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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Jonas«, sagte Justus. »Man ist heutzutage wirklich nirgends mehr sicher.« Dafür erntete er unter dem Tisch einen Fußtritt von J.J.
    »Ich hoffe, ihr habt trotz allem noch einen schönen Urlaub. Mein Mann und ich fahren übermorgen leider schon wieder ab.«
    »Übermorgen schon?«, fragte Justus erstaunt.
    »Ja. Wir haben beide Verpflichtungen.«
    Das glaube ich gerne, dachte Justus im Stillen.
    »Deshalb muss ich auch gleich weiter. Wir haben noch einiges zu erledigen.« Mrs Jonas verabschiedete sich und verließ das Lokal.
    »Wow«, flüsterte J.J., »im ersten Moment dachte ich, jetzt sei alles aus.«
    »Ich auch«, gestand Justus. »Mir ist noch ganz heiß. Aber perfekter hätte es nicht laufen können. Erstens haben sie mich nicht erkannt und zweitens glauben sie, dass ein Einheimischer in ihrem Schrank steckte. Das hat einen weiteren Vorteil: Die wenigsten Venezolaner können Englisch. Also gehen sie davon aus, dass der Einbrecher kein Wort von dem verstanden hat, was in dem Zimmer gesprochen wurde. Sie fühlen sich nach wie vor sicher.«
    »Perfekt«, stimmte J.J. ihm zu.
    »Jedenfalls fast.« Justus wurde nachdenklich. »Denn eines war merkwürdig. Ist dir aufgefallen, wie offen und freundlich sie plötzlich war? Das letzte Mal hat sie kein einziges Wort herausgebracht.«
    J.J. zuckte die Schultern. »Und was bedeutet das?«
    »Weiß ich noch nicht. Übermorgen reisen die beiden ab. Ich habe noch zwei Tage Zeit, mir einen Reim darauf zu machen und einen Plan zu entwickeln.«
     
    Am nächsten Morgen saßen Bob und Peter in der Zentrale und grübelten. Sie hatten in Chicago angerufen, doch ein Anrufbeantworter hatte ihnen mitgeteilt, dass das Ehepaar Jonas zurzeit auf Reisen sei. Auf diesem Weg hatten sie also nichts erreicht.
    Das Telefon klingelte. Bob nahm ab. »Ja?«
    »Hi, hier ist Lys. Ich hatte gehofft, dass ihr in der Zentrale seid. Habt ihr etwas Neues von Justus gehört?«
    »Nein. Er hat sich nicht wieder gemeldet.«
    Ein Seufzen in der Leitung war die Antwort. »Ich dachte, es gäbe Neuigkeiten. Ich mache mir wirklich Sorgen.«
    Bob malte abwesend Kreise auf die Schreibtischunterlage. »Wir uns auch. Peter und ich hätten doch mitfahren sollen. Aber die Schule hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und chronischer Geldmangel.«
    »Bei mir gibt es auch Schwierigkeiten«, sagte Lys. »Meine Mutter ist krank. Ihr wisst ja, meine Eltern wohnen an der Ostküste. Ich soll hinfliegen. Das möchte ich natürlich auch. Aber gleichzeitig will ich hierbleiben. Sonst passiert womöglich noch etwas mit Justus und ich kann nicht helfen.«
    »Mach dir mal keine Sorgen«, antwortete Bob. »Wir sind ja auch noch da. Wenn du willst, rufen wir dich sofort an, sobald wir etwas Neues erfahren.«
    »Das wäre nett. Ich melde mich noch einmal bei euch, bevor ich losfliege. Dann gebe ich dir die Nummer meiner Eltern.«
    »In Ordnung. Tschüs.«
    Bob drehte sich auf dem Schreibtischstuhl und betrachtete das Chaos auf dem Fußboden des Campinganhängers. »Wenn uns schon kein Geistesblitz kommt, könnten wir eigentlich auch aufräumen.«
    »Eigentlich«, murmelte Peter und stieß gelangweilt mit dem Fuß gegen einen Karton, der auf einem Stapel Ordner stand. Der Karton geriet ins Rutschen, fiel um und eine Flut von Fotos ergoss sich über den Boden.
    »Toll«, kommentierte Bob das Missgeschick. »Jetzt sollten wir tatsächlich aufräumen.«
    Peter beugte sich hinunter und hob ein paar Fotos auf. »Sieh mal, das sind Bilder vonJusts Eltern. Findest du, dass sie den Abbildungen im Computer ähnlich sehen?«
    »Zeig mal! Hm... Zwischen den Aufnahmen scheinen einige Jahre zu liegen. Bei ihr besteht eine gewisse Ähnlichkeit. Bei ihm ist das schwer zu sagen: Auf diesem Bild trägt er einen Bart und hat noch Haare auf dem Kopf. Auf den Computerfotos sind Bart und Haare weg. Das verändert einen Menschen ziemlich.«
    »Moment mal«, sagte Peter. »Zwischen den Aufnahmen liegen ein paar Jahre? Ist das logisch? Die Computerbilder sind doch schon dreizehn Jahre alt, hat Cotta gesagt. Dann müssten diese Fotos noch viel älter sein!«
    »Ich weiß nicht. Immerhin sind diese hier schwarz-weiß. Aber...« Bob brach ab und starrte auf die Bilder.
    »Was aber? He, Bob! Was aber?«
    Bob antwortete nicht. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er die Fotos an, doch er schien durch sie hindurchzublicken.
    »Mach’s nicht so spannend! Willst du Justus nachahmen? Dann musst du noch an deiner Unterlippe herumfummeln.«
    Bob sah

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