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Das letzte Revier

Das letzte Revier

Titel: Das letzte Revier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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hätte sich den Zugang zu ihrem Haus erzwungen, wenn nicht ein glückliche r Zufall ins Spiel gekommen wäre. Dr. Stvans Mann, Chefkoch in einem berühmten Pariser Restaurant namens Le Dome, war krank und an diesem Abend zu Hause. Er rief ihr etwas zu, wollte wissen, wer an der Tür war. Der Fremde in dem dunklen Mantel ergriff die Flucht. Am nächsten Tag erhielt Dr. Stvan eine Nachricht. Sie stand in Blockbuchstaben auf einem blutigen braunen Stück Papier und war mit Le Loup Garou gezeichnet. Ich muss mich erst noch der Tatsache stellen, dass ich das Offensichtliche verdrängt habe. Dr. Stvan führte die Autopsien der französischen Opfer durch, und er war hinter ihr her. Ich führte die Autopsien der amerikanischen Opfer durch und ergriff keine Maßnahmen, um zu verhindern, dass er mich verfolgte. Diese Verdrängungsleistung basiert auf einer weit verbreiteten Annahme: dass schlimme Dinge nur anderen zustoßen. »Können Sie beschreiben, wie der Türsteher aussah?«, fragt Berger Chandonne auf dem Video.
    »Er hatte einen dünnen Schnurrbart und trug Uniform«, sagt Chandonne. »Sie nannte ihn Juan.«
    »Einen Moment«, sage ich. Berger hält erneut das Band an.
    »Hatte er Körpergeruch?«, frage ich sie. »Als Sie heute Morgen mit ihm in diesem Raum saßen.« Ich deute auf das Fernsehgerät. »Als Sie ihn vernahmen, hatte er -«
    »Und wie«, unterbricht sie mich. »Er roch wie ein schmutziger Hund. Eine merkwürdige Mischung aus nassem Fell und schlechtem Körpergeruch. Beinahe hätte es mich gewürgt. Wahrscheinlich ist er im Krankenhaus nicht gebadet worden.« Es wird oft fälschlich angenommen, dass die Leute im Krankenhaus automatisch gebadet werden. Normalerweise werden nur die Wunden gesäubert, außer die Person wäre ein Langzeitpatient. »Als vor zwei Jahren im Mordfall Susan Pless ermittelt wurde, erwähnte da jemand im Lumi schlechten Körpergeruch? Dass der Mann, an dessen Tisch sie saß, schlecht roch?«, frage ich. »Nein«, sagt Berger. »Niemand. Auch jetzt verstehe ich nicht, wie diese Person Chandonne hätte sei n können. Aber hören Sie zu. Es wird noch merkwürdiger.«
    Während der nächsten zehn Minuten sehe ich zu, wie Chandonne Pepsi trinkt, raucht und einen unglaublichen Bericht über seinen angeblichen Besuch in Susan Pless' Wohnung zum Besten gibt. Er beschreibt in erstaunlichen Einzelheiten, wie sie wohnte, von den Teppichen auf dem Hartholzboden über das Blumenmuster ihrer Sessel bis zu den nachgemachten Tiffany-Lampen. Er sagt, ihr Kunstgeschmack hätte ihn nicht gerade beeindruckt, eine Menge langweiliger Museumsposter und ein paar Drucke von Seestücken und Pferden hätten an den Wänden gehangen. Sie erzählte ihm, dass sie mit Pferden aufgewachsen sei und sie schrecklich vermisse. In meinem Besprechungszimmer tippt Berger mit dem Finger auf den Tisch, wann immer sie seine Aussage bestätigt. Ja, die Beschreibung von Susans Wohnung legt den Schluss nahe, dass er irgendwann dort war. Ja, Susan wuchs mit Pferden auf. Ja, ja, alles stimmt. »Himmel.« Ich schüttle den Kopf, in meinem Bauch nistet sich Angst ein. Ich fürchte mich davor, wohin das Ganze führen wird. Ich will nicht darüber nachdenken. Andererseits denkt ein Teil von mir über nichts anderes nach. Chandonne wird behaupten, dass ich ihn in mein Haus gebeten habe.
    »Und um wie viel Uhr war das?«, fragt Berger ihn auf dem Band. »Sie sagten, dass Susan eine Flasche Weißwein aufmachte. Wann war das?«
    »Vielleicht zehn oder elf. Ich erinnere mich nicht mehr. Es war kein guter Wein.«
    »Wie viel hatten Sie bis zu diesem Zeitpunkt getrunken?«
    »So die halbe Flasche Wein im Restaurant. Von dem Wein, den sie mir einschenkte, habe ich nicht viel getrunken. Es war billiger kalifornischer.«
    »Sie waren also nicht betrunken.«
    »Ich bin nie betrunken.«
    »Sie konnten demnach klar denken?« »Natürlich.«
    »War Susan Ihrer Meinung nach betrunken?«
    »Nur ein bisschen. Ich würde sagen, sie war glücklich. Wir saßen auf ihrem Sofa im Wohnzimmer. Es hatte einen sehr schönen Blick, nach Südwesten. Durchs Fester sah man das rote Schild von Essex House Hotel am Park.«
    »Stimmt alles«, sagt Berger zu mir und tippt wieder auf den Tisch. »Und sie hatte eins Komma eins Promille. Sie hatte einiges getrunken«, fügt sie Einzelheiten von Susan Pless' Autopsieergebnissen hinzu.
    »Und was passierte dann?«, fragt sie Chandonne. »Wir hielten Händchen. Sie nahm meine Finger in den Mund, einen nach dem anderen. Sehr

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