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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Busch. Schnell wich er einige Schritte zurück und prallte gegen ein Hindernis. Er wirbelte herum. Ein Baum! Justus’ Herz raste. Am liebsten wäre er sofort zurück ins Dorf gerannt, doch er befürchtete, Mr Jonas dort direkt in die Arme zu laufen. Also musste er wohl oder übel noch eine Weile in diesem spinnenverseuchten Dschungel bleiben.
    Justus verscheuchte seine Gedanken und blickte auf. Als Erstes brauchte er eine halbwegs sichere Stelle zum Ausruhen. Da legte sich plötzlich von hinten eine Hand auf seine Schulter.
     
    »Da muss ein Irrtum vorliegen«, sagte Peter, während er auf die farbigen Bilder auf dem Monitor starrte. »Catherine und Julius Jonas sind tot. Und wenn sie es nicht sind, sind sie zumindest für tot erklärt worden und müssten daher auch so im Computer gespeichert sein.«
    »Du siehst es ja«, erwiderte Inspektor Cotta. »Sie leben – laut Computer. Und zwar in Chicago.«
    »Peter hat recht«, sagte Bob. »Das muss ein Fehler sein! Es gab ja sogar eine Beerdigung. Vielleicht wurde vergessen in den Computer einzugeben, dass beide vor elf Jahren ums Leben kamen. Kann so etwas vorkommen?«
    Cotta schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Dann muss es doch eine Verwechslung sein«, überlegte Peter.
    »Unsinn«, widersprach Bob. »Die Daten stimmen doch hundertprozentig mit denen von Justs Eltern überein. Das kann kein Zufall sein. Und sieh dir das Foto von Mrs Jonas an: Das ist die Frau, die auch Albert Hitfield fotografiert hat. Sie ist auf diesem Bild einige Jahre jünger, aber man erkennt sie zweifelsfrei wieder.«
    »Von wann ist das Foto in der Datei?«, fragte Peter.
    Cotta rief eine weitere Seite aus dem Programm auf. »Es ist dreizehn Jahre alt.«
    »Dann hat sie sich aber nicht sehr verändert. Sie sieht auf diesen Bildern höchstens acht Jahre jünger aus als auf Mr Hitfields Fotos«, stellte Bob fest.
    Peter zuckte die Schultern. »Dann hat sie sich eben jung gehalten. Ich finde viel bemerkenswerter, dass das Foto kurz vor ihrem Tod aufgenommen wurde. Das beweist doch, dass sie tot sein muss. Sonst wäre es bestimmt in den letzten elf Jahren aktualisiert worden.«
    »Das stimmt, Peter«, sagte Cotta. »Eigentlich muss alle zehn Jahre ein neues Foto in die Personendatei eingegeben werden. Das ist wirklich seltsam.«
    »Irgendetwas ist ganz furchtbar faul an der Sache«, murmelte Bob. »Ich komme bloß nicht dahinter, was es ist. Ich schreibe mir mal die hier angegebene Adresse der Jonas auf.«
    »Willst du etwa hinfahren?«, fragte Peter.
    »Nein. Aber wir können wenigstens mal anrufen.«
    »Aber sie sind doch in Venezuela.«
    »Vielleicht sind sie ja schon wieder zurück. Versuchen müssen wir es auf jeden Fall.«
    Cotta runzelte die Stirn. »Meint ihr wirklich, Justus so helfen zu können? Wie ich euer Superhirn kenne, ist er wahrscheinlich schon so weit, dass er eure Unterstützung nicht mehr braucht.«
    Peter grinste gequält. »Justus ist zwar ein Superhirn, aber ohne uns trotzdem manchmal ganz schön aufgeschmissen. Wer weiß, vielleicht steckt er schon in den größten Schwierigkeiten.«
     
    Justus versuchte sich loszureißen, doch die Hand hielt ihn zurück. »He! Ich bin keine Spinne! Und ganz nebenbei: Die auf deiner Hand war bloß eine Vogelspinne und die sind nicht halb so gefährlich, wie die meisten Leute glauben.«
    Er drehte sich um. »J.J.! Was tust du denn hier?«
    »Ich habe die Jonas verfolgt und mir danach den Wasserfall da drüben angesehen. Soll ich ihn dir zeigen?«
    Justus war viel zu überrascht um zu antworten. Er nickte nur.
    »Gut. Dann kannst du mir gleich einiges erklären.«
    »Das bin ich dir wohl schuldig«, gab der Erste Detektiv zu.
    »Sehe ich auch so. Komm!« Sie schlugen sich durch das Unterholz in die Richtung, aus der das Wasserrauschen kam. Unvermittelt wich der Urwald zurück und gab eine kleine Lichtung frei, durch die ein schmaler Wasserlauf floss. Ein großer Felsen stand mitten zwischen den Bäumen. Er wirkte hier fast fehl am Platz, doch dann erinnerte sich Justus daran, dass dieses Land sehr bergig war. Die Berge waren durch den dichten Regenwald nur selten zu sehen. Das Wasser schoss aus etwa fünf Metern Höhe herab und setzte unten seinen Weg plätschernd fort. Auf einem kleinen Stein in der Nähe lagen ein Zeichenblock und verschiedenfarbige Kreiden.
    »Gehört dir das?«, fragte Justus.
    J.J. nickte. »Ich habe versucht, den Wasserfall zu zeichnen.«
    »Darf ich mal sehen?«
    J.J. reichte Justus den

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