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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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trifft zudem die Beschreibung des Mannes zu, der am Abend zuvor mit Susan im Lumi war.
    »Haben Sie irgendjemandem davon erzählt, dass Sie in der Nacht, als sie ermordet wurde, bei ihr waren?«, sagt Berger auf dem Band. »Nein. Als ich erfuhr, was passiert war, konnte ich nichts sagen.«
    »Und was war passiert?«
    »Sie waren es. Sie haben ihr das angetan. Um mir wieder einmal eine Falle zu stellen.«
    »Wieder einmal?«
    »Ich hatte auch in Paris Frauen. Sie haben es auch mit ihnen getan.«
    »Diese Frauen kannten Sie vor Susan?«
    »Vielleicht eine oder zwei. Und auch danach. Allen stieß das Gleiche zu, weil ich ve rfolgt wurde. Deswegen habe ich mich mehr und mehr versteckt, und der Stress und die Entbehrungen haben meinen Zustand so verschlechtert. Es war ein Alptraum, und ich habe nichts gesagt. Wer hätte mir geglaubt?«
    »Gute Frage«, sagt Berger in scharfem Tonfall. »Denn wissen Sie was? Ich zum Beispiel glaube Ihnen kein Wort, Sir. Sie haben Susan ermordet, nicht wahr, Sir?«
    »Nein.«
    »Sie haben sie vergewaltigt, nicht wahr, Sir?« »Nein.«
    »Sie haben sie geschlagen und gebissen, nicht wahr, Sir?«
    »Nein. Deswegen habe ich niemandem etwas davon erzählt. Wer würde mir glauben? Wer würde mir glauben, dass die Leute versuchen, mein Leben zu zerstören, nur weil sie meinen Vater für einen Verbrecher halten, für einen Paten?«
    »Sie haben der Polizei nie gesagt, dass Sie die letzte Person waren, die Susan lebend sah, weil Sie sie ermordet haben, nicht wahr, Sir?«
    »Ich habe es niemandem erzählt. Wenn ich das getan hätte, hätte man mich für ihren Tod verantwortlich gemacht, so wie Sie es jetzt tun. Ich kehrte nach Paris zurück. Ich trieb mich herum. Ich hoffte, sie würden mich vergessen, aber das taten sie nicht. Wie man sieht.«
    »Sir, ist Ihnen klar, dass Susan mit Bisswunden übersät war und dass Ihr Speichel in diesen Wunden gefunden wurde und dass die DNS des Speichels und der Samenflüssigkeit in ihrer Vagina mit Ihrer DNS übereinstimmt?« Er fixiert Berger mit den schwarzen Gläsern. »Sie wissen, was DNS ist, nicht wahr?«
    »Kein Wunder, dass meine DNS gefunden wurde.« »Weil Sie sie gebissen haben.«
    »Ich habe sie nicht gebissen. Aber ich bin sehr oral. Ich...« Er hält inne.
    »Sie tun was? Wie erklären Sie Ihren Speichel in den Bisswunden, die Sie ihr angeblich nicht zugefügt haben?«
    »Ich bin sehr oral«, sagt er wieder. »Ich sauge und lecke. Den ganzen Körper.«
    »Wo genau? Meinen Sie buchstäblich jeden Zentimeter des Körpers?«
    »Ja. Den ganzen Körper. Ich liebe Frauenkörper. Jeden Zentimeter. Vielleicht weil ich selbst. Vielleicht weil sie so schön sind, und Schönheit ist etwas, was ich selbst nie besitzen werde. Deswegen verehre ich sie. Meine Frauen. Ihr Fleisch.«
    »Sie lecken und küssen zum Beispiel ihre Füße?«
    »Ja.«
    »Ihre Fußsohlen?« »Überall.«
    »Haben sie jemals in die Brüste einer Frau gebissen?«
    »Nein. Sie hatte sehr schöne Brüste.«
    »Aber Sie saugten daran, leckten sie?«
    »Wie besessen.«
    »Sind Brüste wichtig für Sie?«
    »O ja. Sehr - das gebe ich zu.«
    »Sie suchen sich Frauen mit großen Brüsten?«
    »Dieser Typ gefällt mir.«
    »Wie genau sieht der Typ aus, der Ihnen gefällt?«
    »Sehr füllig.« Er hält die Hände vor die Brust, und in seinem Gesicht leuchtet sexuelle Erregung auf, als er den Typ Frau beschreibt, der ihn anmacht. Vielleicht bilde ich es mir nur ein , aber hinter den schwarzen Gläsern scheinen seine Augen zu funkeln. »Aber nicht fett. Ich mag keine dicken Frauen, nein, nein. Schmale Taille und schlanke Hüften, aber füllig.« Wieder hält er die Hände hoch, als würde er einen Volleyball halten, und die Venen an seinen Armen treten hervor, seine Muskeln spannen sich an. »Und Susan war Ihr Typ?« Berger ist nicht aus der Fassung zu bringen.
    »Kaum hatte ich sie in dem Restaurant gesehen, fühlte ich mich zu ihr hingezogen«, sagt er. »Im Lumi?« »Ja.«
    »Auf ihrer Leiche wurden Haare gefunden«, sagt Berger. »Sind Sie sich bewusst, dass auf ihrer Leiche ungewöhnlich lange, feine Haare gefunden wurden, die mit Ihren ungewöhnlich langen, feinen Haaren übereinstimmen? Wie ist das möglich, wenn Sie sich rasiert hatten? Sie sagten doch, dass Sie ihren gesamten Körper rasierten?«
    »Sie platzieren Dinge, ganz bestimmt.«
    »Die gleichen Leute, die hinter Ihnen her s ind?«
    »Ja.«
    »Und woher hatten sie Ihre Haare?«
    »Es gab eine Zeit, in Paris vor ungefähr fünf Jahren,

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