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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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wurde an dem Abend dazugerufen«, sagte er. »Wir haben eine Leiche da rausgeholt, die genauso übel verbrannt war wie diese hier, und einen Kerl, der noch geatmet hat.«
    »Das ist ein Freund von mir, derjenige, der noch lebt. Er liegt jetzt im St. Vincent’s Hospital.«
    »Ich weiß. Ich habe ihm die Hand gehalten, bis sie ihn in die Notaufnahme gebracht hatten.« Traurig schüttelte er den Kopf. »Armer Kerl – ich bin froh, dass er durchgehalten hat.« Er deutete auf den Kelleraufgang, wo die Sanitäter die Leiche auf eine Bahre legten. »Und jetzt sieht es so aus, als hätten wir ein weiteres Brandopfer, bloß dass dieses bereits seit ein oder zwei Tagen tot ist.«
    »Ich weiß, wer es ist«, erklärte Carter freiwillig. »Ich habe sogar …«
    »Wir kennen ihn ebenfalls. Er ist einer der Transvestiten, die in dieser Ecke arbeiten. Er wurde hin und wieder zusammengeschlagen, das werden sie alle. Aber so etwas Übles ist noch nie vorgekommen.«
    »Sie meinen also, einer seiner … Kunden hätte ihm das angetan?«
    Detective Finley trat zur Seite, um die Bahre vorbeizulassen. Selbst jetzt, wo die Leiche in eine Plastikdecke gehüllt war, war der Gestank noch heftig. Die Sanitäter trugen Zellstoffmasken.
    »Das kann ich im Moment noch nicht sagen. Aber was mich stutzig macht, ist die Tatsache, dass es genau gegenüber von dem Ort passiert ist, wo ich die letzten Brandopfer gesehen habe.«
    Obwohl es schwierig war, Finleys Augen durch die dicken Brillengläser zu erkennen, hatte Carter das Gefühl, eindringlich gemustert zu werden.
    »Was haben Sie eigentlich in diesem Labor gemacht?«, fragte Finley.
    »Wir haben an einem Fossil gearbeitet. Ein seltener Fund, aus Italien.«
    »Haben Sie brennbare Stoffe verwendet, wie zum Beispiel chemische Mittel? Schneidbrenner?«
    Er griff nach Strohhalmen, so viel war Carter klar, aber zum ersten Mal dämmerte es Carter, dass er vielleicht aufpassen sollte, was er sagte. »Es wurden ein paar zusätzliche Scheinwerfer provisorisch angebracht«, räumte er ein. »Der Brandinspektor glaubt, dass das Feuer dadurch verursacht wurde.«
    Detective Finley schürzte die Lippen. »Ziemlich großer Rums für eine falsche Sicherung.«
    Natürlich könnte Carter erklären, was wirklich geschehen war, wenn er wollte. Er könnte ihm sagen, was Russo ihm mitgeteilt hatte, dass Mitchell den Laser auf die Felsplatte gerichtet hatte, einen Felsen, in dessen Inneren sich Kammern mit explosiven Gasen befanden. Doch aus irgendeinem Grund tat er es nicht. Er erzählte auch nicht, was Russo in seinem verwirrten Zustand über das lebendig gewordene Fossil gesagt hatte.
    »Haben Sie jemals mit diesem Typ, Donald Dobkins, der Hure, geredet?«
    »Nein«, sagte Carter, ehe er sich verbesserte und sagte: »Ach, doch, einmal.«
Verdammt
, dachte er. Finley würde seine Verwirrung bemerken. »Ich war auf dem Land, als sich der Unfall ereignete, aber direkt danach bin ich zum Labor, am Tag nach dem Unfall. Da habe ich ihn auf der Straße gesehen. Er faselte etwas davon, dass er jemanden aus dem brennenden Gebäude hatte kommen sehen.« Warum hatte er immer stärker das Gefühl, ein Alibi abzugeben?
    »Und wer, glaubte er, war herausgekommen?«
    Carter zögerte. Er wusste, wohin das führen könnte. Vielleicht dachte Finley, dass Donald Dobkins den Brandstifter erkannt hatte und dieser zurückgekommen war, um sich des Zeugen zu entledigen. Aber Carter wusste, dass es nicht so gewesen war. »Wenn Sie es genau wissen wollen, er sagte, er habe einen nackten Mann aus Licht gesehen«, antworte Carter. Das würde zumindest der Befragung in diese Richtung ein Ende bereiten.
    Doch Finley wirkte merkwürdigerweise nicht überrascht. »Passt zu der allgemeinen Beschreibung.«
    Passte zu was?
    »Obwohl Mr Russo immer wieder das Bewusstsein verlor, als er hier rausgebracht wurde«, fügte der Detective hinzu, »murmelte er etwas ganz Ähnliches.«
    »Ach ja?«
    Der Detective nickte, während er in seinen Taschen herumwühlte und eine Visitenkarte zutage förderte, die so abgewetzt aussah, als hätte er sie bereits Dutzende Male überreicht. »Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, rufen Sie mich an.« Er wandte sich zu seinem Wagen. »In der Zwischenzeit werden wir Ausschau halten nach jemandem, der aus Licht besteht und durch die Gegend spaziert.«
    Der Krankenwagen fuhr davon, und einen Augenblick später folgte ihm das Auto des Detectives. Einer der Polizisten stand immer noch oben am Kelleraufgang und sprach in

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