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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Zehn-Pfund-Schein in einem der Briefe gefunden«, fügte Mr. Pascoe hinzu. »Das Geld wurde Ihrem Kantinenkonto gutgeschrieben. Richten Sie Ihrer Freundin aus, dass sie künftig eine Postanweisung an das Büro des Direktors schicken soll, damit das Geld direkt auf Ihr Konto kommt.«
    Die schwere Tür wurde zugeschlagen.
    »Die haben meine Briefe geöffnet!« Danny starrte auf die aufgerissenen Umschläge.
    »Das machen sie immer«, sagte Big Al. »Sie hören auch mit, wenn du telefonierst.«
    »Warum?«, fragte Danny.
    »Sie hoffen, dass sie Drogengeschäften auf die Spur kommen. Letzte Woche haben sie so einen dämlichen Typen erwischt, der für den Tag nach seiner Entlassung einen Raubüberfall plante.«
    Danny zog den Brief aus dem kleineren der beiden Umschläge. Da er handgeschrieben war, ging er davon aus, dass er von Beth stammte. Der zweite Brief war getippt, aber er war sich nicht sicher, von wem er stammte. Stumm legte er sich auf seine Pritsche und dachte eine Weile darüber nach, bevor er endlich klein beigab.
    »Nick, kannst du mir meine Briefe vorlesen?«, bat er leise.
    »Ich kann und ich will«, erwiderte Nick.
    Danny gab ihm die beiden Briefe. Nick legte seinen Stift aus der Hand und faltete den handschriftlichen Brief auseinander. Er betrachtete die Unterschrift. »Der ist von Beth«, sagte er. Danny nickte.
    »Lieber Danny«, las Nick vor. »Es ist erst eine Woche her, aber ich vermisse dich schon so sehr. Wie konnten die Geschworenen nur einen derart entsetzlichen Fehler begehen? Warum haben sie mir nicht geglaubt? Ich war doch dort und habe alles gesehen! Ich habe die nötigen Formulare ausgefüllt und komme dich nächsten Sonntagnachmittag besuchen. Das ist meine letzte Chance, dich zu sehen, bevor das Baby zur Welt kommt. Ich habe gestern mit einer Beamtin telefoniert, die sehr hilfreich war. Deiner Mum und deinem Dad geht es gut und sie lassen dich grüßen, ebenso wie meine Mutter. Ich bin sicher, mein Dad kommt irgendwann auch wieder zur Besinnung, spätestens wenn du die Berufung gewonnen hast. Ich vermisse dich so. Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich. Wir sehen uns am Sonntag, Küsse, Beth.«
    Nick sah auf. Danny starrte zur Decke hoch. »Soll ich ihn noch einmal vorlesen?«
    »Nein.«
    Nick faltete den zweiten Brief auseinander. »Der ist von Alex Redmayne«, sagte er. »Höchst ungewöhnlich.«
    »Wie meinst du das?«, wollte Danny wissen und richtete sich langsam auf.
    »Prozessanwälte schreiben für gewöhnlich ihren Mandanten nicht direkt, das lassen sie die Hausanwälte erledigen. Auf dem Umschlag steht PERSÖNLICH UND VERTRAULICH .«
    »Lies ihn vor«, bat Danny.
    »Lieber Danny, nur eine kurze Nachricht, um Sie bezüglich des Voranschreitens Ihrer Berufung auf den neuesten Stand zu bringen. Ich habe alle notwendigen Anträge gestellt und erhielt heute ein Schreiben vom Büro des Oberstaatsanwalts, in dem mir bestätigt wurde, dass Ihr Name auf der Liste steht. Leider lässt sich nicht vorhersagen, wie lange es jetzt dauern wird, und ich muss Sie darauf hinweisen, dass es sich um bis zu zwei Jahre handeln könnte. Ich verfolge immer noch alle Spuren in der Hoffnung, neue Beweise aufdecken zu können, und werde Ihnen wieder schreiben, sobald ich etwas Handfesteres zu berichten habe. Mit freundlichen Grüßen, Alex Redmayne.«
    Nick steckte die beiden Briefe in ihre Umschläge und gab sie Danny zurück. Er nahm seinen Stift zur Hand. »Möchtest du, dass ich auf einen von beiden antworte?«
    »Nee«, erklärte Danny mit fester Stimme. »Ich möchte, dass du mir Lesen und Schreiben beibringst.«
     
    Allmählich dämmerte es Spencer Craig, dass es unklug gewesen sein könnte, das monatliche Treffen der Musketiere auch weiterhin im Dunlop Arms abzuhalten. Er hatte seine Gefährten dazu überredet, weil es zeigte, dass sie nichts zu verbergen hatten. Aber mittlerweile bedauerte er seine Entscheidung.
    Lawrence Davenport hatte sich mit einer lahmen Ausrede entschuldigt und behauptet, er müsse an einer Preisverleihungszeremonie teilnehmen, weil er zum besten Darsteller einer Seifenoper nominiert worden sei.
    Craig war nicht überrascht, dass Toby Mortimer nicht auftauchte – vermutlich lag er irgendwo in der Gosse, mit einer Spritze in seinem Arm.
    Wenigstens hatte sich Gerald Payne eingefunden, auch wenn er zu spät gekommen war. Gäbe es für dieses Treffen eine Tagesordnung, würde ›Auflösung der Musketiere‹ vermutlich ganz oben stehen.
    Craig goss den Rest der

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