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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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alles auf einmal auszugeben.«
    »Ich höre immer noch zu.«
    »Sie hoffte, dass 50 Pfund die Woche ausreichen, um sicherzustellen, dass ihr Freund sich nicht anderweitig umzuschauen braucht.«
    »Sagen Sie ihr, wenn sie 100 Pfund draus macht, denke ich vielleicht darüber nach.«
    »Ich denke, ich kann für sie sprechen und mich mit Ihren Bedingungen einverstanden erklären.«
    »Wie heißt denn der Freund von Tante Maisie?«
    »Toby Mortimer.«
     
    »Immer von außen nach innen«, sagte Nick. »Eine ganz einfache Regel.«
    Danny nahm den Plastiklöffel und schöpfte das Wasser ab, das Nick in seine Frühstücksschüssel gegossen hatte.
    »Nein«, sagte Nick. »Du musst den Suppenteller immer von dir weg halten und den Löffel in dieselbe Richtung bewegen.« Er machte es vor. »Und niemals schlürfen. Ich will keinen Ton hören, während du deine Suppe zu dir nimmst.«
    »Beth hat das immer gestört«, meinte Danny.
    »Mich auch«, sagte Big Al, ohne sich auf seinem Bett zu rühren.
    »Beth hat recht«, erklärte Nick. »In manchen Ländern gilt es zwar als Kompliment, wenn man schlürft, aber nicht in England.« Er entfernte die Schüssel und stellte einen Plastikteller auf den Tisch, auf dem sich eine dicke Scheibe Brot und eine Portion Baked Beans befanden. »Stell dir vor, das Brot sei ein Lammkotelett und die Bohnen seien Erbsen.«
    »Und was verwendet ihr als Soße?«, fragte Big Al von seinem Bett aus.
    »Kaltes Bovril«, sagte Nick. Danny nahm Plastikmesser und -gabel zur Hand und hielt sie fest, Klinge und Zähne wiesen dabei zur Decke. »Vergiss bitte nicht, dass dein Messer und deine Gabel keine Raketen sind, die darauf warten, ins Weltall geschossen zu werden«, mahnte Nick. »Anders als Raketen müssen sie jedes Mal, wenn sie auf die Erde zurückkehren, neu betankt werden.« Nick nahm sein eigenes Besteck zur Hand und zeigte Danny, wie man es zu halten hatte.
    »Das ist doch unnatürlich«, protestierte Danny automatisch.
    »Du wirst dich rasch daran gewöhnen«, versprach Nick. »Und vergiss nicht, dass dein Zeigefinger immer oben aufliegen sollte. Der Griff darf nicht zwischen Daumen und Zeigefinger herausragen – du hältst ein Messer, keinen Stift.« Danny änderte seinen Griff und ahmte Nick nach, empfand die ganze Erfahrung aber immer noch als unangenehm.
    »Bitte tu jetzt so, als sei das Brot ein Lammkotelett, und iss es«, forderte Nick ihn auf.
    »Wie möchten Sie es, Sir?«, grunzte Big Al. »Medium oder gut durch?«
    »Das wird man nur gefragt, wenn man ein Steak bestellt«, sagte Nick. »Niemals bei einem Lammkotelett.«
    Danny bohrte sich in das Brot.
    »Nein«, rief Nick. »Man schneidet sein Fleisch und reißt es nicht auseinander. Immer nur ein kleines Stück auf einmal.« Danny versuchte es erneut, schnitt sich dann aber gleich einen zweiten Bissen ab, während er noch kaute. »Nein«, erklärte Nick mit fester Stimme, »während man kaut, legt man Messer und Gabel ab. Man nimmt sie erst wieder zur Hand, wenn der Mund leer ist.«
    Nachdem Danny das Brot hinuntergeschluckt hatte, häufte er Bohnen auf die Gabel. »Nein, nein, nein!«, rief Nick. »Eine Gabel ist keine Schaufel. Immer nur ganz wenige Erbsen auf einmal.«
    »Aber so dauert es doch ewig«, sagte Danny.
    »Und man spricht nicht mit vollem Mund«, erwiderte Nick.
    Big Al grunzte neuerlich, aber Danny ignorierte ihn, schnitt noch einen Bissen Brot ab, steckte ihn in den Mund und legte dann Messer und Gabel auf dem Teller ab.
    »Sehr gut, aber du solltest das Fleisch länger kauen, bevor du es schluckst«, riet Nick. »Denke immer daran, dass du ein Mensch bist, kein Tier.« Dieser Kommentar brachte Big Al zum Rülpsen. Nachdem Danny auch den zweiten Bissen Brot hinuntergeschluckt hatte, versuchte er, einige Bohnen aufzuspießen, aber sie wehrten sich. Er gab auf.
    »Leck ja nicht dein Messer ab«, sagte Nick nur.
    »Wenn du möchtest, Dannyboy, darfst du mich gern am Arsch lecken«, sagte Big Al.
    Es dauerte eine Weile, bis Danny sein klägliches Mahl beendet hatte und Messer und Gabel auf dem nunmehr leeren Teller ablegte.
    »Sobald du fertig bist, legst du Messer und Gabel parallel zueinander«, sagte Nick.
    »Warum denn?«, fragte Danny.
    »Wenn du in einem Restaurant isst, muss der Kellner wissen, wann du fertig bist.«
    »Ich esse nicht oft im Restaurant«, räumte Danny ein.
    »Dann werde ich der Erste sein, der dich und Beth nach deiner Freilassung zum Essen ausführt.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Big Al.

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