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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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spürte die Wärme seiner Haut. Dann zog sie ihre Hand vorsichtig wieder weg. Sie wusste, dass sie nicht hier sein sollte. Aber ob es nun Absicht war oder nicht, es hatte funktioniert. Es hatte sie beruhigt, hier bei Lucas zu sitzen, und sie war jetzt bereit, schlafen zu gehen. Während sie zusah, wie sich seine Brust hob und senkte, wurde auch ihr Atem ruhiger, und sie war nicht mehr so durcheinander. Als sie vorsichtig aufstand, schlug Lucas die Augen auf. Evie wurde rot und sah ihn besorgt an. »Tut mir leid«, flüsterte sie. »Schlaf weiter.«
    Aber Lucas schüttelte den Kopf und schaute ihr direkt in die Augen. »Geh nicht«, flüsterte er. »Bleib da.«
    Evies Nackenhärchen stellten sich auf, und sie bekam eine Gänsehaut, als sie sich wieder setzte.
    »Wie geht es Raffy?«, fragte Lucas leise.
    Evie lächelte halbherzig. »Er schläft«, sagte sie. »Er ist wütend auf dich. Wütend auf alles.«
    Lucas lachte gepresst. »Gut, dass er schläft. Und was er über mich denkt, ist unwichtig. Wenn das alles hier vorbei ist, kann er ja mit Benjamin zurückgehen. Und du …« Er zögerte und räusperte sich. »Ich meine, ihr könnt beide mit ihm gehen. Ihr könnt heiraten, wie geplant.«
    Evie nickte bedächtig, ihre Blicke trafen sich, und sie konnte den Blick nicht abwenden. Sie entdeckte etwas in seinen Augen, das ihr Hoffnung und Angst zugleich machte, etwas, das den Anfang von etwas und das Ende von etwas anderem bedeuten konnte, etwas, das alles zum Ausbruch brachte, was sie schon seit Langem gefühlt hatte.
    »Vielleicht«, sagte sie, noch bevor sie die Gedanken, die ihr im Kopf herumschwirrten, verarbeiten konnte, und ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein.
    »Vielleicht?« Lucas runzelte die Stirn und setzte sich auf.
    »Vielleicht«, flüsterte Evie und biss sich auf die Lippen.
    Er streckte die rechte Hand aus, fasste sie am Kinn und streichelte mit dem Daumen über ihre Wange. »Du hast es verdient, dass du endlich Frieden findest«, sagte er und sah sie so forschend an, dass sie den Blick abwenden musste.
    »Nein«, meinte sie kopfschüttelnd. »Nein, Lucas. Ich habe gar nichts verdient.« Ihre Hand berührte den Verband um seinen Kopf. »Was ist passiert?«
    »Linus hat mich von einem Felsvorsprung gestoßen«, erwiderte er mit einem Achselzucken.
    Evie entfernte den Verband, strich mit dem Daumen über die Wunde und spürte die rauen Wundränder. »Tut das weh?«
    »Nicht besonders«, sagte Lucas mit kaum vernehmlicher Stimme.
    Evie nickte. Ihre Hand glitt langsam nach unten zu seinem Nacken. Sie wollte ihm beweisen, dass es neben Schmerz und Leid auch Glück und Freude gab. Er sollte wissen, dass es zumindest einen Menschen gab, der ihn so sah, wie er wirklich war.
    »Du solltest wieder zu Raffy gehen«, meinte Lucas mit heiserer Stimme. »Er wartet bestimmt schon auf dich.«
    »Nein«, sagte sie, und dabei wurde ihr klar, dass sie es schon lange gewusst hatte. Raffy war der Junge, mit dem sie aufgewachsen war, aber er war nicht der Mann, den sie liebte. Nicht mehr. »Du solltest zu Raffy gehen«, wiederholte Lucas atemlos, während Evie seine Arme um ihre Taille legte und sich an ihn presste. In jeder Berührung zeigte sich sein Verlangen nach ihr.
    Sie schüttelte den Kopf, strich Lucas mit der Hand über das Gesicht, fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare und stöhnte, als ihre Lippen sich trafen. Ihr ganzer Körper brannte vor Sehnsucht und Verlangen und sie wurde fast überwältigt von ihren Gefühlen.
    »Evie«, hörte sie Lucas flüstern. »Evie, Evie …«
    Wieder und wieder sagte er ihren Namen, als er sie an sich zog und mit den Lippen ihr Gesicht und ihren Hals liebkoste. Während Evie sich an ihn klammerte und ihren Körper an seinen presste, war ihr klar, dass sie sich ihm ganz hingeben würde und dass sich alles für immer verändern würde.

41
    R affy seufzte und öffnete die Augen. Er streckte die Hand aus und tastete über das Bett neben ihm, aber da war nichts. Er runzelte die Stirn, setzte sich auf, sah sich um und versuchte die beklemmende Angst zu verdrängen, die jedes Mal in ihm hochkam, wenn Evie außer Sichtweite war. Bestimmt war sie ins Bad gegangen oder holte sich etwas zu trinken. Bestimmt war sie gleich wieder da. Aber eine Minute verging, und Evie war immer noch nicht da, und mit jeder Sekunde schnürte es ihm die Brust mehr ein vor Angst, dass sie ihn verlassen hatte, dass man sie ihm weggenommen hatte, dass er jetzt ganz allein war, dass sie bei Lucas war

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