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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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zurechtgelegt, wie er die Sache am besten anging, und reichte ihr einen Strauß aus Gänseblümchen und Chrysanthemen, den er im Corner Store besorgt hatte. Sie waren nicht besonders frisch, aber es waren Blumen.
    »Wofür sind die?«
    »Weißt du, mir ist klar geworden, dass wir uns im klassischen
Sinne rückwärts bewegen. Ich habe dich ins Bett geholt oder du mich, also ist der Druck weg. Jetzt himmle ich dich an.«
    »Ist dem so?« Sie roch daran. Vielleicht war es ja ein Klischee, aber sie hatte nun mal eine Schwäche für Blumen – und Männer, die daran dachten, ihr welche zu schenken. »Dann wäre der nächste Schritt wohl ein Aufgabeln an der Bar?«
    »Ich hätte da eher an eine Verabredung gedacht, ein Abendessen vielleicht. Aber du kannst mich auch an der Bar aufgabeln. Das ist mir ebenso recht. Inzwischen solltest du aber ein paar Dinge zusammenpacken und mit mir für die Nacht ins Lodge kommen.«
    »Oh, dann können wir also in der romantischen Phase dennoch Sex miteinander haben.«
    »Du kannst auch in deinem Zimmer schlafen, aber Sex wäre mir lieber. Du könntest die Blumen mitnehmen. Und die Hunde.«
    »Und warum sollte ich die Annehmlichkeit meines eigenen Hauses verlassen, um mit dir Sex in einem Hotelzimmer zu haben?« Sie ließ die Blumen in ihrer Hand kreisen und beobachtete ihn dabei. »O ja, wegen des Erregungsfaktors in unserer rückwärts gewandten Beziehung. Es ist wirklich dumm von dir, Burke, das von mir zu erbitten, wo wir doch genauso gut hier bleiben und so tun können, als wären wir in einem billigen Hotelzimmer. Wir können sogar versuchen, ob wir über Kabel einen Porno reinkriegen.«
    »Das klingt wirklich gut, aber ich möchte, dass du mit mir kommst. Jemand ist beim letzten Mal draußen herumgeschlichen.«
    »Wovon redest du?«
    Er erzählte ihr von den Spuren.
    »Warum hast du mir denn davon nichts erzählt, solange es noch hell war, dann hätte ich selbst nachschauen können.« Sie warf die Blumen auf den Tisch und wollte zu ihrem Parka.
    »Warte. Es hat geschneit, gute fünfzehn Zentimeter. Du wirst nichts mehr sehen können. Außerdem sind Otto und Peter da herumgestapft. Ich habe dir nur nichts davon erzählt, weil du schon genug zu verdauen hattest. So konntest du erst ein Nickerchen machen und zur Ruhe kommen. Pack ein, was du brauchst, Meg.«
    »Ich werde mich doch nicht aus meinem Haus vertreiben lassen, nur weil jemand durch den Wald gestreift ist. Selbst wenn ich bereit
bin, mich auf deinen Verfolgungswahn einzulassen, und zugebe, dass er oder sie aufgrund eines ruchlosen Plans herumspioniert haben, würde mich das nicht vertreiben. Ich kann...«
    »Für dich selbst sorgen. Ja, ich weiß.«
    »Denkst du etwa, ich kann das nicht?« Sie drehte sich auf dem Absatz herum und marschierte in die Küche.
    Als er ihr nachging, riss sie gerade ein Gewehr aus dem Besenschrank.
    »Meg.« »Halt einfach den Mund.« Sie überprüfte die Kammer. Sie war voll geladen, wie er sich zu seinem Verdruss überzeugen konnte.
    »Weißt du überhaupt, wie viele Unfälle passieren, weil Leute geladene Waffen im Haus haben?«
    »Ich schieße nicht aufs Geratewohl auf was. Komm mit raus.« Sie riss die Tür auf.
    Es war dunkel, es war kalt, und neben ihm stand eine wütende Frau mit einem geladenen Gewehr in der Hand. »Warum gehen wir nicht einfach wieder rein und...«
    »Dieser Ast dort, dreißig Grad, gute zwei Meter hoch, zehn Meter weit entfernt.«
    »Meg …«
    Sie schulterte das Gewehr, zielte und feuerte. Der Knall dröhnte in seinem Kopf. Der Ast explodierte, fünfzehn Zentimeter von seiner Gabelung entfernt.
    »Okay, du kannst mit einem Gewehr schießen. Eine Goldmedaille für dich. Komm mit rein.«
    Sie schoss wieder, und der fünfzehn Zentimeter lange Aststumpen sprang wie ein Hase in den Schnee.
    Ihr Atem dampfte, als sie noch einmal feuerte und vernichtete, was noch übrig war.
    Dann hob sie ihre verbrauchten Patronen auf, ging hinein und hängte das Gewehr an seinen Platz zurück.
    »Und noch eine für deine Treffsicherheit«, bemerkte Nate. »Obwohl ich nicht die Absicht habe, es so weit kommen zu lassen, möchte ich doch darauf hinweisen, dass es eine Sache ist, einen Baumast abzuballern, aber eine ganz andere, eine Kugel in Fleisch und Knochen zu schießen.«

    »Ich bin keine feine Lower-48-Frau. Ich habe schon Elche zur Strecke gebracht, Büffel, Karibus, Bären...«
    »Hast du je auf einen Menschen geschossen? Es ist nicht das Gleiche, Meg. Glaub mir, das ist was anderes.

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