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Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen - Die Verschwundenen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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wenn sie ihn nicht heil zurückbrachten. Keiner von ihnen würde sich damit abfinden.
    »Wir werden alle gehen«, sagte sie mit belegter Stimme. »Wir werden uns verteilen und suchen. Vielleicht ist er gegangen, weil … weil wir uns letzte Nacht gestritten haben. Wenn wir alle gehen, werden wir ihn finden …« Sie warf Linus und Benjamin einen flehenden Blick zu, aber die Gesichter der beiden waren wie versteinert.
    »Warum sollte er gegangen sein?«, fragte Linus. »Die Spitzel sind hinter ihm her, und er weiß genau, dass er ihrem Angriff schutzlos ausgesetzt ist, sobald er die Höhle verlässt. Warum also sollte er von hier weggehen?«
    Evie sah ihn herausfordernd an. Sie würde ihre Schuld annehmen und ihren Kummer ertragen, aber sie würde nicht zulassen, dass man Lucas dafür verurteilte oder ihm allein die Schuld gab. »Sie wissen, dass er nicht hier sein wollte. Er wollte wieder in die Siedlung zurück.«
    »Die Siedlung existiert nicht mehr«, sagte Benjamin und ging zu ihr. »Und er würde nicht ohne dich gehen. Evie, gibt es etwas, was du uns verschwiegen hast?«
    Evie sah hinüber zu Lucas, aber der schüttelte den Kopf. »Da gibt es nichts«, erklärte er bestimmt. »Raffy war doch noch da, als du dich wieder schlafen gelegt hast, oder, Evie?«
    Evie nickte. Ihr wurde ganz heiß, weil alle Augen auf sie gerichtet waren.
    »Dann lasst mich gehen und ihn suchen, bevor die Spitzel ihn finden. Bevor sie …«
    »Ihn töten?«, sagte Linus leise. »Das würden sie nicht tun, Lucas. Wenn sie ihn tatsächlich finden, werden sie ihm kein Haar krümmen. Sie brauchen ihn. Wenn sie ihn finden, werden sie ihn in die Stadt bringen.«
    »Dann werde ich hier nach ihm suchen, und wenn ich ihn nicht finde, gehen wir in die Stadt«, erklärte Lucas und rannte zum Ausgang.
    »Zuerst werden wir ihn hier suchen«, verbesserte Evie ihn und lief ihm nach. Als sie Schritte hörte und sich umdrehte, sah sie, dass Linus und Benjamin hinter ihr herkamen.
    »Wir suchen zehn Minuten. Nicht länger«, meinte Linus schroff. »Obwohl es wenig Sinn hat. Wenn die Spitzel ihn geschnappt haben, ist er schon weit weg, und wenn er von sich aus gegangen ist, dann hat er ein paar Stunden Vorsprung.«
    »Warum suchen wir dann überhaupt?«, fragte Benjamin, während sie aus der Höhle kletterten.
    »Weil Lucas und Evie sich sonst vor lauter Wut und Schuldgefühlen den Kopf zerbrechen und niemandem von Nutzen sind«, meinte Linus achselzuckend.
    Evie warf ihm einen Blick zu und hielt plötzlich inne. »Was ist das?«, fragte sie. Von draußen drang ein lautes Dröhnen zu ihnen, und Lucas blieb wie angewurzelt stehen. Auf einmal gab es einen so starken Sog, dass Lucas sich an der Höhlenwand festhalten musste, damit er nicht umgeweht wurde.
    »Ein Hubschrauber«, rief Linus und eilte zu Lucas.
    »Ein was?«
    »Ein Fluggerät«, erklärte Benjamin und griff nach Evies Hand. »Evie, komm zurück. Komm mit mir.«
    Evie sah, wie Lucas und Linus gegen den Lärm des Hubschraubers anschrien, und schließlich rannten sie zu ihr und Benjamin zurück. Lucas’ Gesicht war bleich vor Zorn, und Linus wirkte so ängstlich, wie sie ihn noch nie erlebt hatte.
    »Zurück«, schrie er. »Zurück in die Höhle. Schnell!«
    Alle kletterten wieder ins Innere der Höhle und Linus warf einen verzweifelten Blick in die Runde. »Sie haben uns entdeckt«, sagte er und kratzte sich am Kopf, als könnte er so eine Antwort finden. »Ich weiß nicht, wie, aber sie haben uns gefunden.«
    »Linus«, meinte Benjamin. »Sie wissen zwar, wo wir sind, aber nicht, wie man hier reinkommt. Du hast mir viel beigebracht über Höhlen, auch über die Struktur komplexerer Höhlensysteme. Es würde Stunden, vielleicht sogar Tage dauern, bis man herausfindet, wie man hier reinkommt. Deshalb schlage ich vor, dass wir uns erst einmal beruhigen und uns dann überlegen, was wir tun sollen.«
    Linus nickte und begab sich zu seinen Computern.
    »Ich muss Dateien löschen«, sagte er. »Ich muss meine Arbeit schützen.«
    »Deine Arbeit schützen?« Lucas starrte ihn ungläubig an. »Und was ist mit Raffy?«
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, meinte Linus, ohne aufzublicken. »Sie haben Raffy. Das weißt du genauso gut wie ich. Sonst wären sie nicht draußen vor der Höhle. Entweder haben sie ihn dort entdeckt, oder sie haben ihn unterwegs aufgelesen und herausgefunden, wo er herkam. Ich kann nicht zulassen, dass sie an diese Informationen kommen. Außerdem wissen wir, dass sie Raffy nichts

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