Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)
um eine Übereinkunft mit der katholischen Kirche zu erzielen. Er wollte den Ritterschatz für immer hinter den schützenden Mauern des Vatikans verbergen.“
„Darum hast du meinen Vater ermordet?“
„Ich hatte erst vor einigen Monaten von seinem Verrat erfahren. Ich stellte ihn zur Rede, aber er bestritt die Vorwürfe. Daraufhin ließ ich seine sämtlichen Kontakte überwachen. So stieß ich auf Signor Tassone. Er war der Verbindungsmann zum Vatikan. Und vor einer Woche hatte er sich mit deinem Vater verabredet, um den Ritterschatz zu übernehmen.“
„Mein Vater wollte …?“
„Bedauerlicherweise hatte er den Schatz an jenem Sonntag nicht bei sich.“
„Du hast meine Eltern …“
„Ermordet? Ja, das habe ich. Ich habe mich an meinem Bruder und seiner Familie gerächt für seinen Verrat an Walhalla. Deine Schwester hatte mich gesehen. Darum musste auch sie sterben.“
„Wo ist Vicky?“
„Tot. Genau wie du jetzt …“
Unvermittelt griff er mit der rechten Hand hinter seinen Rücken und zog eine Waffe hervor. Blitzschnell riss Sophia ihre Pistole hoch, zielte auf ihren Onkel. Ein gleißendes Licht erfüllte die Halle. Geblendet kniff Sophia die Augen zusammen, duckte sich instinktiv. Stimmen ertönten, Schritte hallten, es wurde laut. Stühle wurden umgerissen.
Da spürte sie eine sanfte Berührung an der rechten Schulter. Sie riss die Augen auf. Sebastian. Mit Sturmhaube und kugelsicherer Weste stand er neben ihr. Die Halle war hell erleuchtet.
„Es ist vorbei“, beruhigende er sie.
„Sebastian“, flüsterte sie und drängte sich in seine Arme.
Er hatte sie gerettet! Tränen liefen ihr über die Wangen. Zärtlich streichelte Hauser ihr über den Rücken. Währenddessen legten die GSG 9 Beamten Wodan und seinen Komplizen Handschellen an. Mit Hilfe einer Blendgranate hatten sie die Männer in Sekundenschnelle überwältigt.
„Es wird alles wieder gut“, flüsterte Hauser.
Mit leerem Ausdruck starrte Sophia zu Robert Wulff. Die Polizisten zerrten ihn auf die Beine. Er war ein Mörder. Ihr Onkel. Er hatte ihre Eltern ermordet. Das würde sie ihm nie verzeihen. Und Vicky? Hatte er die Wahrheit gesagt? War sie auch tot? Alles drehte sich um sie.
„Wo ist …? Was ist mit …?“, stotterte sie.
Da rief jemand ihren Namen. Ein Mädchen stand in der Tür.
„Vicky“, stammelte Sophia.
„Sophia!“, schrie Viktoria.
Jetzt gab es kein Halten mehr. Die Schwestern stürmten aufeinander zu, warfen sich in ihre Arme. Beide begannen vor Freude hemmungslos zu weinen, sie hielten sich fest umklammert. Sophia schickte ein Dankgebet zum Himmel. Damit hatte sie nach all dem Grauen nicht mehr gerechnet.
„Vicky, du lebst.“
Sophias Freude war grenzenlos. Sie wollte ihre Schwester nicht mehr loslassen. Die Zwillinge eilten hinzu, umarmten ihre Freundin, waren einfach nur glücklich.
Jetzt war es wirklich vorbei!
Mit Tränen in den Augen schaute Sophia nach Sebastian. Er stand mit Tassone zusammen und lächelte sie aufmunternd an.
„Meine beiden Helden“, sagte sie dankbar.
Besonders in Tassone hatte sie sich getäuscht. Er hatte sie in der Krypta aus der Todesgefahr gerettet.
Ihr Blick fiel auf Sebastian. „Aber warum hat das mit dem Zugriff so lange gedauert?“
„Wir brauchten sein Geständnis“, antwortete er. „Du hast viel gewagt, Sophia … meine Hochachtung.“
„Was geschieht jetzt mit ihm?“
„Das ist Entscheidung der Geheimdienste. Wenn wir Glück haben, wird er auspacken und wir können Walhalla zerschlagen.“
„Aber wird das den Konflikt beenden?“
„Du meinst im Nahen Osten? Nein, aber die weitere Eskalation können wir stoppen. Für den Moment zumindest. Es bedarf weit mehr als nur diplomatischen Geschicks, die verfeindeten Parteien zu befrieden. Heute haben wir einen der Unruhestifter ausgemerzt.“
„Neue werden kommen.“
„Ich bin nur froh, dass du am Leben bist … du und Vicky.“
„Hast du sie befreit?“
Er nickte. „Ich dachte mir, dass Tyr … Steiner wieder mit der GSG neun zusammen operiert. Zum Glück kenne ich den Einsatzleiter des Kommandos persönlich, da brauchte ich nicht viel Überzeugungskunst.“
„Ich danke dir, Sebastian … für alles, was du für uns beide getan hast.“
Glücklich blickte sie sich nach Viktoria um. Sie saß mit ihren Freundinnen am Tisch. Die Mädchen waren erschöpft, sprachen nur wenig und hielten sich an den Händen. Sie hatten das Grauen überlebt.
Ein Lächeln erschien auf Sophias Gesicht, als sie
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