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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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würden wir uns ja unsere Geldquelle abschneiden. Doch meine Frau hat recht: Es ist auf die Dauer zu riskant. Immerhin kommen wir viermal im Jahr nach Suerte. Unsere Dauerbesuche fallen den Behörden irgendwann auf. Damit sich das Risiko lohnt, muss in Zukunft etwas mehr für uns herausspringen.«
    »Dann ich mache euch ein Vorschlag: Ihr kommt nur noch zweimal im Jahr und nehmt mit die doppelte Menge. Das ist nicht so auffällig.«
    »Zu gefährlich«, sagte Mrs Jonas. »Das sind zu viele Steine. Die kann man nicht gut genug verstecken.«
    »Ihr könntet nehmen Koffer mit doppeltem Boden.«
    »Wir wollen mehr Geld, Arturo!« Mr Jonas Stimme hatte einen harten Klang bekommen.
    »¿Cuánto?«
    »Zwanzig Prozent mehr.«
    »Zwanzig Prozent?« Der Venezolaner war entsetzt. »Ich könnte euch geben fünf Prozent, nicht mehr.«
    »Zwanzig.«
    »Julius, ich habe Frau und Kinder! Viele hijos! Ich muss auch leben!«
    »Komm uns nicht auf die südamerikanische Großfamilien-Tour«, sagte Mrs Jonas. »Wir wissen alle sehr genau, dass du an dem Geschäft mehr verdienst als der größte Teil deiner Landsleute.«
    »Gut, ich euch gebe zehn Prozent.«
    »Fünfzehn, oder du kannst dir andere Kuriere suchen.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Justus’ Herz pochte so laut, dass er befürchtete, man könnte es durch die Schranktür hören. Dann sagte Arturo: »Na schön. Aber erst bei nächste Lieferung!«
    »Einverstanden.«
    »Dann jetzt ihr gebt das Geld.«
    »Wo hast du es versteckt, Catherine?«
    »Im Schrank. Wartet, ich hole es.«
     
    »Ihr habt Glück, mich heute anzutreffen«, sagte Inspektor Cotta. »Heute ist der letzte Schultag und eine Menge Leute sind unterwegs in die Ferien. Die Autobahnen werden heute Nachmittag hoffnungslos verstopft sein. Auffahrunfälle sind vorprogrammiert. Der Chef hat angeordnet, dass sich alle zur Verfügung stehenden Leute bereithalten, um das zu befürchtende Verkehrschaos zu bewältigen. Inklusive mir! Ich bin Inspektor! Die Zeit als Verkehrspolizist habe ich längst hinter mir!«
    Die zwei saßen in Cottas Büro. Über dem Schreibtisch des dunkelhaarigen Polizisten hing ein Poster von Humphrey Bogart, offenbar Cottas großes Vorbild. Inspektor Cotta war ihr Freund bei der Polizei von Rocky Beach. Mit seiner Hilfe hatten sie schon so manchen spannenden Fall zu Ende gebracht – und andersherum. Auch die hiesige Polizei wäre ohne die Hilfe der drei ??? oft ratlos gewesen.
    »Sind Sie sich etwa zu schade für diese durchaus wichtige Aufgabe?«, feixte Peter.
    »Sei nicht so frech, sonst habt ihr gleich verspielt. Ihr braucht doch sicherlich mal wieder meine Hilfe, oder?« Er stützte grinsend das Kinn auf die Hand.
    »Richtig. Wollen Sie die ganze Vorgeschichte hören oder soll ich gleich zur Sache kommen?«, fragte Bob.
    »Gib mir die Kurzfassung.«
    Bob berichtete dem Inspektor, was geschehen war. Cotta staunte nicht schlecht, als er die Geschichte über Justus und seine Eltern erfuhr. »Dann sind eure neuesten Ermittlungen also eher privater Natur. Aber wie kann ich euch dabei helfen?«
    »Ganz einfach«, begann Peter. »Uns kam der Gedanke, dass diese ganze Geschichte nur dann einen Sinn ergibt, wenn Justus’ Eltern etwas zu verbergen hatten. Wenn sie in irgendeine krumme Sache verwickelt waren.«
    Cotta hob die Augenbrauen. »In eine krumme Sache verwickelt? Ausgerechnet die Eltern des Ersten Detektivs Justus Jonas?«
    »Mir kam es auch unwahrscheinlich vor«, gab Peter zu. »Aber wenn man darüber nachdenkt, ist das die einzig logische Erklärung. Vielleicht steckt ja ein gewisses kriminelles Potenzial im Erbgut der Familie Jonas. Nur bei Justus äußert es sich nicht dadurch, dass er Verbrechen begeht, sondern dass er sie aufklärt.«
    »Na schön. Ich weiß aber immer noch nicht, was ihr von mir wollt.«
    »Wir müssten einen Blick in ihre Einwohnermeldedatei werfen, oder wie das heißt«, erklärte Bob. »Vielleicht finden wir dort einen Hinweis auf die Vergangenheit der Jonas.«
    Nun senkten sich Cottas Augenbrauen. »Ihr wisst genau, dass ich das nicht tun darf. Stichwort: Datenschutz.«
    »Wissen wir. Aber wenn wir Sie daran erinnern dürfen, haben Sie dieses Verbot schon öfter für uns ignoriert«, erwiderte Peter.
    »Aber dabei ging es immer um einen konkreten Fall. Somit war es sozusagen Polizeiarbeit und in diesem Zusammenhang erlaubt.«
    »Vielleicht wird diese Sache auch noch zur Polizeiarbeit«, überlegte Bob. »Wer weiß, was wir entdecken.«
    »Bis jetzt sind es

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