte sie nichts gehört. Leicht irritiert wendete sich Cheung wieder von ihr ab.
    Das Verhältnis zwischen Caitlin und Miles war von Anfang an auffällig gewesen. Es war offenbar nicht besonders gut, denn das Mädchen machte für Clara stets einen reservierten und abweisenden Eindruck ihrem Vater gegenüber.
    „ Und wer war die Auserwählte“, plauderte Cheung unbeirrt mit Miles weiter.
    Allmählich begann ihr dieser Typ auf die Nerven zu gehen. Mangelnde Empathie war die eine Sache, in ein derart auffälliges Fettnäpfchen zu springen eine ganz andere. In einer wirklich ruhigen Minute, nach mindestens zwei Humpen Bier und unter vier Augen, hätte Clara Caitlin erst nach ihrer Mutter gefragt. Sie kannte sie zwar erst kurz, doch die Chance war recht groß, dass ihre schüchterne Art und die Distanz ihrem Vater gegenüber etwas mit diesem Thema zu tun hatte. Vielleicht war sie verstorben, wahrscheinlicher war jedoch, dass Miles sie vergrault hatte.
    „Kennst d u nicht“, schloss Miles das Thema abrupt. Auch ihm war es sichtlich unangenehm.
    „Okay.“
    Dann hielt Cheung den Mund, sein Gesicht wurde wieder zum Paradebeispiel an Ausdruckslosigkeit.
    Endlich!
    Clara hoffte inständig, dass dieser Kerl ihnen wirklich helfen konnte.

Jagd
     
    Immermann war stocksauer. Warum hatte ihm niemand darüber informiert, dass ein Teil des Ausgrabungsteams und diese zwei Mädchen verschwunden waren? Warum hatte ihn niemand informiert, dass offensichtlich Daten ausgespäht worden waren und dass sich die Vier deshalb nun auf der Flucht befanden?
    „Dafür rollen Köpfe“, murmelte er, während er dem Gang nach unten folgte, der in einem zwanzig Grad Winkel geneigt war und sich endlos hinzuziehen schien. Das Laufen auf der Schräge fiel ihm seit seiner Knieverletzung sichtlich schwer. Er brauchte wieder eine Injektion. Aber er musste ja auch nicht schnell ankommen. Sobald er allerdings ankäme, würde er die ganze verdammte Abteilung zusammenschreien.
    Niemand hatte auch nur die geringste Entscheidung getroffen. Niemand! Sie hatten sich zurückgelehnt, abgewartet und gehofft, dass sich alles in Wohlgefallen auflösen würde. Selbst Benoît.
    Diese Idioten!
    Wie die beiden Finleys und Boise und Holloway Zugang bekommen hatten, war noch nicht klar. Auch nicht, wie viel sie nun eigentlich wussten. Aber egal, was die wussten, es war genug. Schon viel zu viel!
    Wir müssen uns an den Rest des Teams – Nick Carver, Ayumi Shimada und Kimya Miyaki – wenden. Vielleicht wissen die etwas , dachte Immermann. Würden sie ihre Ausreißer nicht bald wiederfinden, könnten sie noch mehr und viel wesentlichere Informationen herausfinden und möglicherweise damit an die Öffentlichkeit gehen. Es würde ein Shitstorm über die PRO hereinbrechen, wie sie

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