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Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot

Titel: Das Leben ist zu kurz für Knaeckebrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Asgodom , Peter Gaymann
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sagen: »Mama, du bist so schön weich.« Vielleicht wird Ihr Mann sagen: »Du hast die schönsten Brüste/schönsten Hintern/süßesten Fettwanst der Welt.« Vielleicht wird Ihre Freundin sagen: »Wenn du mich in den Arm nimmst, kann die Welt mir gar nichts.« Hören Sie genau zu, halten Sie es aus, dass diese lieben Menschen Ihnen sagen, dass Sie wunderbar sind. Und - hören Sie nur zu! Sagen Sie sich selbst »Stopp«, wenn Sie ansetzen zu widersprechen. Sagen Sie höchstens: »Mehr!«

    Sie sind einzigartig.
Das heißt nicht besser oder schlechter,
sondern einfach anders!
    Probieren Sie es aus, sich selbst mit liebevolleren Augen zu sehen und sich ansehen zu lassen. Vielleicht macht es Ihnen ganz einfach Spaß. Und wenn Sie sich mit Ihrem Körper versöhnen, machen Sie es doch wie die 16-jährige Julia, die ihren Speckröllchen Namen gegeben hat: Ihr Bauchröllchen heißt beispielsweise Eliza. Wenn wir unseren Körper ansehen und »aushalten« können, sind wir auf dem Weg zur Selbstliebe. Also, die Germanys-next-Magersüchtige-Brille absetzen und den wertschätzenden Blick schweifen lassen.
    Produktive Vernunft nennen Psychologen die Fähigkeit, einfach hinzuschauen, wahrzunehmen, zu registrieren. Ja, ich habe einen dicken Bauch, runde Waden, ein glattes Gesicht … Ohne zu werten. Einfach schauen, aushalten, schauen: »Hallo, ich.« Denken Sie daran: Als Kind haben Sie lange gebraucht, bis Sie gelernt haben, sich selbst zu beschimpfen. Es wird ein bisschen dauern, das wieder abzustellen.
    Übrigens: Die Stopp-Methode, die ich Ihnen oben vorgestellt habe, ist sehr hilfreich, um aus Missachtung und Selbstbeschimpfung herauszukommen. Der Psychologe Martin Seligman empfiehlt dazu einen kleinen Trick: Tragen Sie um Ihr Handgelenk ein Schnippgummi (Bürogummiband), locker genug, dass es Sie nicht einengt, aber stets zur Stelle, wenn Sie in negative Gedanken verfallen, räsonieren, sich grämen oder selbst abwerten. Sobald Sie merken, was Sie tun, ziehen Sie das Gummibändchen lang und lassen Sie es auf Ihr Handgelenk schnippen. Der kleine kurze Schmerz, den Sie spüren, wirkt wie ein Gedankenunterbrecher. Autsch. Okay, ist gut. Ich hör ja schon auf.

    Oder Sie bitten jemanden, Sie zu stoppen, wenn Sie in die alte Litanei der Selbstbeschimpfung verfallen. Suchen Sie sich einen Aufpasser, der Ihnen das Stopp-Schild zeigt, wenn Sie über Ihre eigene Unfähigkeit zu jammern beginnen. Jemanden wie meinen Mann, dem ich am Anfang unserer Beziehung oft vorgejammert habe, was ich wieder falsch gemacht habe, wie unvollkommen ich bin. Er hat mich in den Arm genommen und gesagt: »Niemand beschimpft meine Frau! Auch sie selbst nicht.« Wow.
    Die Lösung ist, auszuhalten, dass wir anders sind als andere Menschen. Vielleicht dicker, vielleicht weicher, vielleicht kleiner, vielleicht naiver, vielleicht sozialer, vielleicht begabter … Die legendäre Familientherapeutin Virginia Satir schreibt in ihrem Buch Meine vielen Gesichter : »Wenn wir in einem Garten unterschiedliche Blumen wahrnehmen, fällt es uns leicht, eine Vielfalt zu sehen, an der wir uns erfreuen. Wir empfinden die Vielfalt und Abwechslung als positiv. Wenn wir dagegen bei einer Gruppe von Menschen feststellen, dass sie sich, wie die eben genannten Blumen, voneinander unterscheiden, neigen wir dazu, diese als Andersartigkeit zu sehen. Von solcher Andersartigkeit erwarten wir nur Schwierigkeiten, bekommen Angst und wollen damit nichts zu tun haben. Ich denke, dass uns im Leben vieles verloren geht, weil wir unsere Einmaligkeit nicht erkennen.« 32
    Virginia Satir ist überzeugt, dass wir unser Potenzial nicht leben können, wenn wir die Andersartigkeit ablehnen und uns nach Ähnlichkeit sehnen. Wenn nur Ähnlichkeit Sicherheit bietet, dann werden wir immer versuchen, so zu sein wie die anderen. Und das heißt in der heutigen Welt der Dünnen: »Speck ab!«. Das Ergebnis: Wir verlieren unsere Einzigartigkeit, konzentrieren unsere Energie auf die Defizite, nicht auf die Fülle. Hier noch einmal den Satz, den wir
uns alle an den Spiegel stecken sollten: Nicht das Dicksein ist gefährlich, sondern das Leben, das wir dahinter führen.
Verändern Sie den Fokus auf Ihr Leben
    Ja, Sie sind einzigartig, anders als irgendein anderer Mensch auf der Welt, einzigartig wie Ihr Fingerabdruck. Und das heißt nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders. Das gilt auch für das, was sich unter der Haut verbirgt. Das gilt für unsere Gedanken und Fähigkeiten, für unseren

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