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Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot

Titel: Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom , Peter Gaymann
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Heißt übersetzt: Sie entdeckten die Liebe.
    Und jetzt geht es also darum, die Liebe zu sich selbst zu entdecken. Es kann sein, dass Sie einen tiefen inneren Widerstand spüren, sich anzuschauen und auch noch Gutes an sich zu entdecken. Ich glaube, ich erzähle Ihnen nichts Neues, dass dies besonders Frauen schwerfällt, die als Kind nicht die Botschaft mitbekommen haben: »Du bist wundervoll, so wie du bist!« Wenn es Sie tröstet: Dieses Mangelgefühl tragen viele Frauen mit sich herum, egal in welcher Kleidergröße! Noch mal, sich dick fühlen heißt nicht, dick zu sein. Sich dick fühlen hängt an keinem Gewicht.
    Annette Auch-Schwelk, Selbstbewusstseins-Coach und Sexualpädagogin aus Köln, fällt bei ihren Beratungen auf, dass »Frauen meistens ihren Hintern, ihre Hüften, ihren Bauch und ihre Brüste nicht mögen. Also genau die weiblichen Merkmale. Sehr oft sind ihnen diese Körperteile in der Pubertät von der Mutter schlechtgemacht worden mit Bemerkungen wie ›Du hast aber auch einen Hintern gekriegt!‹« Und sie erinnert sich an eine Frau, deren Freund ihr mit 17 gesagt hat: »Wenn du ein bisschen schlanker wärst, dann wärst du meine Traumfrau!« Autsch, das sitzt.
    Manchmal schaffen es Eltern ein Leben lang nicht, ihrem Kind diese bedingungslose Grundliebe zu geben, die wir so sehr bräuchten. Eine meiner »Rubensfrauen«, nennen wir sie Marlies, einsfünfundsiebzig groß, langes blondes Haar, 80 Kilo, erzählte die klassische Geschichte: Die Eltern konnten ihr wenig Selbstbewusstsein mitgeben, schon als Achtjährige hat ihre - selbst dicke - Mutter ihr immer gesagt: »Du bist dick!«

    Marlies trug bis zu ihrem fünfunddreißigsten Lebensjahr nur Schwarz. Hose, Pulli, Jacke drüber. War sehr erfolgreich in ihrem Job, hatte nette Freundinnen, lebte allein. Dann musste sie erstmals eine Dienstreise nach Ägypten machen. Marlies erzählt: »Ich ging über einen Platz und hörte plötzlich Männer hinter mir herpfeifen. Eine Gruppe von Bauarbeitern. Und das ging so weiter. Also wirklich, die ägyptischen Männer sind ausgeflippt, wenn sie mich gesehen haben, auch meine Gesprächspartner. Ich habe sie dafür verachtet, dass sie mich nur als fieses Sexobjekt sehen. Ich war richtiggehend beleidigt, dass sie nicht Marlies, den klugen, tüchtigen Menschen gesehen haben, sondern nur meinen Körper.«
    Als sie wieder zu Hause war, hat sie ihre Erlebnisse einem schwulen Freund erzählt. Er hat sie lachend in den Arm genommen und gesagt: »Marlies, du bist die Claudia Schiffer des Nahen Ostens!« Und sie konnte erstmals darüber lachen. »Ich habe gedacht, ist doch eigentlich ganz nett, dass dort mein Körper geschätzt wird.«
    Das Seltsame ist - dieses Erlebnis hat ihr ganzes Leben verändert. »Diese Männer haben sich nicht über mich lustig gemacht, das habe ich an ihren Augen gesehen, sondern die haben mich wie eine ganz normale Frau angesehen - und begehrt.«
     
    Du bist eine wunderbare Frau!
     
    Nach einigen Tagen hat eine Kollegin im Büro sie gefragt: »Du siehst toll aus, hast du abgenommen?« Blöde Frage, schöne Aussage. Marlies: »Ich habe mich wohl anders bewegt, anders geschaut. Ich habe mich sehr über diese Bemerkung gefreut. Es geht mir gut damit. Ich fühle mich seit Ägypten wie eine richtige Frau. Nicht mehr als die Dicke, die beweisen muss, dass sie auch was kann.«

    Marlies hat begonnen, buntere Farben zu tragen. Sie hat sich ein Kleid gekauft, das ihre Formen preisgibt: »Das war für mich revolutionär!« Marlies hat erlebt, was ich in Seminaren immer wieder empfehle: Holt euch euer Selbstbewusstsein auch von außen. Verändert etwas und schaut, welches Feedback ihr bekommt. Probiert etwas aus, spielt mit Veränderungen, zeigt euch, so wie ihr seid. Denn ihr seid wunderbare Frauen!
    Annette Auch-Schwelk rät Frauen, sich auch mal andere Frauen anzuschauen, in der Sauna, beim Sport: »Gucken Sie sich mal ganz normale Frauen an, unser Blick ist so getrübt von den Werbefotos rings um uns herum. Es gibt einen herrlichen Bildband von Herlinde Koelbl mit Fotos von lauter normalen, dicken Frauen. Das Betrachten dieser Fotos hilft, sich nicht so einzigartig allein zu fühlen. Und es ermutigt darüber hinaus, das eigene Alter leben zu dürfen - wir müssen keine Kindfrau in Size Zero sein.«
    Wenn Sie Lust haben, läuten Sie eine zweite Runde Selbstbetrachtung ein: Fragen Sie Ihre Kinder, ihren Mann/ Freund etc., Ihre beste Freundin: »Was magst du an mir?« Und vielleicht wird Ihr Kind

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