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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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dass Miss Sutherland die Antworten auf all ihre Fragen bereits kannte.
    »In den Augen der katholischen Kirche sind sowohl Selbstmord als auch Mord Todsünden, wie Ihnen zweifellos bewusst sein dürfte, Miss Wilson.« Beth sagte nichts. »Ich erachte es auch als meine Pflicht, Sie darauf hinzuweisen, dass derzeit keine unehelichen Kinder in St. Veronica eingeschrieben sind«, fuhr Miss Sutherland fort. »Allerdings werde ich die Bewerbung Ihrer Tochter ernsthaft in Betracht ziehen und Sie in Kürze von meiner Entscheidung in Kenntnis setzen.«
    In diesem Augenblick hatte Beth das Gefühl, dass Slobodan Milosevic größere Chancen hatte, den Friedensnobelpreis zu gewinnen als Christy von St. Veronica angenommen zu werden.
    Die Direktorin erhob sich, ging quer durch das Büro und öffnete die Tür.
    »Auf Wiedersehen, Miss Wilson.«
    Nachdem sich die Tür hinter Beth geschlossen hatte, brach sie in Tränen aus. Warum sollten die Sünden der Väter …

58
    Danny fragte sich, wie er reagieren würde, sobald er Gerald Payne gegenüberstand. Er konnte es sich nicht leisten, irgendwelche Gefühle zu zeigen, und wenn er in Wut geriet, wären all die Stunden, in denen er die Vernichtung Paynes geplant hatte, vergeudet.
    Big Al fuhr nur ein paar Minuten zu früh vor Baker, Tremlett und Smythe vor, aber als Danny durch die Schwingtüren ins Foyer trat, stand Gary Hall bereits am Empfang und wartete auf ihn.
    »Er ist ein wirklich außergewöhnlicher Mann«, schwärmte Hall, während sie auf eine Reihe von Aufzügen zugingen. »Der jüngste Partner in der Geschichte der Kanzlei«, fügte er hinzu und drückte auf den Knopf, der sie in den obersten Stock bringen würde. »Vor kurzem wurde ihm allerdings ein sicheres Parlamentsmandat in Aussicht gestellt, darum wird er vermutlich nicht mehr lange bei uns bleiben.«
    Danny lächelte. Sein Plan sah vor, dass Payne gefeuert würde, wenn er auch noch seinen Parlamentssitz verlor, wäre das ein Bonus.
    Als sie aus dem Aufzug traten, führte Hall seinen wichtigsten Mandanten durch den Flur, an dem die Büroräume der Partner lagen, bis sie vor einer Tür standen, auf der mit goldenen Buchstaben ›Gerald Payne‹ stand. Hall klopfte dezent, öffnete die Tür und trat zur Seite, damit Danny eintreten konnte. Payne sprang hinter seinem Schreibtisch auf und versuchte, sein Jackett zuzuknöpfen, während er auf sie zukam, aber es war augenscheinlich schon eine Weile her, seit der mittlere Knopf zuletzt das Knopfloch erreicht hatte. Payne streckte die Hand aus und schenkte Danny ein übertriebenes Lächeln. So sehr Danny es auch versuchte, er konnte es einfach nicht erwidern.
    »Sind wir uns schon einmal begegnet?«, fragte Payne und musterte Danny.
    »Ja«, antwortete Danny. »Auf der Dernièrenparty von Lawrence Davenport.«
    »Ach ja, natürlich.« Payne bat Danny, sich auf den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch zu setzen. Gary Hall blieb stehen.
    »Lassen Sie mich damit anfangen, Sir Nicholas …«
    »Nick«, sagte Danny.
    »Gerald«, sagte Payne. Danny nickte.
    »Lassen Sie mich meiner Bewunderung für Ihren kleinen Coup mit der Tower Hamlets Bezirksverwaltung bezüglich der Objekte in Bow Ausdruck verleihen – ein Deal, der Ihre Investition in weniger als einem Jahr verdoppeln wird.«
    »Mr. Hall hat den Großteil der Kleinarbeit erledigt«, meinte Danny. »Ich fürchte, ich habe mich von etwas sehr viel Anspruchsvollerem ablenken lassen.«
    Payne beugte sich vor. »Möchten Sie Ihr neues Unterfangen ebenfalls über unsere Kanzlei abwickeln?«, erkundigte er sich.
    »Auf jeden Fall in der Schlussphase«, erwiderte Danny. »Die Vorarbeiten habe ich weitestgehend schon erledigt. Aber ich brauche jemanden, der mich repräsentiert, wenn es darum geht, ein Angebot für das Grundstück zu unterbreiten.«
    »Wir helfen gern auf jede nur erdenkliche Weise.« Das Lächeln kehrte in Paynes Gesicht zurück. »Können Sie uns in dieser Phase bereits ins Vertrauen ziehen?«
    Danny freute sich, dass Payne offenbar nur daran interessiert war, was für ihn dabei heraussprang. Dieses Mal erwiderte er das Lächeln. »Jeder weiß, dass viel Geld zu verdienen sein wird, falls London den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2012 bekommt«, sagte Danny. »Es steht ein Budget von zehn Milliarden zur Verfügung, da sollte genug für uns alle herausspringen.«
    »Normalerweise würde ich Ihnen recht geben«, sagte Payne und wirkte jetzt leicht enttäuscht, »aber glauben Sie nicht, dass sich auf diesem

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