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Das Leben und das Schreiben

Das Leben und das Schreiben

Titel: Das Leben und das Schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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in das oberste Fach Ihres Werkzeugkastens, und ärgern Sie mich jetzt nicht mit Gestöhne und verzweifeltem Geschrei, dass Sie Grammatik nicht verstehen , noch nie verstanden haben , ein ganzes Semester lang im zweiten Highschooljahr in Englisch durchgerasselt sind, dass Schreiben zwar Spaß macht, Grammatik aber echt ätzend ist.
    Entspannen Sie sich. Bleiben Sie ruhig. Wir werden uns nicht lange damit aufhalten, weil es gar nicht nötig ist. Entweder nimmt man die grammatischen Regeln seiner Muttersprache beim Sprechen und Lesen auf oder nicht. Im Englischunterricht im zweiten Highschooljahr werden lediglich die einzelnen Bestandteile beim Namen genannt (wenigstens versucht man das).
    Und schließlich sind wir hier nicht in der Highschool. Sie müssen sich nun keine Gedanken mehr machen, ob a) Ihr Rock zu kurz oder zu lang ist und die anderen Sie auslachen, dass Sie es b) nicht in die erste Schulmannschaft im Schwimmen schaffen, Sie c) bei Ihrem Schulabschluss noch immer eine verpickelte Jungfrau sein werden (in dem Fall wahrscheinlich bis zu Ihrem Tod), dass d) der Physiklehrer die Abschlussarbeit nicht nach den statistischen Methoden der Notengebung bewerten wird oder e) Sie niemand richtig leiden kann und sie auch NOCH NIE einer leiden konnte … Nun, da dieser ganze unwesentliche Mist aus dem Weg geschafft ist, können Sie sich bestimmten wissenschaftlichen Fragen so konzentriert widmen, wie es auf der örtlichen Lehrirrenanstalt nie möglich war. Und wenn Sie erst angefangen haben, werden Sie merken, dass Sie sowieso schon fast alles wissen. Wie ich bereits sagte: Es ist eigentlich nicht mehr, als den Rost von den Bohrerbits zu schmirgeln und das Sägeblatt zu schärfen.
    Außerdem … ach, zur Hölle damit. Wenn Sie in der Lage sind, sich all die Accessoires zu merken, die zu Ihren besten Klamotten passen, wenn Sie sich den Inhalt Ihrer Brieftasche merken können, die Anfangsaufstellung der New York Yankees oder der Houston Oilers oder bei welcher Plattenfirma »Hang On Sloopy« von The McCoys erschienen ist, dann sind Sie auch in der Lage, den Unterschied zwischen einem Gerundium (als Substantiv verwendete Verbform) und einem Partizip (als Adjektiv verwendete Verbform) zu behalten.
    Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, ob ich einen ausführlichen Abschnitt zur Grammatik in dieses kleine Buch aufnehmen soll. Ein Teil von mir würde das gern tun; ich habe ganz erfolgreich Grammatik an der Highschool unterrichtet (unter dem Tarnnamen Geschäftsenglisch) und es gern studiert. Amerikanische Grammatik ist nicht so starr wie die britische (ein britischer Werbefachmann mit ordentlicher Ausbildung kann eine Anzeige für gerippte Kondome wie die verflixte Magna Carta klingen lassen), hat aber ihren eigenen verlotterten Charme.
    Letztlich habe ich mich dagegen entschieden, und zwar aus dem Grund, der wohl auch William Strunk veranlasste, in der ersten Auflage von The Elements of Style auf ein Rekapitulieren der Grundlagen zu verzichten. Wer es nicht weiß, für den ist es zu spät. Und wer wirklich nicht in der Lage ist, Grammatik zu begreifen – so wie ich nicht in der Lage bin, bestimmte Gitarrenriffs oder Grifffolgen zu spielen -, kann sowieso nicht viel oder gar nichts mit so einem Buch anfangen. So gesehen würde ich eigentlich den Bekehrten predigen. Doch darf ich noch eine Kleinigkeit hinzufügen? Erlauben Sie?
    Beim Sprechen oder Schreiben verwendete Wörter lassen sich in sieben Wortklassen einteilen (acht, wenn Sie Ausrufe wie Oh! , Boah! und Vergiss es! dazuzählen). Bildet man aus diesen Wortklassen eine sprachliche Mitteilung, so tut man das mithilfe von allgemein anerkannten grammatischen Regeln. Verstößt man gegen diese Regeln, führt das zu Missverständnissen und Verwirrung. Schlechte Beherrschung der Grammatik führt zu schlechten Sätzen. Mein Lieblingsbeispiel aus dem Strunk and White Buch ist dieses: »As a mother of five, with another one on the way, my ironing board is always up.« (Als Mutter von fünf Kindern, mit dem sechsten unterwegs, ist mein Bügelbrett immer einsatzbereit.)
    Substantive und Verben sind zwei unerlässliche Bausteine zum Verfassen von Texten. Ohne die beiden können sich keine Wörter zu einem Satz fügen, da ein Satz per definitionem eine Wortgruppe ist, die ein Subjekt (Substantiv) und ein Prädikat (Verb) enthält; diese Reihung von Wörtern beginnt mit einem Großbuchstaben und endet mit einem Punkt. Zusammen stellen sie einen Gedanken dar, der seinen

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