Das Leben ist kein Spiel -kleine Bilder
ich es dann trotzdem getan habe und mein Handeln negative Konsequenzen hatte, merkte ich, dass er recht hatte. Papa gibt mir zwar die lange Leine und lässt mich laufen, aber er gibt mir auch immer wieder die Richtung vor.
Wie sehr hat dich die Scheidung deiner Eltern belastet?
Das war schon sehr hart! Jedes Kind wünscht sich ja eine heile Welt, eine stabile Familie, und will Mama und Papa um sich haben. Okay, ich habe zwar darunter gelitten, habe geweint und geflucht, keine Frage. Aber es hat mir auch dabei geholfen, schnell erwachsen zu werden. Ich habe immer versucht, zu beiden Elternteilen einen guten Draht zu haben, und das gelingt mir bis heute. Man wird halt bei einer Scheidung der Eltern ins eiskalte Wasser geworfen und muss sich schnell freischwimmen. Das ist eine gute Schule fürs Leben.
Was ist dran an den Gerüchten von deinen zahlreichen Freundinnen, die dir immer wieder angedichtet werden?
Ich bin Single – und das ist gut so! Die Ladys sind alles gute Bekannte, nicht mehr und nicht weniger. Das gilt für Laura Zurbriggen und auch für Cosma Shiva Hagen. Mein Gott, ich bin gerade einmal 19 und genieße mein Leben. Ich will frei sein! Im Übrigen ist es für mich manchmal ganz schön schwierig zu unterscheiden, ob die Mädels mich wollen oder den Sohn des berühmten Boris Becker. Viele Dinge muss ich halt selbst herausfinden, selbst wenn mein Vater mich vorher gewarnt hat.
Wie ist dein Verhältnis zu Lilly, der Frau deines Vaters?
Ich kenne Lilly, seit ich 12 bin, und habe damals im »Sports Café« in Miami meinen Papa und sie quasi einander vorgestellt. Ich mag Lilly sehr. Sie ist wunderschön und hat ein großes Herz. Sie kümmert sich hingebungsvoll um Amadeus, aber auch um mich und Elias. Lilly ist witzig und cool. Ich habe ja nun einige der Damen erlebt, die mein Papa immer mal wieder dabeihatte. Caroline, Sandy, Angela … Und das mit Abstand beste Verhältnis habe ich zu Lilly, und das ist für meinen Vater sehr wichtig. Elias mag sie übrigens genauso sehr wie ich. Sandy hingegen kann ich bis heute nicht leiden. Sie war nicht gut für meinen Dad. Mit Lilly hatte ich sogar Kontakt zu der Zeit, als sie zwischendurch mal nicht mit ihm zusammen war. Auch meine Mama Barbara hat ein gutes Verhältnis zu ihr. Insofern funktioniert das Unternehmen Patchwork-Familie. Wenn wir uns nicht persönlich sehen können, kommunizieren wir via Facebook, Twitter oder Instagram. Diese Dinge habe ich übrigens meinem Papa beigebracht. Heute hat er viel mehr Follower als ich. Er tweetet und postet auch mehr als ich und hat mich auf diesem Feld deutlich geschlagen. Für seine Aktivitäten im Bereich der sozialen Netzwerke hat mein Vater sogar den »Social Media Award« von Sport BILD bekommen. Aber auch ich nutze natürlich die sozialen Netzwerke für Marketing in eigener Sache.
Stichwort »eigene Sache«. Du arbeitest gerade an deiner Karriere als DJ. Wie kam es dazu?
Ich stand schon immer auf Musik und habe in Miami einen guten Freund namens Monroe, der mir vor etwa einem Jahr gezeigt hat, wie ein DJ arbeitet. Ich kenne Monroe schon seit zehn Jahren, und jetzt nehmen wir auf Ibiza gerade ein Album auf. Aktuell sondieren wir Angebote von Plattenfirmen, die mit uns zusammenarbeiten wollen. Wir hatten bereits ein paar gute Gigs in Deutschland und wollen bald auch international durchstarten. Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung. Wir arbeiten von morgens bis abends an unserer Scheibe und haben hier die besten Voraussetzungen. Mit Lenny Ibiza [mit bürgerlichem Namen: Lennart Kisum Krarup, Anm. des Verfassers ] steht uns auch ein erfahrener Produzent zur Seite, der sogar ein eigenes Plattenlabel mit dem lustigen Namen »Lenny Ibizarre« besitzt. Lenny ist Däne, kommt aus Kopenhagen, und wir lernen wahnsinnig viel durch die Zusammenarbeit. Und das Studio ist das professionellste, das ich je gesehen habe. Wir machen Tech-House und lassen uns dabei u.a. von Sven Väths Platten inspirieren. Ich liebe auch Daft Punk und binde solche Einflüsse mit ein.
Noah startet als DJ durch
© picture alliance / dpa
Wann wird dein Debüt-Album erscheinen?
Mein Album »Knowa« soll im Lauf des nächsten Jahres erscheinen. Wir haben hier auf Ibiza bereits neun Titel produziert, die wir allerdings ständig noch verbessern. Deutsche Rapper interessieren mich nicht wirklich. Niemand in England oder Amerika kennt Bushido oder Sido. Da gibt es ganz andere Namen, die viel größer, kreativer, populärer und erfolgreicher
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