Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
wir als geschickte Liebhaber.«
    »Dann wusste sie also, dass Sie aus Frankreich waren.«
    »Aber selbstverständlich«, sagt Chandonne.
    »Sprach sie Französisch?«
    »Nein.«
    »Hat sie Ihnen das gesagt, oder haben Sie es einfach angenommen?«
    »Ich habe sie während des Abendessens gefragt, ob sie Französisch spricht.« »Sie hat Sie also wegen ihres Bodys aufgezogen.«
    »Ja. Sie hat mich aufgezogen. Sie hat meine Hand in ihre Hose geschoben und mir geholfen, die Druckknöpfe zu lösen. Ich erinnere mich, dass sie erregt war, und ich war etwas überrascht, dass sie so schnell erregt war.«
    »Und Sie wussten, dass sie erregt war, weil...?«
    »Feucht«, sagt Chandonne. »Sie war sehr feucht. Ich sage das wirklich nicht gern.« Sein Miene ist lebhaft. Er liebt es, das alles zu sagen. »Muss ich wirklich so detailliert fortfahren?«
    »Bitte, Sir. Alles, woran Sie sich erinnern.« Berger ist bestimmt und sachlich. Chandonne könnte ihr genauso gut von einer Uhr erzählen, die er auseinander genommen hat. »Ich berührte ihre Brüste und machte ihren BH auf.«
    »Wissen Sie noch, wie ihr BH aussah?«
    »Er war schwarz.«
    »Brannte das Licht?«
    »Nein. Aber der BH hatte eine dunkle Farbe, ich glaube, e r war schwarz. Ich könnte mich auch täuschen. Aber er war nich t hell.«
    »Wie haben Sie ihn aufgemacht?«
    Chandonne schweigt, seine dunklen Gläser bohren sich in die Kamera. »Ich habe hinten die Haken aufgemacht.« Er macht eine dementsprechende Bewegung mit den Fingern. »Sie haben ihr den BH nicht vom Leib gerissen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Sir, ihr BH war vorn zerrissen. Vom Leib gerissen. Buchstäblich entzweigerissen.«
    »Das war ich nicht. Das muss jemand anders getan haben, nachdem ich gegangen war.«
    »Gut, Sie haben ihr also den BH ausgezogen. Ist ihre Hose zu diesem Zeitpunkt geöffnet?«
    »Offen, aber sie hat sie noch an. Ich ziehe ihr Oberteil hoch. Ich bin ein sehr oraler Typ, wissen Sie. Das mochte sie. Ich hatte Mühe, sie zu bremsen.«
    »Bitte, erklären Sie, was Sie mit Ich hatte Mühe, sie zu bremsen meinen.«
    »Sie griff nach mir. Sie griff zwischen meine Beine, versuchte mir die Hose auszuziehen, aber ich war noch nicht so weit. Ich hatte noch einiges zu tun.«
    »Einiges zu tun? Was hatten Sie noch zu tun, Sir?« »Ich war noch nicht bereit, es zu Ende zu bringen.« »Was meinen Sie damit? Den Sex zu Ende zu bringen? Was zu Ende zu bringen?« Ihr Leben, denke ich.
    »Die Liebe zu Ende zu bringen«, erwidert er. Ich hasse es. Ich ertrage es nicht, dass ich seine Fantasien anhören muss, besonders wenn ich bedenke, dass er weiß, dass ich sie mir anhören muss, dass er mich ihnen genauso unterwirft wi e Berger, und dass Talley zuhört, dabei sitzt und zusieht. Talley hat eins mit Chandonne gemeinsam. Beide hassen sie insgeheim Frauen, auch wenn sie noch so sehr nach ihnen lüsten. Mir wurde das bei Talley erst klar, als es schon zu spät war, als er schon in meinem Bett in dem Pariser Hotelzimmer lag. Ich stelle mir vor, wie er in dem kleinen Vernehmungszimmer des Krankenhauses neben Berger sitzt. Ich habe nahezu vor Augen, was in seinem Kopf vorgeht, während uns Chandonne eine erotische Nacht schildert, wie er sie in seinem ganzen Leben wahrscheinlich nicht erlebt hat. »Sie hatte einen sehr schönen Körper, und ich wollte ihn eine Weile genießen, aber sie blieb hartnäckig. Sie konnte nicht länger warten.« Chandonne lässt sich jedes Wort auf der Zunge zergehen. »Wir gingen in ihr Schlafzimmer, legten uns auf ihr Bett, zogen uns aus und liebten uns.«
    »Hat sie sich selbst ausgezogen, oder taten Sie das? Abgesehen von den Druckknöpfen?«, fragt sie mit einer Spur von nicht mehr zu unterdrückender Ungläubigkeit in der Stimme. »Ich habe sie ausgezogen. Und sie mich«, sagt er.
    »Hat sie etwas zu Ihrem Körper gesagt?«, fragt Berger. »Hatten Sie Ihren gesamten Körper rasiert?«
    »Ja.«
    »Und sie hat es nicht bemerkt?«
    »Ich war sehr glatt. Sie hat nichts bemerkt. Sie müssen verstehen, dass seitdem sehr viel passiert ist - ihretwegen.«
    »Was ist passiert?«
    »Ich wurde verfolgt, schikaniert und geschlagen. Ein paar Männer haben mich Monate nach der Nacht mit Susan angegriffen. Sie zerschlugen mein Gesicht. Sie haben mir die Lippe gespalten, Knochen in meinem Gesicht zerschmettert.« Er berührt seine Brille, deutet auf die Augenhöhlen. »Als Kind hatte ich wegen meiner Krankheit große Probleme mit den Zähnen und ließ sie richten. Ich hatte Kronen auf de n

Weitere Kostenlose Bücher