Das Leuchten der schottischen Wälder
verunsichert. Sollte sie dem Mann sagen, was sie vom Ranger erfahren hatte, dann bot er seine Vorräte, vorausgesetzt er hatte überhaupt welche, für sehr teures Geld dem Meistbietenden an, oder sollte sie einfach auf sein Mitleid hoffen und die Situation verschweigen? Schließlich bat sie: „Wissen Sie, Mr. Broomfield, ich habe eine Herde mit kleinen Alpakas, die sich an den Sohlen verletzt haben und im Stall gesund werden müssen, ich kann sie nicht draußen lassen, der Tierarzt hat es angeordnet“, log sie vorsichtig.
„So ein Quatsch, ich bin schon immer gegen die Zucht von so neumodischem Viehzeug gewesen. Warum halten Sie keine Schafe, die haben robuste Hufe und sind nicht so empfindlich.“
„Mr. Broomfield, ich habe diese Tiere von meiner Mutter übernommen, die einen tödlichen Autounfall hatte. Ich kann die Tiere doch nicht verhungern lassen.“
„Nein, können Sie nicht. Also gut, ich schicke Ihnen eine Fuhre Heu rüber, aber nur gegen Bares.“
„Selbstverständlich, Mr. Broomfield. Wann kann ich mit dem Heu rechnen?“
„Um vier, vorher schaffen wir das nicht. Das Zeug muss ja verladen werden, und der Trecker ist draußen auf dem Feld, der muss erst reinkommen.“
„Danke Mr. Broomfield, ich warte dann auf Sie.“
„Auf mich brauchen Sie nicht zu warten. Ich habe für solche Sperenzchen keine Zeit. Ein Knecht kommt vorbei.“
„Trotzdem Danke, Mr. Broomfield.“ Lena legte erleichtert den Apparat zurück. Hoffentlich klappt das auch, dachte sie und zählte in Gedanken ihr Geld. Ob es trotzdem für ein anderes Auto reicht? Ohne einen geländegängigen Wagen bin ich einfach aufgeschmissen. Vor dem Haus hörte sie ein bekanntes Motorengeräusch. Sie sah aus dem Fenster und beobachtete, wie Sergeant Marloff sein Motorrad unten im Schatten des Schuppens abstellte. Er schaute kurz in den großen Laufstall, begrüßte mit einem Winken den Knecht und kam dann zum Haus hinauf.
Lena empfing ihn in der Tür. „Das ist nett, dass Sie uns besuchen, Bob. Gibt es Neuigkeiten über die Lava-Asche?“
„Nichts Neues, Lena, nur die Warnung.“
„Was ist denn überhaupt passiert?“
„Im Süden von Island ist der Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen. Ein Vulkan unter einem riesigen Gletscher. Die Aschewolke treibt zu uns herüber und hat bereits den gesamten Flugverkehr von Europa nach Amerika lahmgelegt.“
„Du meine Güte, und wie lange dauert so etwas?“
„Keine Ahnung, ein paar Tage, ein paar Wochen oder Monate, es kann auch Jahre dauern, heißt es in den Nachrichten.“
„Oh Gott, das ist ja furchtbar. Aber zu sehen ist noch gar nichts.“
„Man weiß überhaupt nicht, wie sich die Aschewolke verhält, im Augenblick steigt sie kilometerhoch in den Himmel.“
„Ich habe keine Ahnung, was ich mich mit den Tieren machen soll.“
„Ich würde sie in der Nähe des Stalles behalten, dann sind sie schnell in Sicherheit, wenn es zu einem Ascheregen kommt. Es tut mir sehr leid, Lena, erst die Probleme mit der Praxis, jetzt diese Bedrohung durch die Lava-Asche, leicht wird Ihnen der Anfang hier nicht gerade gemacht.“
„Ich versuche durchzuhalten.“
„Haben Sie denn wenigstens ein paar Freunde hier, die Ihnen helfen, wenn Not am Mann ist?“
„Nein, leider nicht. Die Leute von früher sind in die Städte gezogen, und Ellen vom Pub hat genug eigene Sorgen.“
„Ich würde gern Ihr Freund sein, Lena.“
„Ich betrachte Sie auch als einen, Bob. Es ist sehr nett, dass Sie sich Sorgen um mich machen und den weiten Weg von Barcaldine herfahren, um mich zu warnen.“
„Es ist das Wenigste, was ich tun kann.“ Robert Marloff hätte gern gesagt, dass er mehr sein möchte als nur ein warnender und mitfühlender Freund. Aber er wusste nicht, wie Lena ein solches Geständnis aufnehmen würde.
Lena, die spürte, dass dieser Mann mehr für sie empfand, hielt sich zurück. Das neue Leben hier, die veränderten Umstände, die Unsicherheit und die Probleme, mit all dem musste sie erst einmal selbst fertig werden. Daher fragte sie nur: „Wie ist es, Bob, haben Sie Zeit, könnten Sie zum Mittagessen bleiben?“
„Das wäre wunderbar. Ich habe mein Handy angestellt, ich bin also für meine Kollegen jederzeit erreichbar. Wann hat ein Junggeselle schon mal ein richtiges Mittagessen vor sich stehen?“
„Gut, ich koche für Tom und für mich, da ist es mir eine Freude, auch für Sie zu kochen. Es gibt Irish Stew.“
„Sehr lecker, kann ich mich in der Zwischenzeit nützlich machen? Gibt
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