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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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passiert?«
    »Harry wurde krank. Er wusste es nicht, aber am Morgen hatte er Fieber. Grippe. Er sagte, es gehe ihm gut, und keiner wollte ihm widersprechen. Er schaffte es keine fünf Stunden. Deb und Hopp brachten ihn nach unten. Sam stürzte und brach sich den Arm. Missy wurde krank. Eine andere Gruppe, die herunterkam, nahm sie und Marshall mit zurück ins Basislager. Das Wetter schlug um, und wer von uns noch übrig war, stellte Zelte auf und kauerte sich hinein und betete, es möge vorbeiziehen. Aber es zog nicht vorbei, es wurde schlimmer. Ed wurde krank, dann wurde ich krank. Einer nach dem anderen, bis wir es abblasen und umkehren mussten. Ein jämmerliches Ende unserer kleinen Ferien von der Stadt.«
    »Wer hat Sie zurück in die Stadt gebracht?«
    »Wie bitte?«

    »Hatten Sie einen Piloten?«
    »Oh. Ich weiß noch, wie gedrängt wir in der Maschine saßen, alle krank oder sauer oder missmutig. An den Piloten kann ich mich nicht erinnern. Wird wohl ein Freund von Jacob gewesen sein. Mir war hundeelend, daran erinnere ich mich lebhaft. Ich habe darüber auch irgendwann was geschrieben. Versuchte, daraus was Humorvolles für The Lunatic zu machen.«
    Er spülte seinen Whiskey hinunter. »Ich habe immer bedauert, dass wir nicht die Fahne gehisst haben.«
    Nate sagte nichts darauf und ging zu Charlene. »Können Sie eine Pause machen?«
    »Gewiss. Wenn Rose wieder auf den Beinen ist.«
    »Nur fünf Minuten. Jetzt ist es noch nicht so voll.«
    Sie schob ihren Bestellblock in die Tasche. »Fünf. Wenn wir hier nicht dafür sorgen, dass alles läuft, gehen die Leute zum Italiener. Ich kann es mir nicht leisten, meine Stammkunden zu verlieren.«
    Sie stöckelte aus dem Restaurant in die leere Lobby. Beim Klang ihrer Absätze musste Nat an den Tango denken, und er fragte sich, welche Art von Eitelkeit das sein mochte, die offenbar größer war als das Bedürfnis nach Bequemlichkeit, bei einer Frau, die stundenlang auf den Beinen herumsprang.
    »Ihres Wissens nach war Patrick Galloway also unterwegs nach Anchorage, um dort Arbeit zu suchen.«
    »Das hatten wir doch schon.«
    »Haben Sie Geduld mit mir. Wenn er dort hinging und es ihn dann in den Fingern juckte, eine Bergtour zu machen, wen würde er dann wohl aller Wahrscheinlichkeit nach anheuern, um ihn zum Sun Glacier zu fliegen?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Er sollte keine Bergtour machen, er sollte sich einen Job suchen.«
    »Sie haben fast vierzehn Jahre lang mit ihm zusammengelebt, Charlene. Sie kannten ihn.«
    »Wenn es nicht Jacob war und er sich in Anchorage aufhielt, dann werden es wohl Two-Toes oder Stokey gewesen sein. Es sei denn, es juckte ihn, als keiner von den beiden zur Verfügung stand, dann hat er sich halt jemanden genommen, der frei war. Oder hat um den Flug geschachert. Geld zum Ausgeben hatte er keins. Ich
gab ihm aus meiner Haushaltskasse nur hundert mit. Hätte ich ihm mehr mitgegeben, hätte er es ohnehin nur verprasst.«
    »Können Sie mir sagen, wo ich einen dieser Piloten finden kann?«
    »Fragen Sie Jacob oder Meg. Sie bewegen sich in dieser Welt, ich nicht. Sie hätten mir sagen sollen, dass sie ihn runtergeholt haben, Nate. Sie hätten mir das sagen und mich dort hinbringen sollen, damit ich ihn hätte sehen können.«
    »Es sprach nichts dafür, Ihnen das zuzumuten. Nein«, sagte er abwehrend, ehe sie Einspruch erheben konnte. »Es sprach nichts dafür.«
    Er brachte sie dazu, sich hinzusetzen, und setzte sich neben sie. »Hören Sie. Es würde Ihnen nichts helfen, ihn so zu sehen. Und ihm auch nicht.«
    »Meg hat ihn gesehen.«
    »Und es hat sie zerrissen. Ich war da, ich weiß es. Wollen Sie etwas für ihn tun, für sich tun? Möchten Sie Ihren Frieden machen? Dann nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Tochter zu besuchen. Seien Sie ihr eine Mutter, Charlene. Geben Sie ihr etwas Trost.«
    »Sie will keinen Trost von mir. Sie will gar nichts von mir.«
    »Vielleicht nicht. Aber es hilft Ihnen vielleicht, ihn ihr anzubieten.« Er stand auf. »Ich fahre jetzt zu ihr. Möchten Sie, dass ich ihr etwas von Ihnen ausrichte?«
    »Sie könnten ihr sagen, dass ich für die nächsten paar Tage hier Hilfe brauchen könnte, sofern sie nichts Wichtigeres zu tun hat.«
    »Okay.«
     
    Es war vollständig dunkel, als er zu Meg kam. Sie wirkte ruhiger, gefasster und ausgeruhter. Die Lage der Kissen und des Überwurfs auf dem Sofa sagten ihm, dass sie irgendwann vor dem Kamin ein Nickerchen gemacht hatte.
    Er hatte sich einen Plan

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