Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Krug«. Die beiden Selbstmordkandidaten wissen, dass sich Henriettes Mann gemeinsam mit seinem besten Freund sofort auf den Weg zum Kleinen Wannsee machen wird, sobald er den Abschiedsbrief seiner Frau in den Händen hält.
Es ist 15 Uhr, als sich Heinrich von Kleist und Henriette Vogel zum Ufer des Sees aufmachen. Ihrem Wirt Johann Stimming haben sie zuvor aufgetragen, ihnen einen Tisch, zwei Stühle und Kaffee nachzubringen. Stimming wundert sich zwar, dass das Paar den Kaffee in der kalten Novemberluft serviert bekommen möchte, doch er schickt unverzüglich eine Angestellte hinterher, die den Wunsch seiner Gäste erfüllen soll.
Henriette Vogel und Heinrich von Kleist stehen am Ufer des Kleinen Wannsees und lassen fröhlich flache Steine über die Wasseroberfläche tanzen, als Stimmings Angestellte den Tisch und die Stühle aufbaut und den Kaffee serviert. Kleist besteht darauf, den Kaffee sofort zu bezahlen, obwohl die Angestellte ihm mehrfach versichert, dass er auch nach seiner Rückkehr zum »Neuen Krug« die Rechnung begleichen könne. Doch Kleist weiÃ, dass es keine Rückkehr geben wird. Er will nichts schuldig bleiben. Die Angestellte ist bereits auf halbem Weg zurück zum Gasthof, als zwei Schüsse die ländliche Stille durchbrechen. Heinrich von Kleist schieÃt zuerst seiner Freundin Henriette Vogel ins Herz und jagt sich anschlieÃend eine Kugel in den Kopf.
Bouillon
»Marquise von O â¦Â«
Zutaten: 1 kg Suppenfleisch, 5 Karotten, 6 Lauchstangen, 2 Sellerieknollen, 1 Bund Petersilie, 1 Zwiebel, 3 Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Das Fleisch in einen Topf geben und mit kaltem Wasser bedecken. Das Wasser zum Kochen bringen und gelegentlich abschäumen. Danach auf kleiner Flamme weiter köcheln lassen. Das Gemüse säubern und gegebenenfalls schälen. Danach zusammen mit dem Lorbeer in den Topf zum Fleisch geben. Das Ganze mit Salz und Pfeffer abschmecken und rund 3 ½ Stunden auf kleiner Flamme kochen lassen.
Wenn das Fleisch gar ist, herausnehmen. Die Bouillon durch ein Sieb geben und auf Suppenteller verteilen.
Dazu eine Tasse Kaffee.
Kleopatra
ca. 69 â 30 v. Chr.
Octavian lässt sich von Kleopatras Schauspiel nicht beeindrucken. Nachdem Roms neuer starker Mann in Alexandria einmarschiert ist, fällt die ägyptische Königin theatralisch vor ihm auf die Knie. In Tränen aufgelöst zeigt sie ihm ihre reuevoll zerkratzten Brüste und bietet ihm ihren Körper an. Die 39-Jährige ist noch immer eine schöne, begehrenswerte Frau. Doch Octavian will nicht den gleichen Fehler begehen wie vor ihm bereits sein Adoptivvater Julius Cäsar und sein Schwager Marcus Antonius. Cäsar verfiel der schönen Ãgypterin, als sie sich in einen wertvollen Teppich eingerollt, ihm zu FüÃen legen lieÃ. Seinen Nachfolger Marcus Antonius empfing sie bei ihrer ersten Begegnung im Gewand der Göttin Isis: AuÃer einer goldenen Krone, einem Perlencollier und einer Perlenkette, die sich über ihren Brüsten kreuzte, trug sie nichts am Leibe. Auch Marcus Antonius konnte der verführerischen Ãgypterin nicht widerstehen. Für ihn und Julius Cäsar endete die Liebesbeziehung allerdings in einer Katastrophe. Cäsar wurde im römischen Senat erdolcht, Marcus Antonius lieà sich in sein eigenes Schwert fallen, als sein Widersacher Octavian in Alexandria einmarschierte. Seit Cäsars Zeiten wird die ägyptische Königin in Rom nur noch Regina Meretrix â »Königin Hure« â genannt. Octavian verspürt wenig Lust, seine gewonnene Macht durch eine Liebelei mit Kleopatra aufs Spiel zu setzen. Standhaft widersteht er den libidinösen Verführungskünsten der erfahrenen Frau. Unmissverständlich gibt er ihr zu verstehen, dass er sie als Gefangene mit nach Rom nehmen und im Triumphzug durch die StraÃen führen wird. Langsam beginnt Kleopatra zu verstehen, dass sie ihre zarte Haut nicht mehr auf die gleiche Weise wird retten können wie so viele Male zuvor.
Gedemütigt zieht sie sich am 12. August 30 v. Chr. in den Isis-Tempel ihres Palastes zurück. Octavian lässt römische Wachen an den Toren postieren, damit seine Gefangene nicht entkommen kann. Doch Kleopatra denkt gar nicht an Flucht. Sie nimmt ein ausgiebiges Bad und legt sich anschlieÃend zu Tische. Den gerade erlittenen Verlust ihres Reiches und das bevorstehende Ende in Rom erträgt sie
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