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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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nicht, dass du in einem Taxi fahren musst. Er wollte, dass du ein wenig für dich sein kannst.«
    »Sehr zuvorkommend. Was man von mir nicht gerade behaupten kann. Du brauchst es mir also nicht vorzuwerfen«, fuhr sie fort, als Jacob schweigend stehen blieb. »Ich sehe es deinen Augen an.«
    »Er hat deine Hunde versorgt, während du weg warst.«
    »Habe ich ihn darum gebeten?« Sie hörte den bissigen Ton in ihrer Stimme und fluchte. »Verdammt, verdammt, verdammt, Jacob, ich werde mich doch jetzt nicht dafür schämen, dass ich mein Leben so gelebt habe, wie ich es für richtig halte.«
    »Habe ich dich darum gebeten?« Er lächelte, und als er ihren Arm tätschelte, durchbrach er fast die starke Mauer, die sie gegen ihre Tränen errichtet hatte.
    »Sie haben ihn mir auf einem Fernsehbildschirm gezeigt. Ich konnte ihn nicht einmal richtig anschauen.«
    Sie trat an den Randstein, als Nate mit einem Chevy Blazer vorfuhr. Beim Einsteigen straffte sie ihre Schultern. »Was muss ich wissen?«

    Er berichtete ihr davon auf die sachliche und direkte Art, mit der er auch jedem anderen Bürger die notwendigen Informationen zu einem Fall mitgeteilt hätte. Er redete und fuhr weiter und hielt seinen Blick fest auf die Straße gerichtet, selbst als sie ihren Kopf wandte, um ihn anzuschauen.
    »Max ist tot? Max hat meinen Vater umgebracht?«
    »Max ist tot, das ist der Tatbestand. Der Gerichtsmediziner hat einen Selbstmord diagnostiziert. In der Notiz auf seinem Computer übernimmt er die Verantwortung für den Mord an Patrick Galloway.«
    »Ich glaub es nicht.« In ihr war alles aufgewühlt, und ihre Abwehrmauer bröckelte. »Willst du damit sagen, dass Max Hawbaker plötzlich zum Mörder geworden ist, meinem Vater den Eispickel in die Brust gehauen hat, dann den Berg hinabgestiegen und zurück nach Lunacy gewandert ist? Das ist absoluter Bockmist. Das ist so ein blöder Bullenscheiß , damit ja alles ordentlich abgeheftet werden kann.«
    »Ich sage, dass Max Hawbaker tot ist, der Gerichtsmediziner anhand greifbarer Beweise Selbstmord diagnostiziert hat und auf dem Computer – der mit Max’ Blut und Gehirnmasse verziert war – eine Notiz stand, in der er sich schuldig erklärt. Hättest du dir die Mühe gemacht, in den letzten paar Tagen zu jemandem Kontakt aufzunehmen, dann wärst du auf dem Laufenden gewesen.«
    Seine Stimme klang nüchtern, und ebenso war sein Blick, wie sie bemerkte. Er verriet nichts. Sie war nicht die Einzige mit Schutzmauern. »Du bist schrecklich vorsichtig, nur ja nicht deine Meinung kundzutun, Chief Burke.«
    »Es ist Cobens Fall.«
    Er beließ es dabei und lenkte den Wagen auf den Besucherparkplatz der Staatspolizei.
     
    »Man hat entschieden, dass Hawbakers Tod Selbstmord war«, begann Coben. Sie versammelten sich in einem kleinen Konferenzraum. Coben hielt seine Hände auf einem Aktenordner gefaltet, der auf dem Tisch lag. »Es war seine Waffe, und es waren seine Fingerabdrücke – nur seine Fingerabdrücke wurden darauf gefunden.
Auf seiner rechten Hand fanden sich Schießpulverrückstände. Es gab keine Hinweise auf einen Einbruch oder einen Kampf. Eine Whiskeyflasche und ein Becher mit Whiskey befanden sich auf seinem Schreibtisch. Die Autopsie hat ergeben, dass er vor seinem Tod mehr als fünf Unzen Whiskey getrunken hat. Seine Fingerabdrücke, und nur seine, wurden auf der Tastatur des Computers gefunden. Die Einschusswunde, die Lage des Körpers, die Lage der Waffe, alles deutet darauf hin, dass er es ganz allein getan hat.«
    Er machte eine Pause. »War Hawbaker ein Bekannter Ihres Vaters, Ms Galloway?«
    »Ja.«
    »Und ist Ihnen bekannt, dass er hin und wieder Gelegenheit hatte, mit Ihrem Vater bergsteigen zu gehen?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie etwas von einer möglichen Spannung zwischen ihnen?«
    »Nein.«
    »Dann wissen Sie vielleicht auch nicht, dass Hawbaker wegen Drogenmissbrauchs seinen Job bei der Zeitung in Anchorage verloren hat. Meine Ermittlungen haben ergeben, dass Patrick Galloway dafür bekannt war, weiche Drogen zu nehmen. Bis jetzt habe ich noch keinen Hinweis darauf gefunden, dass Ihr Vater in Anchorage oder sonst wo eine Anstellung gesucht oder gefunden hat, nachdem er Lunacy verlassen hatte, weil er sich angeblich eine suchen wollte.«
    Sie ersparte ihm ihren Blick. »Es arbeitet nicht jeder mit Papieren.«
    »Stimmt. Offenbar ist Hawbaker, dessen Verbleib während der ersten und zweiten Februarwoche dieses Jahres bis jetzt nicht zweifelsfrei festgestellt werden

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