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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Schwierigkeiten, würde sich jedoch nicht trauen selbst zu seinem Bruder zu gehen. Titus hat ihr das Geld gegeben – sehr viel. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nie für Julius bestimmt war, sondern für Catherines Bruder, der großen Ärger am Hals hatte. Ich habe nie erfahren, worum es bei dieser Sache wirklich ging. Titus hat das Geld jedenfalls nie wiedergesehen und machte Catherine dafür verantwortlich. Immerhin hatte sie sein Vertrauen missbraucht. Monatelang haben sie sich gestritten, bis der Kontakt schließlich abbrach. Auch Julius’ Versuche, seinen Bruder zu beruhigen, scheiterten. Das war eine sehr hässliche Geschichte damals.«
    Bob kratzte sich am Kinn. »Vielleicht bringt uns das tatsächlich einen Schritt weiter.«
    »Ja? Wie denn?«
    »Das muss ich erst noch nachprüfen. Wenn wir etwas erfahren, sagen wir Ihnen sofort Bescheid. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Peter und Bob verließen das Büro. »Was meinst du damit, dass es uns einen Schritt weiterbringt? Was hast du vor?«
    »Wir fahren zu Cotta. Vielleicht steckte ja mehr hinter dieser Geldgeschichte, als Tante Mathilda weiß. Wenn wir noch etwas über die Familie Jonas herausfinden wollen, muss Cotta uns helfen.«
     
    Justus stopfte die Fotos zurück in die Brieftasche und warf sie auf den Tisch. Er rannte zum Bett und wollte sich gerade darunter verstecken. Da sah er, dass die Schranktür noch immer offen stand. Er lief zurück. Ein Schlüssel klimperte. Justus schob die Kleidung beiseite, stellte sich in den Schrank und schloss ihn von innen. Eine Sekunde später hörte er, wie die Zimmertür geöffnet wurde. Eine Frauenstimme murmelte etwas auf Spanisch. Nach einigen Augenblicken ertönte ein lautes Summen. Es klang wie ein Staubsauger.
    Die Putzfrau, dachte Justus. Sie hat sich bestimmt gewundert, warum das Zimmer nicht abgeschlossen war. Hoffentlich ist sie nicht neugierig und sieht in die Schränke.
    Er geriet ins Schwitzen. Zwischen all den Klamotten war es sehr heiß im Schrank. Außerdem stank es nach Mottenpulver. Die Putzfrau saugte und saugte. So groß war das Zimmer doch gar nicht! Als das Summen endlich aufhörte, waren das fröhliche Pfeifen der Frau und das Aufschütteln der Betten zu hören. Wann war sie denn endlich fertig? Ein Schweißtropfen rann ihm langsam den Rücken hinab. Es kitzelte, doch der Schrank war so eng, dass er sich nicht kratzen konnte.
    Es dauerte eine Viertelstunde, bis die Putzfrau den Raum verließ. Das Pfeifen brach ab, die Tür öffnete sich, schloss sich wieder und es wurde still. Nach einem kurzen Moment hörte Justus, wie die Tür abgeschlossen wurde. Der Erste Detektiv verdrehte die Augen. Er wartete einige Sekunden, bevor er den Schrank öffnete und ins Freie stolperte. Er atmete tief durch, dann ordnete er die Kleidung im Schrank und schloss ihn. »Und jetzt muss ich irgendwie hier raus.«
    Er holte erneut seine Dietriche hervor. »Die Viertelstunde ist längst um. Wenn die beiden jetzt zurückkommen, wird J.J. sie nicht aufhalten.« Mit zittrigen Fingern machte er sich am Schloss zu schaffen. »Nun komm schon!«
    Plötzlich hörte er Schritte auf dem Flur. Er hielt inne. Die Schritte kamen näher … näher … näher … und blieben direkt vor der Tür stehen!
    »Hast du den Schlüssel?«
    Das war die Stimme von Mr Jonas! Justus rannte zurück zum Schrank, riss ihn auf und nahm seinen alten Platz ein. Die Tür schloss er keinen Moment zu früh. Schon betraten die Jonas den Raum. Justus lauschte.
    »Setz dich doch, Arturo«, sagte Mr Jonas.
    »Möchtest du etwas trinken?«, bot seine Frau an.
    »Ich glaube nicht, dass das ist nötig«, erwiderte eine Männerstimme mit starkem spanischen Akzent.
    »Warum so zurückhaltend, alter Junge?«, fragte Mr Jonas. »Hast du Angst, wir wollen dich vergiften?«
    »Ich finde, es ist besser, wenn wir zuerst abschließen das negocio … äh … Geschäft. Danach ich trinke eine Glas gerne. Aber über Geld man spricht besser mit klares Kopf.«
    »Gut. Dann kommen wir gleich zur Sache. Mein Mann und ich haben uns überlegt, dass das Geld, das für uns übrig bleibt, zu wenig ist. Schließlich riskieren wir jedes Mal, vom Zoll erwischt zu werden, wenn wir das Land verlassen.«
    »Und ich riskiere jedes Mal, dass ihr nicht mehr kommt wieder mit Geld und meine Ware ist futsch! Futschikato!«
    »Aber, Arturo. Das würden wir niemals tun, wir sind doch Freunde! Und außerdem Geschäftspartner. Natürlich könnten wir mit der Ware verschwinden. Aber damit

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