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Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot

Titel: Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom , Peter Gaymann
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Die amerikanische College-Professorin und Autorin Michelle Lelwica (»The Religion of Thinesse«) schreibt in einem Internet-Blog für die Zeitschrift »Psychology today«: »Ich kenne an unserem College viele junge Frauen, die intelligent sind und hübsch und daran interessiert, etwas in dieser Welt zu bewegen. Traurig genug, dass diese tollen Frauen enorm viel Zeit und Energie damit verbringen, sich um ihr Äußeres zu sorgen.«
    Sie beschreibt, dass diese jungen Frauen wissen, dass Models hungern, dass Fotos auf Zeitschriftentiteln oder in der Werbung noch mal verschlankend bearbeitet werden, dass Schauspielerinnen sich kasteien. »Sie wissen auch, dass Glück nichts damit zu tun hat, mager zu sein, und trotzdem kann sie das nicht abhalten, ihre Körper als unzureichend zu empfinden und zu glauben, sie sollten dünner sein. Sie leben den Traum von jemand anderem (wahrscheinlich den Traum von jemandem, der es genießt, Geld mit unserem Gefühl zu verdienen, dass unser Körper nicht in Ordnung ist und repariert gehört). Aber das ist nicht unsere tiefste Wahrheit, und ein weiser Teil in uns weiß das auch.«

    Fett-Angst weit verbreitet
    Selbst normalgewichtigen Frauen ohne Anzeichen von Essstörungen wohnt offensichtlich eine tiefe Furcht vor Fettleibigkeit inne. Forscher der Brigham Young Universität haben Probandinnen Fotos von übergewichtigen
    Frauen gezeigt und sahen per Hirnscanner eine starke Reaktion in einem Hirnareal, das mit Identität und Selbstreflexion zu tun hat. Männer ließen entsprechende Fotos kalt. 30
    Mich beeindruckt das Bild von der Religion des Dünnseins, denn genau so - als neue Religion - stellt sich mir der Tanz um den goldenen Turnschuh dar: Wenn wir uns der »Religion des Dünnseins« unterwerfen, werden wir immer »sündigen« und »sühnen« müssen. Wir werden uns schlecht fühlen, uns verdammen und immer und immer wieder selbst kasteien. Wir werden denken, dass wir nicht »okay« sind. Wir werden uns mit anderen vergleichen. Wir werden, egal wie talentiert oder erfolgreich wir sind, dem immer unser Übergewicht gegenüberstellen. Und wir werden unsere Energie dafür aufwenden, »richtig«, das heißt »ohne Sünde« zu sein.
    Wenn wir daran glauben, dass dünner sein glücklicher macht, wird Dicksein immer das dominierende Thema in unserem Leben sein. Dann ziehen wir automatisch den Bauch ein, wenn wir aufstehen. Dann werfen wir einen kritischen Blick auf unsere Hüften, wenn wir an einer spiegelnden Fensterscheibe vorbeigehen. Dann werden wir Fotografien zerreißen oder löschen, auf denen wir »unvorteilhaft« getroffen sind. Dann werden wir sogar in den Momenten
von Ekstase und Hingabe darauf achten, dass wir unseren Körper vorteilhaft darstellen. Lust geht gar nicht - Strafe muss sein.
     
Ich sollte Diät halten. Aber ich will nicht.
Ich möchte keine Size Zero sein!
    MARIAH CAREY
     
    Wir werden Sklaven dieser »Religion des Dünnseins« bleiben und unser Leben darauf ausrichten. Wir werden uns schuldig für unser Gewicht fühlen. Und wir werden den Ablasspredigern unserer Zeit, also Diät-Gurus, Fitness-Trainern, Ernährungsberatern, Diätprodukt-Herstellern, Schönheitschirurgen, »Ablass« bezahlen, in Form von Hungern, Quälen, schlechter Laune - und einer Menge Geld!
    Wenn der einzige Weg aus dieser »Religion des Dünnseins« ist, zur Ketzerin zu werden - oder sagen wir lieber, zur Reformatorin -, dann will ich das gerne tun. Ich weiß sowieso, dass mich manche, denen meine Botschaft nicht gefällt, spätestens bei den Kommentaren auf den Buchhändlerseiten im Internet schlachten werden: »Unverantwortlich« - »Keine Ahnung« - »Macht es sich zu leicht!« - »Unwissenschaftlich« - »Einseitig« - »Ist schuld, wenn …« - »Versündigt sich …«.
Neun Thesen zum Thema »Die Würde der Dicken ist unantastbar«
    Hier meine 9 Thesen, die ich gern an die Türen der mächtigen Großverdiener der »Religion des Dünnseins« schlage und zur Diskussion stelle:
    › Jeder Mensch darf so dick oder dünn sein, wie die Natur (oder sein Lebensweg) ihn geschaffen hat.

    › Dünn ist nicht besser, dick nicht schlechter.
    › Jeder Mensch hat ein Recht auf ein erfülltes Leben ohne schlechtes Gewissen.
    › Essen ist die lustvolle Grundlage des Lebens.
    › Der Sinn des Lebens ist, glücklich zu sein, nicht dünn.
    › Niemand darf aufgrund seines Körpergewichts diskriminiert werden
    › Niemand darf aufgrund seines Körpergewichts diskriminiert werden.
    › Niemand darf

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