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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Wir haben den Weg gefunden, und unsere Mühen neigen sich dem Ende zu. Ob wir unser Ziel erreichen, weiß nur Gott, aber unser Leben liegt in seinen Händen. Gehen wir fehl, ist es verwirkt. Doch ist er uns gnädig, dann …”
    Er spricht nicht weiter. Sollten sie tatsächlich Erfolg haben, stellte das alles bisher Geschehene in den Schatten. Sie würden Gott schauen und eine Macht erleben, wie es sie seit Jesu’ Zeiten nicht mehr gegeben hatte.
    Hugues nimmt seine Fackel in die rechte Hand und geht auf den oberen Treppenabsatz zu. „O Herr, mögest Du uns gnädig sein, uns, Deinen untertänigen Dienern”, murmelt er.
    Dann steigt er entschlossen die Stufen hinab.
    Der Stollen ist sehr eng, aber ordentlich behauen. Die Männer kommen nur in gebückter Haltung voran. Die Luft wird stickiger, es ist heiß, das Atmen fällt ihnen schwer. Es treibt Hugues den Schweiß aus den Poren. Die brennenden Fackeln verstärken die Hitze noch. Der Weg scheint endlos. Die Enge bedrückt sie immer mehr.
    Dann zeichnet sich ein heller Fleck am Ende des Stollens ab. Endlich, denkt Hugues. Er beschleunigt seinen Schritt. Die Enge des Ganges ist unerträglich. Er keucht, schnappt nach Luft. Der helle Fleck vergrößert sich. Endlich haben die Männer es geschafft. Erleichtert stolpern sie aus dem engen Stollen, saugen die frische Luft tief in ihre Lungen, strecken sich. Die Gewänder kleben ihnen auf der Haut.
    Als Hugues wieder aufsieht, stockt ihm der Atem. Die Schriftrollen erwähnten eine Höhle am Ende eines engen Tunnels, doch die Wirklichkeit überwältigt die Männer. Sie stehen in einer riesigen Halle. Licht erfüllt sie, Licht, das von überall her zu kommen scheint und an den Felswänden reflektiert wird, als säßen dort Tausende von Diamanten. In etwa 30 Metern Entfernung zeigt sich ein breiter Graben, mit Wasser gefüllt. Das Areal dahinter ist im Dämmerlicht verborgen, nur schemenhaft sind Konturen erkennbar.
    Hugues de Payns weiß: sie sind am Ziel!
    Diese Erkenntnis bringt ein erleichtertes Lächeln in sein Gesicht. Fast 20 Jahre Nachforschungen, Monate des Zweifelns, Momente der Fast-Aufgabe - all das weicht in diesem Augenblick von ihm. Es muss hier sein - das größte Mysterium der Christenheit.
    Freudig nähern sich die Templer zunächst den vielen Tonkrügen, die auf dem sandigen Boden herumstehen: große und kleine Behälter, einige verschlossen, andere offen. In fiebriger Erwartung öffnet Hugues einen der großen Krüge und blickt hinein – Schriftrollen. Texte aus der Zeit König Salomons?
    Plötzlich ertönt mystischer Gesang, sphärische Klänge erfüllen die Höhle. Hugues schaut überrascht auf. Im selben Augenblick wird das Licht im vorderen Teil der Halle schwächer, nur um im gleichen Moment wie ein Strahlenkranz an den Wänden entlangzuziehen. Das Areal hinter dem Wassergraben wird immer deutlicher sichtbar. Es scheint jetzt, als wären die Wände dort mit Silber überzogen, so blitzt und glitzert es. Das Licht leuchtet in allen Farben und wird schließlich auf den Gegenstand zurückgeworfen, der sich im Zentrum des Platzes abzeichnet.
    Hugues ringt nach Atem. Sein Herzschlag scheint für einen Moment auszusetzen.
    Ein goldener Schrein schwebt über dem felsigen Boden. Deutlich zeichnen sich die beiden gegenüberstehenden Cherubim, die geflügelten Wächterfiguren, auf dem Deckel ab. Die Bundeslade! Jene Lade, die Moses für die beiden Tafeln mit den Geboten Gottes hat fertigen lassen.
    Sie haben sie tatsächlich gefunden. Spontan kniet Hugues nieder. Seine Brüder folgen seiner Geste, falten die Hände und sprechen leise Gebete und Lobpreisungen. Ehrfürchtig bekreuzigen sie sich.
    Als Hugues wieder zur Bundeslade blickt, wird er eines kleinen, blitzenden Objektes gewahr. Es scheint über dem Wasser zu schweben, umkränzt von weißen Strahlen. Neugierig erhebt sich Hugues, geht entschlossen auf den Graben zu. Je näher er kommt, desto besser erkennt er das Objekt: ein Schädel aus Kristall. So etwas absolut Klares hat Hugues nie zuvor gesehen. Allein dieses Wunderwerk entlohnt ihn für alle Mühen. Jetzt sieht Hugues, dass der Schädel nicht schwebt, sondern auf einem fast unsichtbaren Glaszylinder thront. Der Wassergraben ist nur wenige Zentimeter tief. Aus der Entfernung hat das ganz anders ausgesehen. Die Baumeister verstanden sich gut auf Effekte, erkennt Hugues an. Erneut fällt sein Blick auf den Schädel. Scheint es Hugues nur so oder lächelt er ihn tatsächlich an? Nein, unmöglich, das

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