Das lebendige Theorem (German Edition)
dramatische Lotterie des Lebens ein. Weder die Gene noch die Umwelt können alles erklären, und das ist auch gut so.
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What happens when you gather 200 of the world’s most serious scholars, isolate them in a wooden compound, liberate them from all the mundane distractions of university life, and tell them to do their best work? Not much. True, a lot of cutting edge research gets done at the celebrated Institute for Advanced Study near Princeton. Due to the institute’s remarkable hospitality, there is no better place for an academic to sit and think. Yet the problem, according to many fellows, is that the only thing there is to do at the institute is sit and think. It would be an understatement to call the IAS an Ivory Tower, for there is no more lofty place. Most world-class academic institutions, even the very serious, have a place, where a weary bookworm can get a pint and listen to the jukebox. Not so at the IAS. Old hands talk about the salad days of the 40s and 50s when the institute was party central for Princeton’s intellectual elite. John von Neumann invented modern computing, but he is also rumoured to have cooked up a collection of mind-numbing cocktails that he liberally distributed at wild fetes. Einstein turned physics on its head, but he also took the occasional turn at the fiddle. Taking their cues from the Ancients, the patriarchs of the Institute apparently believed that men (as they would have said) should be well-rounded, engaging in activities high and low, according to the Golden Mean. But now the Appollonian has so overwhelmed the Dionesian at the Institute that, according to many members, even the idea of having a good time is considered only in abstract terms. Walking around the Institute’s grounds, you might trip over a Nobel laureate or a Fields medalist. Given the generous support of the Institute, you might even become one. But you can be pretty certain that you won’t have a drink and a laugh with either.
(Auszug aus dem Artikel »DNE, die einzige Rockgruppe, die es je im Institute for Advanced Study gegeben hat«, von Marshall Poe, Encyclopedia of Memory [DNE = Do Not Erase]).
Kapitel 12
Princeton, 17. Januar 2009
Samstagabend, Essen mit der Familie.
Den ganzen Tag waren wir auf einer Fahrt, die das Institut für seine Gäste organisiert hat. Eine Reise zum Allerheiligsten für all jene, die die Geschichte des Lebens lieben: zum Museum für Naturgeschichte in New York.
Ich erinnere mich sehr gut an meinen ersten Besuch in diesem Museum vor ganz genau zehn Jahren. Was für ein Gefühl, einige der berühmtesten Fossilien der Welt zu sehen, Fossilien, die in jenen Sachbüchern über Dinosaurier reproduziert waren, die ich als Jugendlicher verschlang. Heute bin ich wieder in die Zeit vor zehn Jahren eingetaucht und habe meine mathematischen Sorgen vergessen. Aber jetzt, beim Essen, kehren sie zurück.
Claire beobachtet etwas fassungslos mein Gesicht, das von nervösen Zuckungen gepeinigt wird.
Der Beweis der Landau-Dämpfung funktioniert immer noch nicht. In meinem Kopf rumort es.
Wie, um Himmels willen, stellt man es an, um eine Abnahme durch Transfer der Regularität bezüglich der Lage zu erreichen, wenn man die Geschwindigkeiten zusammengesetzt hat … es ist diese Zusammensetzung, die eine Abhängigkeit im Hinblick auf die Geschwindigkeiten ins Spiel bringt, aber das will ich nicht, Geschwindigkeiten!
Was für ein Krempel.
Ich beteilige mich kaum am Gespräch und antworte nur äußerst knapp, bestenfalls mit ein paar Worten, schlimmstenfalls mit einem Brummen.
– Heute war’s kalt! Wir hätten Schlitten fahren können … hast du gesehen, welche Farbe die Flagge am See heute hatte?
– Hmmm. Rot. Glaube ich.
Die rote Flagge: Selbst wenn der See gefroren ist, ist es verboten, ihn zu begehen, das ist zu gefährlich. Die weiße Flagge: Ihr könnt darauf gehen, Leute, es ist fest, springt, lacht, tanzt auf dem Eis, wenn Ihr wollt.
Überdies hatte ich zugesagt, am 15. Januar meine Ergebnisse im Seminar für statistische Physik von Rutgers vorzustellen! Wie konnte ich nur zusagen, wo doch der Beweis nicht vollständig war?? Was werde ich ihnen erzählen?
Aber als ich hier Anfang Januar eintraf, war ich so sicher, das Projekt in einer Zeit von zwei Wochen abzuschließen! Zum Glück wurde dieser Vortrag um zwei weitere Wochen verschoben! Und selbst mit dieser Verschiebung, werde ich dann fertig sein?? Der Termin ist schon ganz nah!! Aber wie hätte ich mir
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