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Das Legat der Toten

Das Legat der Toten

Titel: Das Legat der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte sich wütend um und wollte seinem Vater sagen, daß er sich nicht so behandeln ließ wie einer der Untergebenen, aber die Worte blieben schon im Ansatz in seinem Hals stecken.
    Er sah nicht nur seinen Vater, er sah auch die Waffe in dessen rechter Hand.
    »He, was soll das?«
    »Es tut mir leid, Timmy. Schuld daran ist das Training, das leider ausfiel.«
    Timmy Ritter wollte noch immer nicht begreifen. »Verdammt, steck doch deine Waffe weg!«
    »Nein, das nicht!«
    Peter Ritter schoß. Diesmal hörte sich der Schuß lauter an. Die Kugel traf dort, wohin der Major auch gezielt hatte. Wieder erwischte es die Stirn des Menschen.
    Timmy wurde zurückgeschleudert. Er prallte gegen die schon offene Tür und drückte sich hinein ins Wohnzimmer. Das merkte er nicht mehr, denn er war bereits tot.
    »So was«, murmelte Ritter und schüttelte den Kopf. »Dabei ist er niemals so früh vom Training nach Hause zurückgekommen. Sein Pech.«
    Daß Peter Ritter zuerst seine Frau und dann seinen Sohn erschossen hatte, darüber machte er sich keine Gedanken, weil andere Dinge viel wichtiger waren.
    Das neue Leben lag vor ihm, und er hörte auch die Stimme in seinem Kopf.
    »Sehr gut, Peter. Das Legat wartet auf dich. Du hast deine Prüfung bestanden.«
    Der Major lächelte entrückt. Niemand hätte ihm ein größeres Kompliment machen können.
    Lächelnd verließ er auch das Haus, stieg in seinen Wagen und fuhr weg. Er war sicher, nicht mehr herkommen zu müssen...
    ***
    Miranda Wayne schaute zuerst auf das Bett, das mit einem roten Laken bedeckt war. Manche Kunden bestanden darauf, wenn sie von Miranda bedient wurden. Sie wollten dann auch in den großen Spiegel an der Wand schauen, um sich beim Liebesspiel selbst beobachten zu können. Egal, ob sie es normal trieben oder brutal, denn auch für diese Dienste war Miranda bekannt. Die entsprechenden Geräte standen im Zimmer bereit.
    An diesem Abend sah sie sich nur selbst im Spiegel. Sie war nackt und strich über ihren Körper hinweg, dessen Haut die Bräune der Sonnenbank aufwies.
    Miranda war mit ihrem Körper zufrieden. Er war schlank, aber nicht zu mager, und der Busen war, wie mal jemand behauptet hatte, der wohl Architekt gewesen sein mußte, perfekt gebaut. Er hing nicht, er war trotz seiner Größe straff geblieben, und die Spitzen sahen aus wie übergroße Beeren.
    Sie lächelte knapp, als sie an die Kunden dachte. Und sie lächelte auch, weil sie wußte, daß diese Zeit jetzt vorbei war. Nie mehr würde sie einen Kunden empfangen. Den letzten hatte sie am gestrigen Abend gehabt, einen Kommunalpolitiker, der sich in der Öffentlichkeit stets als Moralapostel präsentierte.
    Miranda Wayne hatte sich nicht ausgezogen, um ihren Körper zu begutachten, sie wollte nur die Kleidung wechseln. Der dunkle Slip lag bereit und auch das schwarze Kleid mit dem tiefen Ausschnitt, der ihre Brüste noch etwas anhob. Sie ließ sich Zeit beim Einkleiden, beobachtete jede ihrer Bewegungen und strich das dichte, aber recht kurz geschnittene schwarze Haar nach hinten, so daß die Ohren freilagen. Mit einer geschickten Verrenkung zog sie den Reißverschluß am Rücken in die Höhe, richtete die Träger an den Schultern und schaute sich dann ihr Gesicht genauer an.
    Es sah noch gut aus. Es gab keine Falten. Sie war jetzt genau dreißig. Ein Alter, in dem sie sich entscheiden mußte. Entweder machte sie weiter wie bisher, oder sie ließ es bleiben.
    Miranda würde es bleiben lassen. Sie hatte sich entschlossen. Sie würde auf den Unbekannten hören, der ihr geraten hatte, den neuen Weg zu beschreiten.
    Ihr Gesicht besaß einen leicht exotischen Touch. Dunkle Augenbrauen, ein voller Mund, eine kleine Nase und sehr dunkle Pupillen, die von Natur aus einen gewissen Glanz besaßen, den sie auch beim Kunden einsetzte. Sie konnte mit den Augen sprechen. Flirten. Sie konnte ihre Blicke in Worte fassen, und sie brauchte nicht einmal zu sagen, welchem Beruf sie nachging, die Männer merkten es schon, wenn sie nur von ihr angeschaut wurden.
    Jetzt zeigte ihr Blick einen gewissen Spott. Aber auch einen sehr starken Willen. Nichts würde mehr schiefgehen, und sie fürchtete sich auch nicht vor der letzten Probe, die dem neuen Leben vorausgehen würde. Keine Angst, nur Spannung und große Erwartung.
    Der nächste Weg führte sie in das Bad, wo sie auch ihre Uhr abgelegt hatte. Es war noch eine Viertelstunde Zeit, bis Frenton, ihr Freund und Zuhälter, eintraf.
    Er ahnte nichts...
    Sie lächelte sich im

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