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Das Leben, natürlich: Roman (German Edition)

Das Leben, natürlich: Roman (German Edition)

Titel: Das Leben, natürlich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Strout
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Weile zum Fenster hinaus, bis er schließlich sagte: »Wenn wir bei Susan sind, geht’s dir gleich besser. Wirst sehen, es ist ganz gemütlich.«
    Jim wandte ihm den Blick zu. »Du beliebst zu scherzen, ja?«
    »Ich vergesse immer wieder«, sagte Bob, »dass du in der Familie das Monopol auf Sarkasmus hast. Du wirst Susans Haus unglaublich deprimierend finden und dir, noch bevor wir mit dem Essen fertig sind, die Kugel geben wollen. Vermute ich mal.« So plötzlich aus seinem Traum gestoßen zu werden, machte ihn beinahe schwindlig; es griff ihn körperlich an. Er schloss im Dunkeln die Augen, und als er sie wieder öffnete, fuhr Jim einhändig, den Blick schweigend nach vorne auf die schwarze Straße gerichtet.
    Zachary machte ihnen auf. Mit seiner tiefen Stimme sagte er: »Onkel Bob, da bist du ja wieder.« Seine Arme bewegten sich nach vorn, um gleich wieder an den Seiten herabzufallen. Bob zog seinen Neffen an sich, spürte die Magerkeit des Jungen und die überraschende Wärme seines Körpers. »Ich freue mich, dich zu sehen, Zachary Olson. Darf ich dir deinen ehrenwerten Onkel Jim vorstellen?«
    Zach blieb ganz still stehen. Aus seinen tiefbraunen Augen sah er Jim an und sagte leise: »Ich hab Scheiße gebaut.«
    »Wer baut keine Scheiße? Nenn mir einen, der keine Scheiße baut«, sagte Jim. »Schön, dich zu sehen.« Er klopfte dem Jungen auf den Rücken.
    »Du«, sagte Zachary. Er meinte es ernst.
    »In der Tat«, sagte Jim. »Das stimmt. Susan, sei so gut und dreh die Heizung hoch. Wenigstens für eine Stunde.«
    »Das ist das Erste, was du mir zu sagen hast, ja?«, fragte Susan, aber ihre Stimme klang fast ein bisschen vergnügt, und sie und Jim beugten sich in einer flüchtigen Umarmung zueinander vor. Bob nickte sie nur zu, und er nickte zurück.
    Und dann saßen sie zu viert in Susans Küche und aßen Käsemakkaroni. Bob versicherte Susan mehrmals, dass es ihm schmeckte, und nahm sich nach. Er verzehrte sich nach etwas Trinkbarem und dachte an die Flasche Wein in seiner Reisetasche, die noch im Wagen lag. »Also, Zach«, sagte er, »du ziehst heute Nacht mit uns ins Hotel. Und morgen bleibst du dort, solange wir auf der Kundgebung sind.«
    Zach sah seine Mutter an, und sie nickte. »Ich war noch nie in einem Hotel«, sagte er.
    »Doch, warst du«, sagte Susan. »Du erinnerst dich bloß nicht.«
    »Unsere Zimmer liegen nebeneinander«, sagte Bob. »Du wohnst bei mir, da können wir uns bis in die Puppen vor den Fernseher hauen, wenn du magst. Onkel Jim braucht seinen Schönheitsschlaf.«
    »Das war gut, Susan.« Jim schob den Teller von sich. »Ganz ausgezeichnet.« Sie gingen höflich miteinander um, die drei Geschwister, die seit dem Tod der Mutter nicht mehr gemeinsam gegessen hatten. Aber die Atmosphäre war geschwängert mit dem anderen, dem Warten.
    »Es soll schön werden morgen. Mir wär’s lieber, wenn’s schüttet«, sagte Susan.
    »Mir auch«, sagte Jim.
    »Wann war ich in einem Hotel?«, fragte Zach.
    »Sturbridge Village. Da waren wir mal mit Jims Kindern, als du klein warst.« Susan trank einen Schluck Wasser. »Es war lustig. Es hat dir gefallen.«
    »Gehen wir«, sagte Bob, der im Hotel sein wollte, bevor die Bar zumachte. Er brauchte jetzt Whiskey, keinen Wein. »Hol deine Jacke, Kleiner. Und vielleicht eine Zahnbürste.«
    Angst spülte über Zachs Gesicht, als er in der Tür stand, und seine Mutter stellte sich rasch auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
    »Wir passen auf ihn auf, Suse«, sagte Jim. »Keine Angst. Wir melden uns, sobald wir im Hotel sind.«
    Sie checkten in dem Hotel am Fluss ein, wo der Mann am Empfang nicht zu wissen oder sich nicht darum zu scheren schien, wer sie waren. Die Zimmer hatten je zwei französische Betten, an den Wänden hingen Drucke der alten Ziegelbrennereien am Fluss. Noch während Jim die Reisetasche von der Schulter gleiten ließ, griff er nach der Fernbedienung und knipste den Fernseher an. »Okay, Zachary, mal sehen, was die Glotze so anzubieten hat.« Er hängte seine Jacke in den Kleiderschrank und legte sich aufs Bett.
    Zachary setzte sich auf die Kante des anderen Betts, die Hände in den Jackentaschen. Nach ein paar Augenblicken sagte er: »Mein Dad hat eine Freundin. Eine Schwedin.«
    Bob sah Jim an. »Ach, ja?«, fragte Jim. Er hatte es sich bequem gemacht, den Unterarm unterm Kopf. Über ihm hing ein Druck der Ziegelei, in der ihr Vater als Vorarbeiter gearbeitet hatte. Den Blick auf den Fernseher gerichtet, klickte Jim

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