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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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keine Zeit mehr hat, woher nehme ich einen verantwortungsvollen Pfleger?
    Lena eilte zum Haus zurück. Himmel, dachte sie, langsam reicht es. Patienten, die auf mich warten, der Ranger, der ohne mich keinen Schritt gehen kann, und jetzt auch noch die Herde im Stall und kein Futter im Schuppen, das kann ja heiter werden.
    Mittlerweile war Amy angekommen und hatte Sandy mitgebracht. Der Hund hatte den fremden Gast sofort gewittert und sich mit Vergnügen von ihm kraulen lassen. Als Lena nun ins Haus kam, lag die Hündin zu Füßen des Rangers und klopfte vor Freude mit der Rute auf den Teppich. Aufstehen und die kraulende Hand verlassen wollte sie aber nicht.
    Lena setzte sich kurz zu Patrick. „Amy macht dir jetzt ein Frühstück und bringt es dir her. Wenn du einen Wunsch hast, sag es ihr, sie führt dich ins Bad und hilft dir auch sonst, ich spreche gleich mit ihr.“
    „Ich habe die Alpakas gehört, ist die Herde wieder hier?“
    „Sie finden oben in den Bergen kein Futter mehr, und hier unten ist das Moor, in dem sie sonst um diese Jahreszeit grasen, abgebrannt. Sie brauchen Futter, und ich weiß nicht, woher ich es nehmen soll.“
    „Ich habe Verbindungen, wenn du mir später das Telefon gibst und für mich die Nummern wählst, kann ich mit den Bauern reden.“
    „Das wäre wunderbar. Aber, um ehrlich zu sein, die Herde wird mir zu groß, ich überlege, ob ich mich von ihr trennen soll.“
    „Wie schade.“
    „Ja, es würde mir sehr schwerfallen, die Tier sind das Vermächtnis meiner Mutter, die sie so lange und so liebevoll aufgezogen hat.“
    Am späten Nachmittag zog der Schäfer mit seinen Schafen hinter der Farm vorbei. Wie immer machte er eine kurze Rast hinter dem Arzthaus, und als er Lena sah, kam er in den Garten und schaute sie sorgenvoll an.
    „Du packst dir eine große Verantwortung auf“, waren seine ersten Worte, als er sie sah.
    „Ich konnte nicht anders, woher weißt du es?“
    „Es ist das Gesprächsthema Nummer eins im Dorf.“
    „Sollte ich ablehnen, als er mich um Hilfe bat?“
    „Das kann ich nicht beurteilen, Lena, aber leicht wird es nicht sein, einen blinden Mann zu betreuen.“
    „Es ist ja nur vorübergehend. Wir suchen schon nach einer Lösung.“
    „Ich habe mit Colleen darüber und über seine Verletzungen gesprochen. Sie meint, du solltest mal mit ihm bei ihr vorbeikommen.“
    „Glaubt sie helfen zu können? Schäfer, die besten Spezialisten haben sich um ihn gekümmert.“
    „Du kennst Colleen und ihre Methoden nicht.“
    „Nein, die kenne ich nicht.“
    „Du hast ihr und dem Baby das Leben gerettet, sie würde sich gern revanchieren.“
    „Aber sie kennt den Ranger doch kaum.“
    „Aber sie kennt Vögel und deren Kot und viele Mittel dagegen. Versuch es wenigstens mal.“
    Nachdenklich sah Lena hinter dem Schäfer her, als er mit seiner Herde weiterzog. Schaden kann es auf keinen Fall, dachte sie und schloss die Praxis, als der letzte Patient gegangen war.
    Lena ging in die Wohnstube. Der Ranger saß auf dem Sofa, das Amy zu einem Bett umfunktioniert und mit frischer Wäsche bezogen hatte. Lena erschrak, als sie sah, wie hilflos und vereinsamt dieser große Mann dort saß.
    „Komm, Patrick, wir machen noch einen kleinen Ausflug“, sagte sie so forsch wie möglich.
    „Jetzt noch? Ist es nicht schon dunkel?“
    „Nein, Patrick, die Sonne steht zwar im Westen, aber sie scheint noch, und es ist auch nur ein kleiner Ausflug.“
    „Und was willst du mit mir unternehmen?“
    „Du kennst doch Colleen, die Heilerin in den Hügeln. Der Schäfer meint, sie könnte eventuell deinen Augen helfen.“
    „Ach Gott, Lena, ich glaube nicht mehr daran.“
    „Aber wir sollten es versuchen. Komm, sei nicht feige, in einer Stunde wissen wir mehr.“
    „Ich wollte eigentlich hier auf meine Sachen warten. Der Mann deiner Haushälterin hat mir heute Nachmittag versprochen, meine privaten Sachen aus dem Forester’s House zu holen, damit ich mich endlich umziehen kann.“
    „Er kann sie hier abstellen, ich sage Amy Bescheid.“
    „Ja, dann komme ich mit.“ Er grinste. „Feige will ich ja nun wirklich nicht sein.“
    Lena reichte ihm die Hand und half ihm beim Aufstehen. Dann führte sie ihn zum Auto, half ihm hinein und startete. Die Wege, für den öffentlichen Verkehr gesperrt, waren zum Teil vom Feuer verwüstet, aber der Range Rover mit seinem großen Rädern hatte keine Probleme, sie zu bewältigen. Nach einer Stunde und einem Umweg durch einen Teil der Eulenwälder,

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