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Das letzte Theorem

Das letzte Theorem

Titel: Das letzte Theorem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pohl Clarke
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Natürlich lassen wir sie erst einmal bei uns landen, das ist doch klar. Aber dann gehen Sie auf Sendung, Subramanian, und sagen, Ihre Tochter hätte Ihnen etwas anvertraut, das die ganze Welt wissen müsste. Und als Nächstes kommt Natasha und erzählt ihre Geschichte.«
    Bledsoe sah aus, als freue er sich schon darauf, fand Ranjit. »Und was passiert danach?«, wollte er wissen.
    Der Colonel i. R. zuckte die Achseln. »Wir eliminieren sie. Zuerst setzen wir Stiller Donner ein, damit sie sich nicht wehren können. Und wenn sie nichts weiter abgeben als Zielscheiben, macht sich die gesamte US Air Force über sie her, mit so viel Bomben und Raketen, wie die Maschinen nur transportieren können. Wir werden auch Marschflugkörper einsetzen, sogar mit Atomsprengköpfen. Ich garantiere Ihnen, wenn wir mit diesen Aliens fertig sind, bleibt von ihnen nichts mehr übrig, was größer ist als die Spitze Ihres kleinen Fingers.«
    Myra schnaubte durch die Nase, aber es war Ranjit, der das Wort ergriff. »Bledsoe«, verkündete er, »Sie sind verrückt. Glauben Sie im Ernst, dass diese Kreaturen sich so einfach abschlachten lassen? Ihre Technologie wird vermutlich auf einem so hohen Stand sein, dass nicht einmal Ihre Superwaffe Stiller Donner etwas ausrichten kann. Wenn die US Air Force angreift, werden nur ein paar Tausend Flieger ums Leben kommen, ohne dass Sie und Ihresgleichen irgendeinen Erfolg erzielen - und wie die Aliens auf eine direkte Attacke reagieren, möchte ich lieber nicht herausfinden. Meiner Meinung nach sollte man sich davor hüten, sie zu provozieren.«
    »Sie sind völlig falsch informiert«, versetzte Bledsoe herablassend. »Jedes der amerikanischen Flugzeuge wird ferngelenkt, während die Crews am Boden bleiben, also völlig sicher sind. Und wie diese Aliens reagieren, interessiert mich nicht. Sollen sie ruhig wütend werden. Bei uns in den Staaten gibt es eine
Redewendung, Subramanian. Die lautet: ›Lieber sterben als die Freiheit verlieren.‹ Sind Sie vielleicht anderer Ansicht?«
    Myra machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, aber Ranjit war schneller als sie. »Ich bin der Ansicht, dass man keine Lügen verbreiten darf, die dann dazu führen, dass Lebewesen getötet werden - egal, ob es sich um Menschen handelt oder um Aliens. Wir werden Ihnen diesen Gefallen nicht tun, Bledsoe, vergessen Sie es! Vielleicht wenden wir uns tatsächlich über das Fernsehen an die Öffentlichkeit, aber nur, um Ihr perfides Ansinnen publik zu machen.«
    Bledsoe funkelte ihn wütend an. »Sie bilden sich doch nicht etwa ein, dass Sie damit etwas bezwecken könnten? Verdammt nochmal, Subramanian, wie naiv sind Sie eigentlich? Die Geschichte wird durchgezogen, so oder so. Und sollte etwas von unserem kleinen Gespräch durchsickern, wird der Präsident glatt ableugnen, dass ich in seinem Auftrag gehandelt habe. Er wird den Kopf schütteln und voller Bedauern erklären: ›Der arme alte Colonel Bledsoe. Er hat sicher nur das getan, was er für richtig hielt, aber aus eigener Initiative. Ich hätte einem solchen Plan niemals zugestimmt.‹ Danach werden mich vielleicht ein paar Reporter belästigen, aber wenn ich jeden Kommentar verweigere, lassen sie mich bald in Ruhe, und nach einer gewissen Zeit wächst Gras über die Sache.« In seine Augen trat ein seltsames Glitzern. »Als Oberbefehlshaber der stärksten Armee auf diesem Planeten ist es die Pflicht des Präsidenten, die schwächeren Staaten zu schützen, und er hat beschlossen, diesen Angriff durchzuführen. Eine bessere Strategie gibt es nicht. Und meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass der Wille des Präsidenten durchgesetzt wird. Was sagen Sie dazu, Subramanian?«
    Ranjit stand auf. »Ich will auch in Freiheit leben, aber darum geht es hier gar nicht. Wenn ich wählen muss zwischen einer Welt, in der Leute wie Sie zu bestimmen haben, und einer, die von schuppigen grünen Monstern aus dem All regiert wird - nun, dann entscheide ich mich lieber für die Monster. Und jetzt verlassen Sie mein Haus!«

42
Die Kattara-Senke
    Als die Flotte der Anderthalben sich im Landeanflug auf die Erde befand, begleitete ein gigantisches Feuerwerk ihre Ankunft. Auch ein heimkehrender Verband aus Raumschiffen der Menschen hätte ein solches pyrotechnisches Spektakel veranstalten können, nur aus einem anderen Grund. Sämtliche alten, von den Menschen gebauten Mercury-Kapseln, Sojus-Raketen und Raumfähren erzeugten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre einen gleißenden

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