Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot
sich vornehmen, keine Süßigkeiten mehr zu essen oder drei
Mal die Woche joggen zu gehen. Tun Sie’s, wenn Sie müssen. Aber sehen Sie es wie eine - sagen wir mal - Weiterbildungsmaßnahme an. Sie investieren eine Zeit lang in etwas, für ein wünschenswertes Ergebnis. Aber es ändert nichts an Ihrer Grundeinstellung.
Niemand in der Welt hat mehr Interesse daran, dass du dich magst als du! Es ist dein Leben!
Und die heißt ab sofort: gesund und bewusst leben. Nicht mehr gegen sich und den eigenen Körper agieren. Schluss mit dem G’schiss ums Gewicht. Diese Lektion sollten wir gelernt haben: Niemand in der Welt der Wachstumswirtschaft hat mehr Interesse daran, dass Sie sich mögen und gesund sind, als Sie. Denn dann würden sie Sie als Kundin verlieren. Die meisten haben eher ein geschäftliches Interesse daran, dass Sie sich bemühen und scheitern - und wieder anfangen.
Jetzt werden Sie vielleicht denken, ha, typisch, die ist ja selber Coach und will als Coach auch verdienen. Ja, das stimmt, mit meinem Job als Coach verdiene ich Geld.
Aber mit einem Unterschied: Mein Ziel, ist, dass die Menschen nach dem einen intensiven Coaching (dauert zwischen zwei Stunden und höchstens einem Tag) alleine weiterlaufen. Ich mache sie nicht abhängig von mir. Ich erkläre Ihnen nicht, dass sie drei Mal in der Woche eine Stunde kommen müssen. Ich arbeite schwer daran, dass sie nicht scheitern. Dass sie also ihre eigenen, nachhaltigen Lösungen finden. Ich freue mich, wenn ich nach Monaten Erfolgsmeldungen geschickt bekomme: Prima, Frau Asgodom, es hat funktioniert.
Zurück zum Thema, wer ein Interesse hat, dass Sie gesund bleiben: hoffentlich Ihre Liebsten, Ihre beste Freundin.
Aber vor allem: Sie selbst! Es ist Ihr Leben. Sie müssen Ihre eigene Art entwickeln, gesund zu essen und sich gesund durchs Leben zu bewegen. Nach Ihrem Rhythmus und Ihrer Art, in Ihrer Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, in Ihrer Kreativität und Behutsamkeit. Und dabei werden Sie Pionierin sein: Es geht darum, den eigenen Weg zu finden, auszuprobieren, was Ihnen guttut. Dazu bedarf es Mut.
Wovon ich wirklich überzeugt bin: Nicht das Dicksein ist gefährlich, sondern das Leben, das wir führen. Sprich, ein Leben, das uns nicht guttut, dass uns traurig, trotzig oder gestresst macht. Weil wir uns zu wenig achten, uns zu selten Gutes tun, aus Rücksicht auf andere uns selbst vergessen. Das Dicksein ist manchmal ein Zeichen, nicht die Ursache. Und behandeln wir nur das Übergewicht, ist das so, als wenn ein Arzt einem Kind mit Masern nur die roten Flecken wegschminken würde.
Nicht das Dicksein ist gefährlich,
sondern das Leben, das wir führen.
Was mir an Frauen, die im Diätendschungel gefangen sind, auffällt: Sie halten sich am Abnehmthema fest, wenn es eigentlich im Leben um etwas ganz anderes geht:
› Sie sind unzufrieden mit ihrer Beziehung
› Sie sind unzufrieden mit ihrer Arbeit/Familienarbeit
› Sie sind unzufrieden mit ihrer Zeiteinteilung
› Sie sind unzufrieden mit ihren familiären Verpflichtungen
› Sie sind unzufrieden mit ihrer Lebensperspektive.
Das Gefühl, das kann doch noch nicht alles in ihrem Leben gewesen sein, wird überlagert von dem Beschluss: »Jetzt muss ich aber wirklich abnehmen!« Statt dem Impuls nachzugeben,
etwas im Leben zu ändern, wird das bekannte Muster vorgezogen: ab auf die Waage!
Michelle Lelwica erklärt das mit einer Art Sicherheit, die das Abnehmthema in dieser Welt der Unsicherheit mit sich bringt. Diesen pfundigen Teil ihres Lebens kann eine Frau in den Griff bekommen, glaubt sie, da kennt sie sich aus, da kann sie schnelle Erfolge erzielen. Da kann sie sich gut fühlen und von den anderen akzeptiert (ja sogar etwas beneidet) werden. Der Lohn für all die Mühe: Sie hat ihr Leben im Griff und lebt eine Zeit lang im Hochgefühl. Diät wirkt wie ein Rausch. Der Kater folgt zwingend.
Ich habe die Beobachtung bei Frauen gemacht, dass ihr mantrahaftes Kreisen um die Pfunde, diese volle Konzentration auf Verbote und Gebote, Kalorienzählen oder Frischkornbrei schroten, gleichzeitig schlagartig alle Gedanken stoppt, die ihren häuslichen und/oder beruflichen Frieden gefährden würden. Diäten machen den Kopf besoffen, lassen Sorgen vergessen und verscheuchen störende Autonomiegefühle.
Und wenn es dann mit den neuerlichen Diätbemühungen nicht klappt? Dann fühlen sich die Frauen wieder einmal als Versagerin - und damit sind ihnen die Flausen aus dem Kopf geschlagen. Wer sind sie, dass
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