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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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mitteilen, aber ich brauche Ihre Zusammenarbeit… ich brauche Ihre Hilfe«, fügte er hinzu, »damit ich beweisen kann, was ich glaube. Es gab einen dritten Mann, Carrie. Wer war das?«
    »Ich weiß es nicht. Mein Gott, ich weiß es nicht. Ich – ich habe Ihnen doch gesagt, dass jemand Max umgebracht haben muss. Ich habe Ihnen gesagt, dass er sich nicht selbst umgebracht hat. Das habe ich auch Sergeant Coben gesagt. Und ich werde es ihm wieder sagen.«
    »Ich weiß. Ich glaube Ihnen.«
    »Sie glauben mir.« Tränen schossen aus ihren Augen und strömten über ihre Wangen. »Sie glauben mir.«
    »Ich tue es. Aber Tatsache ist, dass der Gerichtsmediziner Selbstmord diagnostiziert hat. Coben mag seine Zweifel haben, und sein Instinkt mag ihm diese bestätigen, vielleicht verfügt er sogar über ein paar Indizienbeweise, aber er hat nicht die Möglichkeiten, die wir hier haben. Er hat nicht Raum und Zeit, der Sache so auf den Grund zu gehen, wie ich das tue. Wir werden sehr weit zurück in die Vergangenheit gehen müssen. Sie werden versuchen müssen, sich an Details zu erinnern, an Empfindungen, Gespräche. Das ist nicht einfach. Und Sie werden das alles für sich behalten müssen. Ich bitte Sie um nichts Geringeres, als ein Risiko einzugehen.«
    Sie strich die Tränen weg. »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn wir Recht haben und jemand Max wegen der Sache, die auf dem Berg passiert ist, umgebracht hat, dann könnte dieser jemand
Sie beobachten. Er könnte sich fragen, was Sie wohl wissen, woran Sie sich erinnern, was Max Ihnen erzählt haben mag.«
    »Sie glauben, ich könnte in Gefahr sein?«
    »Ich möchte, dass Sie sehr vorsichtig sind. Ich möchte nicht, dass Sie darüber mit jemandem sprechen, nicht einmal mit Ihren Kindern. Nicht mit Ihren besten Freunden, nicht mit Ihrem Geistlichen. Mit keinem. Ich möchte, dass Sie mich Max’ Dinge durchsehen lassen, seine persönlichen Unterlagen. Alles – hier und in der Redaktion. Und ich möchte nicht, dass jemand was davon erfährt. Ich möchte, dass Sie zurückgehen und über diesen Februar nachdenken. Was Sie gemacht haben, was Max gemacht hat, mit wem er seine Zeit verbracht hat, wie er sich verhielt. Schreiben Sie es auf.«
    In ihrem Blick, den sie auf ihn richtete, lag ein wenig Hoffnung, die sich durch ihre Trauer kämpfte. »Und Sie werden herausfinden, wer ihm das angetan hat? Uns?«
    »Ich werde alles tun, was mir möglich ist.«
    Sie rieb ihre Wangen. »Ich habe schreckliche Dinge über Sie gesagt – zu allen, die es hören wollten.«
    »Vermutlich traf einiges davon auch zu.«
    »Nein, das stimmt nicht.« Jetzt presste sie ihre Finger an die Augen. »Ich bin so verwirrt. Mir ist elend, ich fühle mich elend in meinem Herzen und in meinem Kopf. Ich habe mit mir gekämpft, Meg für diesen Flug anzuheuern, denn ich musste mir beweisen, dass ich nicht glaubte... dass ich mich nicht schämte. Aber ein wenig habe ich mich doch geschämt.« Sie ließ ihre Hände sinken, und aus ihren Augen sprach ihre Zerrüttung. »Wenn er mit da oben war, dann muss er es doch gewusst haben...«
    »Das werden wir alles herausfinden. Manche Antworten werden schwer zu verkraften sein, Carrie, aber es ist alles besser, als nur Fragen zu haben.«
    »Hoffentlich haben Sie Recht.« Sie erhob sich. »Ich muss mich noch ein wenig zurechtmachen.« Sie war schon auf dem Weg, blieb dann aber stehen und drehte sich um. »Diese Geschichte mit dem Elch vor der Schule – die hätte Max gefallen. Er hätte sie bestimmt aufgeschrieben. Für Unruhe sorgender Elch der Schule verwiesen, oder so ähnlich. Solche Geschichten reizten ihn. Ein
Mann wie er, ein Mann, der sich für solche Albernheiten begeistern konnte, der kann doch unmöglich für das verantwortlich sein, was man Pat Galloway angetan hat.«
     
    »Ich hätte ihn am liebsten vom Fleck weg geheiratet. Ich mochte die Art, wie er redete und davon erzählte, eine Stadtzeitung ins Leben zu rufen, wie wichtig es sei, auch über die kleinen Dinge zu berichten, die nicht weniger wichtig seien als die großen.«
    Carrie, die auf dem Sitz neben Meg saß, sah aus dem Fenster, und Nate wusste, dass sie auf die Berge schaute. »Ich bin hergekommen, um zu unterrichten, und ich blieb, weil es mich gepackt hatte. Ich war keine gute Lehrerin, aber ich wollte hier bleiben. Und die Umstände gefielen mir – sehr viel mehr Männer als Frauen. Ich suchte einen Mann.« Sie warf Meg einen Seitenblick zu.
    »Wer nicht?«
    Carrie lachte, aber es klang rau. »Ich

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