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Das Leben kleben

Das Leben kleben

Titel: Das Leben kleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Lewycka
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Heimwerkervorführset mit.«
    »Und deinen Vater auch.«
    Ich lächelte, als ich auflegte. Kuppeln war ein Spiel, das auch ich beherrschte.
     
    Ich ging ein wenig früher los, um dafür zu sorgen, dass alles in Ordnung war, wenn Ms. Baddiel kam, und um den Auszug der Nichtsnutze zu überwachen - ich hoffte, sie hatten schon gepackt und waren abfahrbereit. Als ich um halb elf klingelte, öffnete Ismael die Tür und bat mich herein. Im Haus war es angenehm warm, es roch nach Holzfeuer, frisch gebrühtem Kaffee und Zigaretten. Ich folgte ihm nach hinten zum Kaminzimmer, wo das Feuer brannte. Sie verfeuerten bündelweise altes Papier und Holzabfälle - darunter ein paar der Bretter, die sie von den Fenstern heruntergenommen hatten. Der Fernseher lief, und sie hatten ein Sofa, über dem immer noch das weiße Staublaken lag, aus dem Wohnzimmer herübergeschoben. Auf dem Sofa saßen Mrs. Shapiro und Nabil. Sie rauchten und tranken Kaffee aus der Silberkanne und sahen im Fernseher
Der Hund von Baskerville
in Schwarzweiß. Mrs. Shapiro trug ihren Chenillebademantel und die
König-der
-
Löwe
n
-Hausschuhe. Violetta lag zusammengerollt auf ihrem Schoß, Mussorgski lag auf Nabils Schoß und Wonder Boy räkelte sich auf dem Teppich vor dem Feuer. Es war ein Anblick behaglicher Dekadenz.
    »Georgine! Darlink!« Sie drehte sich herum und klopfte auf den leeren Platz am Ende des Sofas. »Kommen Sie und trinken Sie ein Tässchen Kaffee mit uns.«
    »Später vielleicht«, sagte ich. »Wir müssen uns fertig machen. Die Frau vom Sozialamt kommt.«
    »Wozu brauche ich das Sozialamt?« Mrs. Shapiro rümpfte die Nase. »Ich habe meine jungen Männer.« »Aber die ziehen heute aus, Mrs. Shapiro.«
    Auf dem Bildschirm begann der Hund furchterregend zu heulen. Wonder Boy spitzte die Ohren und fing an mit dem Schwanz zu zucken. Mrs. Shapiro griff nach meiner Hand.
    »Dieser Hund ist eine Bestie. Genau wie die Oberin im Nightmare House. Uuuh. Da will ich nie wieder hin. Nie wieder.«
    »Nein, ganz ausgeschlossen. Aber die Frau vom Sozialamt, die jetzt kommt, ist wirklich nett. Sie hilft uns, dass Sie zu Hause bleiben dürfen. Es ist Ms. Baddiel. Sie haben sie schon mal kennengelernt, erinnern Sie sich?«
    »Ich erinnere mich. Nicht jüdisch. Zu fett.«
    Sie hatte das Interesse an unserem Gespräch bereits wieder verloren und sah zu, wie der schreckliche Hund über das finstere Moor galoppierte.
    Ismael drückte mir eine Tasse in die Hand. Der Kaffee war zähflüssig, schwarz und bitter. Dann reichte er mir die Zuckerdose, und obwohl ich normalerweise meinen Kaffee ohne Zucker trank, nahm ich zwei gehäufte Teelöffel. Die Zigarette, die er mir anbot, lehnte ich ab, aber Mrs. Shapiro griff zu und zündete sie sich an dem glühenden Ende ihrer letzten Zigarette an, die im Aschenbecher zu ihren Füßen gloste.
    »Was hat das mit den braunen Stiefeln zu bedeuten?«, fragte sie und hustete ein bisschen.
    Während ich versuchte, ihr die Bedeutung der schwarzen und der braunen Stiefel für die Handlung zu erklären, klingelte es an der Tür.
    Die drei waren so in das Drama versunken, dass ich aufmachen ging. Es war Ms. Baddiel. Sie trug einen wallenden aquamarinfarbenen Seidenmantel, und ihr honigblondes Haar war zu einem lockeren Zopf geflochten. Hinter ihr auf der Veranda standen Nathan mit einem großen Diplomatenkoffer unter dem Arm und Nathans Tati, der in Hemd und Krawatte sehr schmuck aussah. Offensichtlich hatten sie sich bereits miteinander bekanntgemacht.
    »Nathan ist da, um uns ein paar Tipps zum Thema Klebstoffe zu geben«, sagte ich. »Für den Fall, dass ein paar dringende Ausbesserungen nötig sind.«
    »Perfekt.« Sie folgte mir in den Salon, hob schnuppernd die Nase und musterte die Veränderungen um sich herum. »Wunderbar.«
    Mrs. Shapiro hob kaum den Kopf, als wir hereinkamen, da sie vollkommen auf den schneidigen Basil Rathbone auf dem Bildschirm fixiert war, doch Ismael sprang mit ausgesuchter Höflichkeit auf und bot Ms. Baddiel seine Seite des Sofas an.
    »Hallo, Mrs. Shapiro.« Sie beugte sich zu der alten Dame hinunter. »Wie geht es Ihnen? Ich habe gehört, Sie haben ein paar Abenteuer erlebt.«
    »Schsch!« Mrs. Shapiro legte den Finger an die Lippen. »Der Hund ist auf Menschenjagd.«
    Etwa eine halbe Stunde später, als der Abspann lief, sah sie uns an und sagte mit kratziger Stimme: »Ich habe diesen Film schon einmal gesehen. Mit Arti. Als wir uns noch liebten. Bevor die Krankheit ihn mir fortgerissen hat. Das ist

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