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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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es etwas zu reparieren, ich bin ziemlich geschickt.“
    „Danke, nein, Haus, Stall und Weiden sind in Ordnung, mein Vater war ein sehr gewissenhafter Mann.“
    „Das ist gut. Was ist mit Ihrem Auto, Lena, es sieht ziemlich demoliert aus.“
    „Ich bin an einem der ersten Tage im Wald in einem Graben gelandet, und ein Ranger hat mich ziemlich unsanft herausgezogen.“
    „Ja, ja, wenn es um seinen Wald geht, kennt Patrick kein Mitleid.“
    „Kennen Sie ihn näher? Er macht einen sehr unzugänglichen Eindruck.“
    „Er ist ein guter Wildhüter, aber ein sehr introvertierter Mann, ich glaube, er hat hier nicht einen einzigen Freund.“
    „Dann geht es ihm ja so wie mir“, erwiderte Lena lachend.
    „Aber Sie würden Freunde wollen, er nicht.“
    „Bob, wegen meines Wagens … Ich brauche dringend ein geländegängiges Fahrzeug, mit dem ich bei heruntergeklappten Sitzen auch eine Trage transportieren kann.“
    „Eine Trage?“
    „Die Leute vermissen im Krankheitsfall oder bei Unfällen einen Krankenwagen, jedenfalls hat man mir das gesagt.“
    „Ja, das stimmt, wenn es einmal eilig ist mit einem Krankentransport, kann es Stunden dauern, bis ein Fahrzeug hier hinterm Benderloch eintrifft.“
    „Kennen Sie einen Autohändler, der solche gebrauchten Fahrzeuge verkauft?“
    „Sie wollen einen Gebrauchtwagen?“
    „Ja, einen neuen kann ich mir nicht leisten.“
    „Ein Bekannter von mir verkauft Gebrauchtwagen, ich werde ihn fragen.“
    „Jetzt gleich? Bitte, Bob, es ist wirklich eilig. Da drüben steht mein Telefon, ich wäre Ihnen sehr dankbar.“
    „Ich will es versuchen.“ Und während Robert Marloff mit dem Händler sprach, ging Lena in die Küche, um das Irish Stew vorzubereiten.
    Als Robert wenig später zurück in die Küche kam, sah er recht zufrieden aus. „Ich denke, Antony hat etwas Passendes für Sie in der Garage. Es ist ein Land Rover Discovery mit Allradantrieb, Anhängerkupplung, Servolenkung, und bei umgelegten Sitzen würde auch eine Trage hineinpassen.“
    „Das hört sich gut an“, freute sich Lena. „Wenn der Wagen dann auch noch finanzierbar für mich ist, hätte ich eine Sorge weniger.“
    „Antony muss natürlich erst Ihren Mini Cooper sehen, um sagen zu können, wie es mit der Finanzierung aussieht. Er wäre aber auf jeden Fall auch mit einer Anzahlung und monatlichen Raten einverstanden. Und verhandeln kann man ja auch noch.“
    Lena sah den Sergeant etwas ratlos an. „Handeln kann ich überhaupt nicht, Bob.“
    „Und wozu sind Freunde da, Lena?“
    „Sie würden mich begleiten?“
    „Aber ja, ich lasse Sie doch nicht mit einem für Sie fremden Autohändler allein.“
    „Danke, Bob. Ihre Unterstützung wäre wirklich nett. Außerdem verstehe ich wenig von der Technik und den entsprechenden Preisen.“
    „Sie können sich auf mich verlassen und vor allem, der Händler ist ein anständiger Typ, der haut mich nicht übers Ohr.“
    Lena lachte. „Ich glaube, manchmal ist es ganz nützlich, ein Polizist zu sein.“
    „Worauf du dich verlassen kannst.“ Und plötzlich war das „Du“ ganz selbstverständlich.
    Am Abend des gleichen Tages stand ein dunkelgrauer Land Rover in Lenas Schuppen. Der Händler hatte den Mini Cooper als Anzahlung genommen, und in zwölf Monaten würde Lena auch mit der Abzahlung fertig sein. Robert Marloff war mit ihr nach Barcaldine gefahren, hatte die Verhandlungen geführt, ihr auf dem Rückweg die Technik und die Besonderheiten eines so großen Wagens erklärt, ein paar Einzelheiten mit ihr geübt und ihr letztlich damit die Sicherheit gegeben, auch allein mit dem fremden Fahrzeug fertigzuwerden.
    Etwas schwierig gestaltete sich dann am späten Abend die Verabschiedung von Robert Marloff. Die Nacht war hereingebrochen, die Herde der Alpakas wieder im Stall, und auf Paso Fernando war Ruhe eingekehrt. Robert Marloff, der mit Sicherheit annahm, zur Übernachtung eingeladen zu werden, schließlich hatte er an diesem Tag sehr viel für die Farm und ihre Chefin getan, trank mit Behagen mehrere Flaschen Bier und war dann nicht mehr in der Lage, mit seinem Motorrad zurück nach Barcaldine zu fahren.
    Lena betrachtete mit Unruhe den Durst ihres Gastes und seinen wachsenden Wunsch nach kleinen Zärtlichkeiten. Als ihm das Händchenhalten und das Streicheln ihres Knies nicht mehr genügte und er einen Arm um ihre Schultern legte, stand sie kurz entschlossen auf, holte eine Flasche schottischen Whisky aus der Küche und schenkte ihm eine große Portion ein.

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