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Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot

Titel: Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom , Peter Gaymann
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»Fat!So?«-Buch. (Darauf kommen wir noch.)
    Offensichtlich ist es typisch weiblich, die Schuld eher bei sich selbst zu suchen, in unserem Verhältnis zur Mutter, den Eltern, im Frausein oder der Sexualität... Und die Hoffnung ist immer, wenn Frauen diese Knoten aus der Vergangenheit lösen können, dass dann die Pfunde von allein purzeln.
     
    Der Schlankheitswahn ist die Fortsetzung
des Konkurrenzkampfes zwischen Frauen!
     
    Und das stört mich - es sind nicht Männer, nein, es sind die Frauen selbst, die das Thema Schuld immer wieder zur Sprache bringen. Die Frauen selbst glauben ungebrochen an das Ziel, schlank und jung zu sein. Sie heizen die Diätbereitschaft an und setzen Normen, was richtig und falsch ist. Selbst wenn sie die Auswüchse der Size-Zero-Manie geißeln - also eine Größe 42 sollte es höchstens sein. Und das macht mich traurig. Denn der Schlankheitswahn ist die Fortsetzung des Konkurrenzkampfes zwischen Frauen. Dünn ist das Ziel, dick ist die Perversion. Und es wird Zeit, uns aus diesem Denken zu lösen.

    Frauen können anderen Frauen ganz schön den Schneid abkaufen, indem sie auf die Figur anspielen: Ich habe vor vier, fünf Jahren in Berlin einen Vortrag vor den Führungskräften eines Medien-Konzerns, fast ausschließlich Männer, gehalten. Langer, warmherziger Applaus hinterher. Sehr nettes Feedback einzelner Herren. Als ich gerade meinen Laptop wegräume, kommt die ranghöchste Frau dieses Konzerns lächelnd auf mich zu - ich lächle erfreut zurück: »Schön, Sie kennenzulernen.« Sie sagt säuselnd: »Hören Sie, Frau Asgodom, ich habe gerade von einer supertollen neuen Diät gelesen, die muss ganz prima wirken. Soll ich Ihnen den Bericht mal schicken?«
    Schock. Ich kann nur fassungslos den Kopf schütteln und ein »Nein, danke!« herauspressen. (Sie glauben das nicht? Ich schwöre, genauso war es.) Mit rotem Kopf und zitternden Händen räumte ich meine Sachen zusammen, verzichtete auf die Einladung zum gemeinsamen Mittagessen mit den Zuhörern und verlasse fluchtartig das Hotel. Sie haben schon gehört, ich bin empfindlich.
    Wie kommt eine Frau dazu, mich derart zu kränken? Diese Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Meine Freundin Christine, die sehr viel Erfahrung aus Frauennetzwerken hat, hat mich später darauf gebracht: »Ich glaube, du warst ihr zu stark. Sie fühlte sich vielleicht in ihrer Rolle
als Königin in diesem Laden bedroht. Sie musste dich klein machen. Und da sie selbst ihr Leben lang mit Übergewicht gekämpft hat, wusste sie wohl: So mache ich die Asgodom mundtot.« Vielleicht war es so.
    Und eine Interviewpartnerin, die viele Jahre lang Abnehmgruppen geleitet hat, berichtete aus ihrer Erfahrung: »Es ist erstaunlich, wie Frauen die Abnehmwünsche von anderen Frauen sabotieren.«
    › Sie machen sich lustig: »Ach, das hast du doch schon so oft versucht.«
    › Hält die Frau dann tatsächlich durch, sabotieren sie ihr Bemühen durch die Aufforderung zum Essen: »Ach komm, sei doch nicht so ungemütlich.«
    › Und wenn die Freundin tatsächlich abgenommen hat, dann kommen Sprüche wie »Also, dick hast du mir besser gefallen.« Oder »Früher warst du gemütlicher!« oder »Meine Güte, jetzt sieht man aber dein Alter, so viele Falten hattest du doch vorher nicht.«
    Also egal, wofür eine Dicke sich entscheidet, sagt meine Gewährsfrau, »machst was, wirst bombardiert, machst nix, auch«. Statt die andere Frau zu unterstützen, wird gestichelt und gezündelt. Traurig.
    Es geht nicht um Versagen, wenn wir rundlich, mollig, dick, übergewichtig oder adipös sind. Es geht darum, ein fröhliches, selbstbestimmtes Leben rings um unsere Pfunde zu gestalten. Und deshalb beenden wir jetzt die fünf »T« und wenden uns den Lösungen für ein leichteres Leben zu.

Lebensfülle statt Diäten: Lösungen für ein leichteres Leben
    Als Coach weiß ich, dass das Graben in der Vergangenheit nur wenig für zukünftiges Handeln bringt. Eingeprägte Muster zu erkennen, nach denen wir handeln, ist schon okay, aber Alternativen im aktiven Tun zu finden, das bringt die Menschen wirklich weiter. Deshalb geht es in den nächsten Kapiteln um Anregungen für mehr Liebe, Lust und Leichtigkeit; um Laben, also Essen mit Gelassenheit - und Lachen. Denn Sie wissen ja: Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot! Aber vorher werden wir uns noch von dem Mythos Dünnsein verabschieden.
    Wir alle können uns vorstellen, wie viel Energie, Mühe, Zeit und Gedankenkraft so ein Mangelleben kostet.

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