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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu seinem Allerheiligsten Zutritt hatten. Und er wußte auch, daß man ihn als Mörder suchen würde. Es war ihm letztendlich egal, da seine Ziele jetzt anders gelagert waren.
    Als der Kittel im Schrank hing, ging Todd zu seinem Schreibtisch. Er zog die mittlere Schublade auf und entnahm ihr eine Brieftasche, die er zuvor mit genügend Bargeld gefüllt hatte. Lässig steckte er sie weg, warf noch einen Blick durch seinen Arbeitsraum und hob die Schultern. Diese Phase des Lebens war für ihn vorbei. Eine neue, eine gewaltige lag vor ihm.
    Er würde in das Legat eingehen!
    Sein Lächeln wurde noch breiter, als er daran dachte. Ein neues, ein spannendes Leben, mit einer Fülle, wie er sie sich bisher nicht hatte vorstellen können.
    Die wenigen persönlichen Habseligkeiten trug er bei sich. Alles andere war unwichtig, und er wandte sich dann der Tür zu. Sie ließ sich nur von innen öffnen. Draußen gab es weder eine Klinke noch einen Knauf.
    Todd drehte den Knauf zweimal herum. Er hörte das leise Schnacken, dann war die Tür offen. Ohne sich erst großartig umzuschauen, betrat er den Flur.
    Hier oben störte ihn nur selten jemand. Auch jetzt lag der helle Flur leer vor ihm. Die eloxierte Tür des Fahrstuhls schimmerte wie eine Silberwand. Sie war sein Ziel, auf das er mit schnellen, aber nicht zu eiligen Schritten zuging. In seinem Gesicht bewegte sich nichts. Auch die Augen blieben starr. Er machte keinen nervösen Eindruck. Er war sich seiner Sache so sicher. Niemand konnte ihm etwas, niemand verfolgte ihn, und mit diesem guten Gefühl stieg er in den Lift, um sich nach unten fahren zu lassen.
    Bis ganz nach unten!
    Erst in der Tiefgarage des Gebäudes verließ er die Kabine und warf einen Blick in die Umgebung. Auch hier war er allein. Das Schicksal räumte ihm alle Hindernisse aus dem Weg, was er nur gerecht und seiner Sache dienlich fand.
    Mit normalen Schritten und nicht übermäßig schnell ging er quer durch die Garage zu dem Platz, an dem sein Fahrzeug stand. Die Parktasche war für ihn reserviert. Das Kennzeichen seines Fahrzeugs war gegen die Wand gepinselt worden.
    Aus Autos machte er sich nicht viel. Bei seinen Einkünften hätte er sich ein Luxus-Fahrzeug leisten können, doch das wollte er nicht. Todd fuhr noch immer den kleinen Honda, der mittlerweile schon zehn Jahre auf dem Buckel hatte.
    Er stieg ein, drehte den Wagenschlüssel einmal in der Hand und schaute dabei nach vorn.
    Todd schien allein in der Tiefgarage zu sein, denn niemand sonst war zu sehen. Nicht einmal ein Wagen fuhr ab. Er brauchte auch keine Angst zu haben, schon jetzt verfolgt zu werden. Bis man Charlene entdeckte, würden Stunden vergehen.
    Dann war die Stimme da. Er hörte nur das »Hallo«. Zu sehen war der Sprecher nicht. Die Stimme befand sich in seinem Kopf. Nur dort war sie zu hören.
    Todd dachte nicht mehr daran, zu starten. Er lächelte und drückte sich in seinem Sitz zurück.
    »Gut gemacht...«, summte es durch seinen Kopf.
    »Danke.«
    »Es läuft alles, mein Freund.«
    »Bin ich würdig?«
    »Du bist es. Das Legat der Toten wird größer und größer...«
    Die Stimme versickerte. Seine Prüfung hatte er hinter sich gebracht. Das Legat würde ihn aufnehmen.
    Mit dieser Gewißheit und noch immer glücklich lächelnd verließ er die Tiefgarage...
    ***
    An diesem Abend kehrte Peter Ritter schon zwei Stunden früher als gewöhnlich von der Airbase zurück. Er hatte Kopfschmerzen vorgetäuscht, und sein Vorgesetzter, der Colonel, hatte ihm gute Besserung gewünscht. Major Ritter hatte sich bedankt und war dann gefahren. Er bewohnte ein kleines Haus, das der Army gehörte. Es wurde an Offiziere vermietet, und der Mietzins hielt sich in Grenzen.
    In der kleinen Siedlung wohnten nur Soldaten, was Ritters Frau Dana oft auf die Nerven fiel, doch preiswerter konnten sie zu den gleichen Verhältnissen nirgendwo wohnen. So nahmen sie eben die Nähe der Nachbarn in Kauf.
    Die Siedlung hatte unzählige Augen. Jeder sah immer etwas.
    Auch Peter Ritters zeitlich ungewohnte Ankunft wurde registriert, aber ihn kümmerte das nicht. Er lächelte auf dem Weg von der Garage zum Haus einer Nachbarin sogar noch zu, deren Kopf dann schnell wieder hinter der Gardine verschwand.
    Ritter betrat sein Haus.
    Wie immer sehr leise. Seine Frau hörte nichts. Dafür vernahm er Stimmen. Die Tür drückte er wieder zu und blieb im kleinen Flur stehen, die Stirn in leichte Falten gelegt. Mit Besuch hatte er nicht gerechnet, und er mußte den Anfall von

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