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Das Letzte Plädoyer: Roman

Das Letzte Plädoyer: Roman

Titel: Das Letzte Plädoyer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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The Prescription
mit Lawrence Davenport. Neun Millionen Zuschauer verfolgten ebenso wie er, wie Schwester Petal die Hand von Dr. Beresford hielt, als der seine letzte Textzeile vortrug: »Du hast etwas Besseres verdient.« Die Folge hatte die höchste Zuschauerquote seit über einem Jahrzehnt. Sie endete damit, dass der Sarg von Dr. Beresford in der Erde versenkt wurde, während Schwester Petal am Grab schluchzte. Die Produzenten hatten keine Möglichkeit auf eine Wunderheilung offenlassen wollen, trotz der Forderungen von Davenports hingebungsvollen Fans.
    Es war keine gute Woche für Craig gewesen. Toby war im selben Gefängnis wie Cartwright gelandet, Larry war arbeitslos, und an diesem Morgen war das Datum für Cartwrights Berufungsverfahren im Gerichtskalender veröffentlicht worden. Es war noch einige Monate hin, aber wie würde sich Larry bis dahin halten? Und was, wenn Toby einknickte und für einen Schuss jedem, der sich in Hörweite befand, erzählte, was in jener Nacht tatsächlich geschehen war?
    Craig erhob sich und ging zu einem Aktenschrank, den er nur selten öffnete. Er blätterte seine vergangenen Fälle durch, zog die Akten von sieben ehemaligen Mandanten heraus, die mittlerweile in Belmarsh einsaßen. Über eine Stunde las er ihre Fallgeschichten, aber für den Auftrag, den er zu vergeben hatte, gab es nur einen möglichen Kandidaten.
     
    »Er redet allmählich«, sagte Big Al.
    »Hat er schon die Nacht im Dunlop Arms erwähnt?«, fragte Danny.
    »Noch nicht, aber wir stehen ja noch ganz am Anfang. Ich bin sicher, er kommt darauf zu sprechen. Lass ihm Zeit.«
    »Was macht dich so zuversichtlich?«, wollte Nick wissen.
    »Dass ich etwas habe, was er braucht. Und ein fairer Tausch ist kein Raub.«
    »Was hast du denn, was er so dringend braucht?«, fragte Danny.
    »Stell nie eine Frage, auf die du die Antwort nicht wissen musst«, warf Nick ein.
    »Schlauer Bursche, dein Freund Nick«, sagte Big Al.
     
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Craig?«
    »Sie werden feststellen, dass ich etwas für Sie tun kann.«
    »Das bezweifle ich, Mr. Craig. Ich sitze seit acht Jahren in diesem Scheißhaus ein, und in dieser Zeit habe ich kein einziges Wort von Ihnen gehört, also sparen Sie sich das Gesülze. Sie wissen, dass ich mir nicht einmal eine Stunde Ihrer Zeit leisten kann. Warum kommen Sie nicht einfach auf den Punkt und sagen mir, was Sie hier zu suchen haben?«
    Spencer Craig hatte den Raum gewissenhaft nach Wanzen durchsucht, bevor Kevin Leach erlaubt worden war, ihn zwecks einer Rechtsberatung aufzusuchen. Die Vertraulichkeit zwischen Anwalt und Mandant war dem englischen Gesetz heilig, und sollte sie je verletzt werden, würde jeder Beweis automatisch vor Gericht verworfen. Trotzdem wusste Craig, dass er ein Risiko einging – doch die Aussicht auf einen langen Gefängnisaufenthalt mit Leuten wie Leach war noch weitaus unangenehmer.
    »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«, fragte Craig, der jeden Satz geprobt hatte, als würde er vor Gericht einen wichtigen Zeugen ins Kreuzverhör nehmen.
    »Ich komme zurecht«, antwortete Leach. »Ich brauche nicht viel.«
    »Zwölf Pfund die Woche als Austeiler in der Fließband-Gang?«
    »Wie gesagt, ich komme zurecht.«
    »Aber niemand schickt Ihnen kleine Extras«, meinte Craig. »Und Sie hatten seit über vier Jahren keinen Besuch.«
    »So gut informiert wie immer, Mr. Craig.«
    »Sie haben in den vergangenen beiden Jahren keinen einzigen Anruf getätigt – nicht seit dem Tod Ihrer Tante Maisie.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Mr. Craig?«
    »Es besteht die Möglichkeit, dass Ihre Tante Maisie Ihnen testamentarisch etwas hinterlassen hat.«
    »Warum sollte sie das getan haben?«
    »Weil sie einen Freund hatte, dem Sie jetzt helfen könnten.«
    »Was für eine Art von Hilfe?«
    »Ihr Freund hat ein Problem – ein Verlangen, um es möglichst neutral zu formulieren. Und nicht nach Schokolade.«
    »Lassen Sie mich raten: Heroin, Crack oder Koks?«
    »Gleich beim ersten Versuch ein Treffer«, sagte Craig. »Und er benötigt regelmäßig Nachschub.«
    »Wie regelmäßig?«
    »Täglich.«
    »Wie viel hat Tante Maisie mir hinterlassen, um diese beträchtlichen Kosten zu decken? Ganz zu schweigen vom Risiko, erwischt zu werden.«
    »5000 Pfund«, sagte Craig. »Aber kurz vor ihrem Tod fügte sie ihrem Testament noch einen Zusatz hinzu.«
    »Lassen Sie mich raten. Ich soll nicht alles auf einmal bekommen.«
    »Nur für den Fall, dass Sie beschließen sollten,

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