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Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Das letzte Mahl: Roman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt , Berit Reiss-Andersen
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»Der Täter kann von Passanten überrascht worden sein, ehe er die Beute an sich reißen konnte, um es mal so zu sagen. Aber wenn es ein Raubüberfall war, dann handelt es sich um eine seltsame Tatwaffe. Ein Masahiro 210.«
    »Ein was?« Karianne verschluckte den Zuckerwürfel, an dem sie herumgelutscht hatte. »Ist er also wirklich erstochen worden? Mit einem Massa was?«
    »Masahiro 210. Das ist ein Messer. Ein teures, erstklassiges Küchenmesser. Eigentlich müßte es dafür einen Waffenschein geben. Es ist ein besonders gefährliches Teil.«
    »Das hat doch dieser Küchenjunge erwähnt«, sagte Silje Sørensen eifrig. »So eins sollten sie zu Weihnachten bekommen.«
    Billy T. blickte Karianne mißbilligend an.
    »Wenn du es nicht nötig hast, zu den Besprechungen zu kommen, und lieber periphere Zeugen vernimmst, dann mußt du dich verdammt noch mal informieren, worüber wir reden.«
    »Aber … du bist derjenige, der zu spät gekommen ist!«
    »Laß den Scheiß. Das mit dem Messer haben wir gestern erfahren.«
    Er rang sich ein Lächeln ab. Karianne beschloß, es als eine Art Entschuldigung zu deuten, sah ihn aber unverwandt an, bis er sich abwandte und weitersprach.
    »Gestern morgen hat die Gerichtsmedizin mitgeteilt, daß auf der Klinge ›Masahiro 210‹ steht. Wir hätten das sofort erfahren müssen. Noch Sonntag nacht. Sowie sie ihm das Messer aus der Brust gezogen hatten. Vielleicht können wir irgendwann im nächsten Jahrtausend den verdammten Ärzten klarmachen, daß sie mit uns kommunizieren müssen.«
    »Da hast du doch geschlafen«, murmelte Karianne kaum hörbar.
    Severin Heger erhob sich und breitete dramatisch die Arme aus.
    »Ihr Lieben. Hochverehrte Kolleginnen und Kollegen. Wie wollen wir diesen Fall lösen, wenn wir viel mehr darauf brennen, uns gegenseitig an die Gurgel zu gehen?«
    »Ich hab keine Probleme.«
    Silje Sørensen lächelte breit und prostete den anderen mit ihrer Kaffeetasse zu. Sie hatte gerade erst ihre Ausbildung beendet und war glücklich darüber, sofort bei der Kriminalpolizei gelandet zu sein. Die anderen aus ihrem Jahrgang liefen im Dienst der Ordnungspolizei auf der Straße herum.
    »Du ja. Aber unser Hauptkommissar hier …«
    Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. Billy T. schüttelte sie ab.
    »… der ist denkbar schlechtester Laune. Ich weiß nicht, warum, aber als sonderlich fruchtbar können wir das nicht bezeichnen. Und du, schöne Frau …«
    Er richtete den Finger auf Karianne Holbeck und zeichnete eine Spirale in die Luft.
    »… du scheinst derzeit einen etwas verspäteten Aufruhr gegen sämtliche Autoritäten zu veranstalten. Könnte das hormonell bedingt sein? PMS zum Beispiel?«
    Karianne lief tiefrot an und wollte sich wehren. Billy T. brachte ein weiteres Lächeln zustande, ein sehr viel echteres diesmal.
    »Darf ich vorschlagen, daß wir das Kriegsbeil begraben, daß Karl von seiner hübschen Handarbeit abläßt, daß jemand neuen Kaffee aufsetzt – trinkbaren diesmal – und daß ich mich danach ganz ruhig hinsetze, um dieser hervorragenden, wenn auch leicht vergrätzten Ermittlungsgruppe etwas mehr von meinen Kenntnissen über die Mordwaffe mitzuteilen?«
    Er lächelte die sechs anderen an. Karianne war noch immer tiefrot. Silje Sørensen hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken; an ihrem Ringfinger funkelte ein Diamant, der sicher einen halben Wachtmeisterjahreslohn gekostet hatte. Karl zögerte, klappte dann aber sein Messer zusammen und steckte die Pfeife in die Jackentasche. Annmari Skar, die Polizeijuristin, die sich bisher in ihre Unterlagen vertieft und offenbar auf den ganzen Auftritt gepfiffen hatte, starrte ihn mit einem schwer zu deutenden Blick an. Dann lachte sie plötzlich laut.
    »Du bist ein Gewinn für uns, Severin. Du bist wirklich ein Gewinn.«
    Kommissar Klaus Veierød war schon auf dem Weg zur Kaffeemaschine. »Wer will Kaffee?«
    »Alle«, sagte Severin munter. »Wir wollen alle Kaffee. So …« Er setzte sich und holte tief Luft. »Auf der Klinge steht noch mehr.«
    Er wühlte in seinen Papieren und hielt schließlich einen gelben Zettel dicht vor seine Augen.
    »Ich muß mir endlich angewöhnen, meine Brille zu benutzen. ›Molybdenum Vanadium Stainless Steel‹. Auf gut norwegisch heißt das wahrscheinlich so etwas wie Raumfahrtsstahl. Stabil und unglaublich leicht. In einem gegossen. In allen besseren Restaurantküchen benutzen sie solche Messer. Die sind im Moment einfach das heißeste. Das

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